June Lockhart


June Kathleen Lockhart (* 25. Juni 1925 in New York City, New York; † 23. Oktober 2025 in Santa Monica, Kalifornien[1]) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
Leben
Lockhart war die Tochter des Schauspieler-Ehepaares Gene Lockhart und Kathleen Lockhart. Sie gab ihr Schauspieldebüt bereits mit acht Jahren in einer Produktion der Metropolitan Opera von Peter Ibbetson. Ihre erste Spielfilmrolle hatte sie 1938 an der Seite ihrer Eltern als Melinda Cratchit in A Christmas Carol, wobei ihre Eltern zugleich ihre Filmeltern spielten. In den 1940er-Jahren konnte sie sich in Hollywood etablieren. Sie hatte Nebenrollen in einer Reihe größerer Filme, darunter das Drama Hölle, wo ist dein Sieg? (1940) mit Bette Davis, Howard Hawks’ Kriegsfilm Sergeant York (1940) mit ihr in der Rolle von Gary Coopers Schwester, der Musicalklassiker Meet Me in St. Louis (1944) mit Judy Garland sowie die Literaturverfilmung Die Wildnis ruft (1946) mit Gregory Peck. In einigen B-Movies wie dem Horrorfilm She-Wolf of London (1946), in dem sich Lockharts Figur für eine Werwölfin hält, war sie auch Hauptdarstellerin.
1948 gewann Lockhart am Broadway einen Tony Award für ihre Darstellung in der Produktion For Love or Money. Im folgenden Jahrzehnt spielte sie zunächst hauptsächlich Gastrollen in verschiedenen Fernsehserien, darunter Westernserien wie Tausend Meilen Staub, Abenteuer im wilden Westen und Rauchende Colts. Zwischen 1958 und 1964 spielte sie in der Serie Lassie in 207 Folgen die Mutter von Timmy. Im darauf folgenden Jahr erhielt sie eine der Hauptrollen in der Serie Verschollen zwischen fremden Welten (Originaltitel Lost in Space). Bis 1968 verkörperte sie in insgesamt 84 Folgen die Rolle der Wissenschaftlerin Dr. Maureen Robinson, die mit ihrer Familie das Weltall bereist. Nach dem Ende dieser Serie spielte sie von 1968 bis 1970 in der Sitcom Petticoat Junction eine feste Rolle als Dr. Janet Craig. Vom amerikanischen Fernsehpublikum wurde Lockhart vor allem wegen Lassie und Verschollen zwischen fremden Welten mit dem Rollenfach der Mutter verbunden.[2]
Später trat Lockhart als Gaststar in Serien wie Magnum, Quincy, Mord ist ihr Hobby, Babylon 5, Beverly Hills, 90210 und Grey’s Anatomy auf. Zwischen 1984 und 1998 spielte sie mit Unterbrechungen in der Seifenoper General Hospital die wiederkehrende Rolle der Maria Ramirez. 1986 übernahm sie im Fantasyfilm Troll eine Rolle an der Seite ihrer Tochter Anne Lockhart. In dem auf der Fernsehserie basierenden Spielfilm Lost in Space von 1998 hatte sie einen Cameo-Auftritt, ebenso war sie 2021 in einer Folge der Fernsehserie Lost in Space – Verschollen zwischen fremden Welten in einer Sprechrolle als Computerstimme zu hören. Lockhart war bis weit in ihre Neunziger als Schauspielerin aktiv, sie galt dadurch als eine der Personen mit den längsten Hollywood-Karrieren (83 Jahre, von 1938 bis 2021).[3]
In erster Ehe war sie von 1951 bis zur Scheidung 1959 mit John Francis Maloney verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Töchter, die Schauspielerinnen Anne und Lizabeth Lockhart hervor. Nur vier Tage nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann heiratete sie 1959 John Carl Lindsay. Von ihm ließ sie sich im Oktober 1970 scheiden.
June Lockhart starb im Oktober 2025, vier Monate nach ihrem 100. Geburtstag, in ihrem Haus in Santa Monica.[4]
Filmografie
Spielfilme
- 1938: A Christmas Carol
- 1940: Hölle, wo ist dein Sieg? (All This and Heaven Too)
- 1941: Adam hatte vier Söhne (Adam Had Four Sons)
- 1941: Sergeant York
- 1942: Miss Annie Rooney
- 1943: Auf ewig und drei Tage (Forever and a Day)
- 1944: Die weißen Klippen (The White Cliffs of Dover)
- 1944: Meet Me in St. Louis
- 1945: Keep Your Powder Dry
- 1945: Son of Lassie
- 1946: Die Werwölfin von London (She-Wolf of London)
- 1946: Eine Falle für die Braut (Easy to Wed)
- 1946: Die Wildnis ruft (The Yearling)
- 1947: It’s a Joke, Son!
- 1947: Bury Me Dead
- 1947: Geheimagent T (T-Men)
- 1952: Mistress of the White House (Fernsehfilm)
- 1957: Wenn Männer zerbrechen (Time Limit)
- 1963: Lassies größtes Abenteuer (Lassie’s Great Adventure)
- 1963: Lassie: A Christmas Tail
- 1970: But I Don’t Want to Get Married! (Fernsehfilm)
- 1973: In der Falle des Lockvogels (The Bait, Fernsehfilm)
- 1973: CBS All-American Thanksgiving Day Parade (Fernsehfilm)
- 1975: Who Is the Black Dahlia? (Fernsehfilm)
- 1977: Der Fluch der schwarzen Witwe (Curse of the Black Widow, Fernsehfilm)
- 1978: Just Tell Me You Love Me
- 1978: The Gift of Love (Fernsehfilm)
- 1978: A Double Life (Fernsehfilm)
- 1979: Walking Through the Fire (Fernsehfilm)
- 1981: Peking Encounter (Fernsehfilm)
- 1982: Butterfly – Der blonde Schmetterling (Butterfly)
- 1982: Grizzly Adams: Auf der Flucht (The Capture of Grizzly Adams, Fernsehfilm)
- 1982: Death Killer – Der laute Tod (Deadly Games)
- 1983: Das Geheimnis von Centreville (Strange Invaders)
- 1984: Rettet den Weihnachtsmann (The Night They Saved Christmas, Fernsehfilm)
- 1985: The All American Cowboy (Fernsehfilm)
- 1986: Troll
- 1988: Ab heute sind wir makellos (Perfect People, Fernsehfilm)
- 1988: Das Flüstern des Todes (A Whisper Kills, Fernsehfilm)
- 1988: Rented Lips
- 1989: The Big Picture
- 1989: C.H.U.D. – Das Monster lebt (C.H.U.D. II - Bud the Chud)
- 1991: Dead Women in Lingerie
- 1992: Urlaubsflug auf die Insel des Grauens (Danger Island, Fernsehfilm)
- 1994: Sleep with Me – Liebe zu dritt (Sleep with Me)
- 1994: Tis the Season
- 1995: The Colony – Umzug ins Verderben (The Colony, Fernsehfilm)
- 1995: Aliens, Akkordeons und jede Menge Ärger (Out There, Fernsehfilm)
- 1998: Lost in Space
- 1999: Deterrence
- 2000: The Thundering 8th
- 2001: Eine Nacht bei McCool’s (One Night at McCool’s)
- 2001: Au Pair II (Fernsehfilm)
- 2007: Weihnachten in Handschellen (Holiday in Handcuffs, Fernsehfilm)
- 2009: Wesley
- 2009: Super Capers: The Origins of Ed and the Missing Bullion
- 2012: Zombie Hamlet
- 2014: Tesla Effect (Videospiel)
- 2016: The Remake
- 2019: Bongee Bear and the Kingdom of Rhythm (Animationsfilm, Stimme)
Fernsehserien (Auswahl)
- 1949: The Ford Theatre Hour (eine Folge)
- 1949: The Paul Whiteman's Goodyear Revue (eine Folge)
- 1957–1958: Have Gun – Will Travel (zwei Folgen)
- 1958: Rauchende Colts (Gunsmoke, eine Folge)
- 1958–1964: Lassie (208 Folgen)
- 1959: Tausend Meilen Staub (Rawhide, eine Folge)
- 1964: Perry Mason (eine Folge)
- 1964: Verliebt in eine Hexe (Bewitched, eine Folge)
- 1964: Die Seaview – In geheimer Mission (Voyage to the bottom of the sea, eine Folge)
- 1964: Solo für O.N.C.E.L. (The Man from U.N.C.L.E., eine Folge)
- 1965: Geächtet (Branded, eine Folge)
- 1965: Alfred Hitchcock zeigt (The Alfred Hitchcock Hour, eine Folge)
- 1965–1968: Verschollen zwischen fremden Welten (Lost in Space, 84 Folgen)
- 1968: Lieber Onkel Bill (Family Affair, eine Folge)
- 1968–1970: Petticoat Junction (45 Folgen)
- 1976: Happy Days (eine Folge)
- 1976–1983: Quincy (Quincy, M. E., drei Folgen)
- 1979: Junge Schicksale (ABC Afterschool Specials, eine Folge)
- 1981: Magnum (Magnum, p.i., eine Folge)
- 1981: Vegas (Vega$, eine Folge)
- 1982: Falcon Crest (eine Folge)
- 1982: Unter der Sonne Kaliforniens (Knots Landing, eine Folge)
- 1984: Computer Kids (Whiz Kids, eine Folge)
- 1984–1998: General Hospital (mindestens 46 Folgen)
- 1985: Mord ist ihr Hobby (Murder, She Wrote, eine Folge)
- 1986: Die Colbys – Das Imperium (Dynasty II – The Colbys, zwei Folgen)
- 1986: Hotel (eine Folge)
- 1986: Unglaubliche Geschichten (Amazing Stories, eine Folge)
- 1991: Hallo Schwester! (Nurses, eine Folge)
- 1993: Nachtschicht mit John (The John Larroquette Show, eine Folge)
- 1994: Babylon 5 (eine Folge)
- 1994–1995: Ren und Stimpy (The Ren & Stimpy Show, zwei Folgen, Stimme)
- 1995: Roseanne (eine Folge)
- 1996: Eine starke Familie (Step by Step, drei Folgen)
- 1997: Eine himmlische Familie (7th Heaven, eine Folge)
- 1997: Johnny Bravo (eine Folge, Stimme)
- 1997–1998: Beverly Hills, 90210 (vier Folgen)
- 2002: Drew Carey Show (The Drew Carey Show, zwei Folgen)
- 2004: Las Vegas (eine Folge)
- 2006: Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen (Cold Case, eine Folge)
- 2006: Grey’s Anatomy (eine Folge)
- 2021: Lost in Space – Verschollen zwischen fremden Welten (Lost in Space, Sprechrolle, eine Folge)
Auszeichnungen
- 1948: Special Tony Award als Beste Nachwuchsdarstellerin für For Love or Money
- 1953: Emmy-Nominierung als Beste Fernsehschauspielerin
- 1959: Emmy-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin einer Drama-Fernsehserie für Lassie
- 1960: zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame (in den Kategorien Film und Fernsehen)
Weblinks
- June Lockhart bei IMDb
- June Lockhart in der Internet Broadway Database (englisch)
- June Lockhart in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Bob Thomas, Beth Harris: June Lockhart, ‘Lost in Space’ and ‘Lassie’ star, dies at 100 at her Santa Monica home. In: abc7.com. 25. Oktober 2025, abgerufen am 25. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ June Lockhart, beloved mother figure from ‘Lassie’ and ‘Lost In Space,’ dies at 100. In: cnn.com. 25. Oktober 2025, abgerufen am 25. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Brendan Morrow: Stars With Some of the Longest Movie and TV Careers of All Time. In: The Cheat Sheet. 22. Dezember 2018, archiviert vom am 24. Dezember 2018; abgerufen am 24. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Victoria Edel, Nicholas Rice: June Lockhart, ‘Lassie’ and ‘Lost in Space’ Actress Who Was One of the Last Surviving Stars from Hollywood’s Golden Age, Dies at 100. In: people.com. 25. Oktober 2025, abgerufen am 25. Oktober 2025 (englisch).
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Lockhart, June |
| ALTERNATIVNAMEN | Lockhart, June Kathleen (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
| GEBURTSDATUM | 25. Juni 1925 |
| GEBURTSORT | New York City, New York, Vereinigte Staaten |
| STERBEDATUM | 23. Oktober 2025 |
| STERBEORT | Santa Monica, Kalifornien |
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Unterschrift June Lockhart US-amerikanische Schauspielerin
June Lockhart in 2009.