Junkers EF 61

Junkers EF 61
Typmilitärisches Höhenversuchsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

HerstellerJunkers
Erstflug4. März 1937
Indienststellungnur Prototypen
Stückzahl2

Die Junkers EF 61 war ein militärisches Höhenversuchsflugzeug von Junkers.

Geschichte

Entworfen wurde das Entwicklungsflugzeug (EF) 1936 nach einem Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums (RLM) für ein Höhenversuchsflugzeug. Da Junkers durch die Ju 49 bereits Erfahrungen mit der Konstruktion von speziellen Höhenflugzeugen vorweisen konnte, übertrug das RLM im Dezember 1935 dem Flugzeughersteller auch den Entwurf dieses speziellen Höhenbombers. Der Auftrag umfasste zwei Flugzeuge mit den Werknummern 4931 und 4932, denen sich eine Nullserie von sieben Stück anschließen sollte. Als Bewaffnung waren ein MG und insgesamt 1000 kg Bomben vorgesehen.

Als Antrieb erhielten beide Flugzeuge 12-Zylinder-V-Motoren Daimler-Benz DB 600 D mit je etwa 700 kW, weil die ursprünglich vorgesehenen Junkers Jumo 211 zu dieser Zeit noch nicht verfügbar waren. Der Erstflug des ersten Prototyps E-1 erfolgte am 4. März 1937. Bereits im September 1937 stürzte diese Maschine ab. Die für einen Bomber damals wichtige Vollsichtkanzel an der Rumpfspitze konnte noch nicht gefertigt werden. Deswegen hatte dieses Flugzeug eine Druckkabine ähnlich der Ju 49, die auch nur eine sehr beschränkte Sicht nach außen zuließ.

Gegen Ende des Jahres 1937 wurde der zweite Prototyp E-2 (Werknummer 4932) fertiggestellt, der laut Flugzeugentwicklungsprogramm für die E-Stelle Rechlin vorgesehen war. Bevor jedoch die Höhenerprobung beginnen konnte, stürzte auch der zweite Prototyp kurz nach seinem Erstflug im Dezember 1937 ab.

Das Projekt wurde daraufhin nicht weiter verfolgt.

Wegen des reinen Versuchscharakters dieser Entwicklung blieb es bei der Kurzbezeichnung EF für „Entwicklungsflugzeug“.

Technische Beschreibung

Das Flugzeug war ein zweimotoriger freitragender Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit einziehbarem Normalfahrwerk. Die Zelle war mit Leichtmetall-Wellblech verkleidet. Das Leitwerk wurde mit doppeltem Seitenleitwerk konzipiert. Ausgelegt war die Maschine als Höhenbomber für zwei Besatzungsmitglieder. Da eine Druckkabine mit Vollsichtkanzel noch nicht verfügbar war, wurden eine halbkugelförmige Verglasung oberhalb der Flugzeugnase sowie Sichtkuppeln eingesetzt. Die Sicht für den Piloten war demzufolge eingeschränkt. Der zweite Prototyp erhielt erstmals eine doppelwandige durchsichtige Nasenkappe aus dem Kunststoff Reilit der zur I.G. Farben gehörenden Filmfabrik Wolfen. Um ein Beschlagen zu verhindern, wurde zwischen die Doppelwände der Kuppel Triebwerkszapfluft eingeblasen. Als Antrieb kamen zwei Daimler-Benz-DB-600-Motoren mit je etwa 700 kW (950 PS) zum Einsatz. Die Motoren wurden mit einem neugestalteten Ladeluft-Kühlsystem an den Höheneinsatz angepasst. Die für die Höhenleistung benötigten Ladeluftkühler wurden ebenso wie die Wasser- und Ölkühler strömungsgünstig in Ringform an den Stirnseiten der Triebwerksverkleidungen angeordnet. Des Weiteren kamen Vierblatt-Verstell-Luftschrauben zum Einsatz.

Technische Daten

Zeichnung Seitenansicht
KenngrößeDaten[1]
Besatzung2
Passagiere
Länge14,36 m
Spannweite27,00 m
Höhe
Flügelfläche65 m²
Flügelstreckung11,2
Nutzlast
Leermasse
max. Startmasse
Höchstgeschwindigkeit500 km/h in 12,4 km (geplant)
Dienstgipfelhöhe15.000 m
Reichweite6.000 km (geplant)
Triebwerke2 × Daimler-Benz DB 600, je 950 PS (ca. 700 kW)
Bewaffnung

Siehe auch

Literatur

  • Heinz J. Nowarra: Die deutsche Luftrüstung 1933–1945. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1993, ISBN 3-7637-5464-4.

Weblinks

Commons: Junkers EF 61 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Holger Lorenz: Junkers EF-61. In: www.flugzeug-lorenz.de. Abgerufen am 26. April 2023.

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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sketch of a Junker EF 61
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PictionID:44219567 - Title:Junkers Ef61V-2 October 1937 Pete Bowers collection - Catalog:16_005384 - Filename:16_005384.TIF - - - - - - - Image from the Ray Wagner Collection. Ray Wagner was Archivist at the San Diego Air and Space Museum for several years and is an author of several books on aviation --- ---Please Tag these images so that the information can be permanently stored with the digital file.---Repository: San Diego Air and Space Museum