Justin Williams (Eishockeyspieler)

  Justin Williams
Geburtsdatum4. Oktober 1981
GeburtsortCobourg, Ontario, Kanada
SpitznameMr. Game Seven
Größe185 cm
Gewicht88 kg
PositionRechter Flügel
Nummer#14
SchusshandRechts
Draft
NHL Entry Draft2000, 1. Runde, 28. Position
Philadelphia Flyers
Karrierestationen
1998–2000Plymouth Whalers
2000–2004Philadelphia Flyers
2004–2005Luleå HF
2004–2009Carolina Hurricanes
2009–2015Los Angeles Kings
2015–2017Washington Capitals
2017–2019Carolina Hurricanes
2020Carolina Hurricanes

Justin Williams (* 4. Oktober 1981 in Cobourg, Ontario) ist ein ehemaliger US-amerikanisch-kanadischer Eishockeyspieler. Der rechte Flügelstürmer absolvierte zwischen 2000 und 2020 über 1200 Partien in der National Hockey League (NHL) und war dabei für die Philadelphia Flyers, Carolina Hurricanes, Los Angeles Kings und Washington Capitals aktiv. Mit den Hurricanes, bei denen er gegen Ende seiner Karriere ein zweites Mal unter Vertrag stand und das Team als Kapitän anführte, gewann er in den Playoffs 2006 seinen ersten Stanley Cup. Diesen Erfolg wiederholte er in den Jahren 2012 und 2014 mit den Los Angeles Kings, wobei er 2014 zudem mit der Conn Smythe Trophy als Playoff-MVP geehrt wurde. Darüber hinaus errang Williams mit der kanadischen Nationalmannschaft jeweils die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2004 und 2007.

Karriere

Philadelphia und Carolina

Williams begann seine Karriere in der Ontario Hockey League bei den Plymouth Whalers und wurde schließlich beim NHL Entry Draft 2000 als 28. in der ersten Runde von den Philadelphia Flyers ausgewählt (gedraftet). Anschließend stand er zwischen 2000 und 2004 in vier Spielzeiten für die Flyers auf dem Eis, wurde dabei jedoch von mehreren Verletzungen, unter anderem ein Handbruch seiner Rookie-Saison 2000/01 sowie ein Kreuz- und Innenbandriss nach einem Check von Gegenspieler Brad Lukowich im März 2003, zurückgeworfen. Weiterhin hatte der Angreifer durch die vielen Trainer- und den damit verbundenen Systemwechseln enorme Schwierigkeiten, sich auf dem Niveau der höchsten Spielklasse Nordamerikas etablieren.

In einem Tauschgeschäft wurde Williams schließlich im Januar 2004 für den Verteidiger Daniil Markow innerhalb der Liga zu den Carolina Hurricanes transferiert. Während des Lockout in der Saison 2004/05 spielte der Rechtsschütze für den Luleå HF in der schwedischen Elitserien und markierte dort 32 Scorerpunkte in 49 Spielen. Im Sommer 2005 erhielt er eine einjährige Vertragsverlängerung bei den Hurricanes und spielte in der anschließenden Spielzeit 2005/06 mit 31 Treffern und 45 Torvorlagen die bisher punktbeste Saison seiner NHL-Karriere. Auch in den Play-offs überzeugte Williams mit guten Offensivleistungen und hatte mit 18 Scorerpunkten in 25 Spielen einen maßgeblichen Anteil am ersten Stanley-Cup-Sieg seiner Mannschaft, nachdem man im Finale die Edmonton Oilers besiegte und der Kanadier mit einem Empty-Net-Tor zum 3:1-Endstand im entscheidenden Spiel der Serie traf.[1] Im Sommer 2006 wurde sein Vertrag in Carolina um insgesamt fünf Jahre bei einem kolportieren Jahresgehalt von 3,5 Millionen US-Dollar verlängert. In der Saison 2006/07 konnte Williams an die Leistung aus der vorigen Spielzeit anknüpfen und durfte im Januar 2007 erstmals am NHL All-Star Game teilnehmen.

Nachdem der Flügelstürmer auch im folgenden Jahr einen guten Saisonstart mit 30 Scorerpunkten aus den ersten 36 Partien verzeichnete, erlitt Williams im Dezember 2007 nach einem Check von Rostislav Olesz im Spiel gegen die Florida Panthers erneut einen Kreuz- und Innenbandriss, woraufhin er rund vier Monate ausfiel. Bei seinem Comeback im April 2008 zog sich der Kanadier eine Rückenverletzung zu, welche für ihn das endgültige Saisonaus bedeutete. Auch die folgende Spielzeit war für Williams von Verletzungen geprägt, so erlitt er während der Saisonvorbereitung im September 2008 einen Riss der Achillessehne.[2] Er kehrte einen Monat früher als geplant auf das Eis zurück und spielte im Dezember 2008 die erste vollständige NHL-Partie nach elf Monaten.

Los Angeles und Washington

Im März 2009 wurde Williams im Austausch gegen Patrick O’Sullivan und einen Zweitrunden-Draft-Pick zum Ligakonkurrenten Los Angeles Kings transferiert.[3] Im Sommer 2011 wurde der Vertrag bei den Kings um vier Jahre bei einem Gesamtgehalt von 14,6 Millionen US-Dollar verlängert.[4] In der Saison 2011/12 konnte er dann schließlich erstmals wieder an seine Leistungen aus vergangenen Jahren anknüpfen und markierte 59 Scorerpunkte in 82 Spielen. Auch den Play-offs verzeichnete Williams mit vier Treffern und 11 Torvorlagen solide Werte und konnte mit seiner Mannschaft im Finale gegen die New Jersey Devils den zweiten Stanley Cup seiner Karriere gewinnen. Die Saison 2013/14 sollte schließlich die erfolgreichste in Williams' Karriere werden. Nach zunächst eher mäßigen Offensivleistungen in der Hauptrunde konnte der Kanadier in den Play-offs durch starke Auftritte überzeugen[5] und markierte beim erneuten Stanley-Cup-Sieg der Kings insgesamt neun Tore und 16 Assists sowie einen Plus/Minus-Wert von +13. Nach dem Titelgewinn wurde Williams mit der Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler der post season ausgezeichnet.[6]

Nach Auslaufen seines Vertrages wurde Williams im Anschluss an die Saison 2014/15 zum Free Agent und unterschrieb im Juli 2015 einen Zweijahresvertrag bei den Washington Capitals.[7] Im Januar 2016 erzielte er beim 5:2-Sieg gegen die New York Rangers den zweiten Hattrick seiner bisherigen NHL-Karriere.[8] Am letzten Spieltag der Saison 2015/16 absolvierte der Kanadier sein 1000. Spiel der regulären Saison in der NHL.

Rückkehr nach Carolina und Karriereende

Nach einem weiteren Jahr in der Hauptstadt kehrte er im Sommer 2017 zu den Carolina Hurricanes zurück, wo er mit Beginn der Saison 2018/19 als Mannschaftskapitän fungiert. Schließlich erfüllte er dort seinen Zweijahresvertrag und verkündete im Sommer 2019, dass er vorerst eine Pause von der NHL einlegen wolle. Als Grund gab er an, dass er sich unsicher bezüglich seiner derzeitigen Ziele im Eishockey sei („[…] I’ve felt unsure of my aspirations with regards to hockey“). Diese selbstgewählte Pause beendete er, als er im Januar 2020 im Rahmen eines Einjahresvertrages zu den Hurricanes zurückkehrte. Diesen erfüllte er und verkündete im Oktober 2020 offiziell das Ende seiner aktiven Karriere. Insgesamt hatte er 1264 NHL-Partien absolviert und dabei 797 Scorerpunkte verzeichnet.

Während seiner Karriere erhielt Williams den Spitznamen „Mr. Game Seven“ für seine herausragenden Statistiken in einem entscheidenden siebten Spiel einer Playoff-Serie. Acht von neun bestrittenen Partien dieser Art gewann er und verzeichnete dabei insgesamt 15 Scorerpunkte, so viel wie kein anderer Spieler der NHL-Historie.

Im Februar 2021 gaben die Hurricanes bekannt, dass Williams fortan als Berater im Management des Franchise tätig ist.

International

In den Jahren 2004 und 2007 gewann Williams mit der kanadischen Nationalmannschaft die Eishockey-Weltmeisterschaft.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1998/99Plymouth WhalersOHL4748122871230
1999/00Plymouth WhalersOHL68374683462314163010
2000/01Philadelphia FlyersNHL6312132522
2001/02Philadelphia FlyersNHL751723403250004
2002/03Philadelphia FlyersNHL418162422121568
2003/04Philadelphia FlyersNHL476202632
2003/04Carolina HurricanesNHL325131832
2004/05Luleå HFElitserien4913183261401129
2005/06Carolina HurricanesNHL8231457660257111834
2006/07Carolina HurricanesNHL8233346773
2007/08Carolina HurricanesNHL379213043
2008/09Carolina HurricanesNHL3237109
2008/09Los Angeles KingsNHL121348
2009/10Los Angeles KingsNHL491019293930112
2010/11Los Angeles KingsNHL732235575963142
2011/12Los Angeles KingsNHL8222375944204111512
2012/13Los Angeles KingsNHL4811223322186398
2013/14Los Angeles KingsNHL8219244348269162535
2014/15Los Angeles KingsNHL8118234129
2015/16Washington CapitalsNHL82223052361234714
2016/17Washington CapitalsNHL8024244850133696
2017/18Carolina HurricanesNHL8216355156
2018/19Carolina HurricanesNHL82233053441543718
2019/20Carolina HurricanesNHL208311671019
OHL gesamt115415495743015183310
NHL gesamt12643204777977661624161102152

International

Vertrat Kanada bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
2002KanadaWM6. Platz50336
2004KanadaWM1. Platz, Gold90004
2007KanadaWM1. Platz, Gold912316
Herren gesamt2315626

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Persönliches

Neben der kanadischen besitzt Williams seit 2017 auch die US-amerikanische Staatsangehörigkeit.

Weblinks

Commons: Justin Williams – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. espn.go.com Brind'Amour, Hurricanes beat Oilers for first Stanley Cup title
  2. nhl.com Hurricanes forward Justin Williams suffers another injury, out 4-6 months
  3. nhl.com Kings land Williams in three-team deal
  4. kings.nhl.com Kings Sign Forward Justin Williams to a Four-Year Contract Extension
  5. latimes.com Drew Doughty, Justin Williams making strong cases for playoff MVP
  6. cbc.ca Justin Williams wins Conn Smythe Trophy
  7. cbssports.com Capitals sign Justin Williams to 2-year, $6.5 million contract
  8. nhl.com Williams' hat trick leads Capitals past Rangers

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Conn Smythe Trophy on display at the Hockey Hall of Fame in Toronto. The trophy is awarded to the NHL's most valuable player during the playoffs.

Taken by Kmf164 on November 19, 2005.
Justin Williams 2016-04-07 1.JPG
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Washington Capitals forward Justin Williams during a game against the Pittsburgh Penguins, Thursday, April 7, 2016 at Verizon Center in Washington, D.C.