Junkerhaus (Lemgo)
Museum Junkerhaus (2011) | |
Daten | |
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Ort | Lemgo |
Art | |
Website | |
ISIL | DE-MUS-249512 |
Junkerhaus ist der Name des von Karl Junker erbauten zweistöckigen Fachwerkhauses, das seit seiner Fertigstellung im Jahr 1891 zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Lemgo zählt. Karl Junker bewohnte das Haus bis zu seinem Tod im Jahre 1912 und arbeitete beständig an der weiteren Ausgestaltung.
Der als eigenwillig geltende Künstler gestaltete in jahrelanger Arbeit das Gebäude mit phantasievollen Schnitzereien und schuf auch die Zier- und Einrichtungsgegenstände im Inneren. Dabei gibt es fließende Übergänge zwischen den Möbeln, Einbauten und Wandgestaltungen. Seit 1962 unterhält die Stadt Lemgo das Gebäude. Ferner informiert ein Museum dort über Leben und Werk von Karl Junker.
Nachdem das Junkerhaus bis Anfang der 2000er Jahre zusehends zu verfallen drohte, erfolgten 2004 umfassende Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen sowie die Errichtung einer Ausstellungshalle, in der Exponate aus dem künstlerischen Nachlass von Karl Junker zu sehen sind. Seitdem präsentiert sich das Junkerhaus als architektonisches Gesamtkunstwerk mit angegliedertem Kunstmuseum.[1]
Das Gebäude ist kunsthistorisch nur schwer einzuordnen. Seine Formensprache lässt sich als Vorläuferin des Expressionismus, aber auch von Jugendstil und Historismus interpretieren.
Literatur
- Regina Fritsch, Götz J. Pfeiffer: Das Junkerhaus in Lemgo. Lippischer Heimatbund, Detmold 2004 (Lippische Kulturlandschaften; 1), ISBN 978-3-926311-98-6.
- Peter Gorsen: Karl Junker, 1850–1912. Das Haus in Lemgo. In: Ingried Brugger, Peter Gorsen, Klaus Albrecht Schröder (Hg.): Kunst und Wahn. (Anlässlich der Ausstellung „Kunst und Wahn“ im Kunstforum Wien, 5. September bis 8. Dezember 1997) DuMont. Köln. 1997. S. 283–289. ISBN 3-7701-4274-8.
- Otto Gaul, Ulf-Dietrich Korn: Stadt Lemgo. In: Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Bd. 49/I. Münster 1983, S. 942 ff.
- Gerhard Kreyenberg: Das Junkerhaus in Lemgo – ein Beitrag zur Bildnerei der Schizophrenie. In: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie. 1. und 2. Heft, 1928.
- Karl E. Meier: Das Junkerhaus und sein Erbauer. Lemgo, 1927.
- Jürgen Scheffler: Das Junkerhaus in Lemgo. In: Aus westfälischen Museen. 6. Jg. 1990. H. 2. S. 22–30. ISSN 0178-3912.
- Leonhard Emmerling: Obsessives Ornament. Das Junkerhaus in Lemgo als ein Werk der Art Brut. In: archithese. 2001. Heft 6 („Gestaltung als Obsession“). S. 48–53. ISSN 1010-4089
- Regina Fritsch, Jürgen Scheffler (Hg.): Karl Junker und das Junkerhaus. Kunst und Architektur in Lippe um 1900. Beiträge des Symposiums vom 21. März 1998. Schriften des Städtischen Museums Lemgo, Bd. 4. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld. 2000. ISBN 978-3-89534-287-5.
- Jürgen Scheffler / Fabian Schröder: Das Junkerhaus. Die Geschichte eines ungewöhnlichen Gesamtkunstwerkes und seines Schöpfers. Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster 2022 (Schriften des Städtischen Museums Lemgo; 22), ISBN 978-3-7395-1322-5.
Weblinks
- „Junkerhaus in Lemgo. Ein einmaliges Gesamtkunstwerk aus Holz“ – Förderprojekt der NRW-Stiftung
- Bettina Vaupel: Die Holzorgie von Lemgo, Monumente Online 4.2012
- Website des Museums Junkerhaus Lemgo
Einzelnachweise
- ↑ Karl Junker In: verein-alt-lemgo.de
Koordinaten: 52° 1′ 33,6″ N, 8° 55′ 1,3″ O