Jumbo (Baumarkt)
Jumbo | |
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Rechtsform | keine (Division) |
Gründung | 1972 |
Sitz | Dietlikon, Schweiz |
Leitung | Andreas Siegmann (CEO) Daniel Stucker (Leiter Direktion Trading) |
Mitarbeiterzahl | 3570 / 2940 FTE (2021) |
Umsatz | 948 Mio. CHF (2021) |
Branche | Detailhandel (Baumarkt) |
Website | www.jumbo.ch |
Jumbo ist eine 1972 gegründete Schweizer Baumarktkette, die seit November 2021 als rechtlich unselbständige Division der Coop-Genossenschaft mit eigenständigem Marktauftritt geführt wird. Im Geschäftsjahr 2021 betrieb die mit «Coop Bau+Hobby» kombinierte Division 113 Filialen.
Zuvor wurden die Baumärkte durch die Jumbo-Markt AG mit Sitz in Dietlikon geführt, einem Tochterunternehmen der Maus Frères Holding. Im letzten selbständigen Geschäftsjahr 2020 betrieb Jumbo schweizweit 40 Filialen in Kombination mit einem Online-Shop, erwirtschaftete einen Umsatz von rund 600 Millionen Schweizer Franken und beschäftigte rund 1500 Mitarbeitende.
Geschichte
Jumbo-Markt AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1972 |
Auflösung | 2021 |
Auflösungsgrund | Absorptionsfusion mit Coop |
Sitz | Dietlikon, Schweiz |
Mitarbeiterzahl | 1500 (2020) |
Umsatz | 600 Mio. CHF (2020) |
Branche | Detailhandel (Baumarkt) |
Anfänge
1972 begann Hans-Rudolf Stahel, eine neue Grossmarkt-Kette mit grosser Ladenflächen ausserhalb der Stadtzentren aufzubauen. Stahel hatte 1969 bereits die erfolgreiche Waro AG nach US-amerikanischem Vorbild gegründet. Als Standort für den ersten Grossmarkt wählte Stahel das neu eingezonte Industriegebiet in Dietlikon. Die aufblasbare Hallenkonstruktion des Gebäudes ähnelte einem liegenden Mammut oder Elefanten – einem Jumbo. Daraus leitete sich schliesslich auch der Name des Unternehmens ab: «Mammut-Jumbo AG». Ein Herbststurm zerstörte die Halle. Als Verkaufsprovisorium mietete das Unternehmen ein Zirkuszelt. Es wurde schliesslich durch eine Stahlhalle ersetzt, der Name «Jumbo» blieb jedoch erhalten.[1]
Non-Food und Food
1974 eröffnete der erste Jumbo-Grossmarkt unter neuer Eigentümerschaft: der Maus Frères Holding. Das Produktsortiment umfasste ein breites Angebot an Non-Food-Artikeln wie auch an Lebensmitteln. Bis Ende der 1990er Jahre eröffnete Jumbo elf Grossmärkte.
Erster reiner Baumarkt
1982 eröffnete Jumbo in Bachenbülach den ersten Baumarkt – ein Grossmarkt nach US-amerikanischem Vorbild, ganz auf den Freizeit- und Hobbybedarf ausgerichtet. Bis Ende der 1990er-Jahre wurden insgesamt 34 Läden in allen Landesteilen der Schweiz geschaffen.[1]
Um auf bevorstehende Filialeröffnungen hinzuweisen und allgemeine Aufmerksamkeit zu generieren, setzte Jumbo unter anderem auf einen markanten gelben Heissluft-Ballon. Diese spezielle Form der Werbung erregte damals grosses Aufsehen und das Motiv des gelben Ballons erlangte schweizweit Bekanntheit.
Ab 2000 bildete die Maus Frères Holding mit dem französischen Detailhandelsunternehmen Carrefour eine strategische Allianz. Jumbo trennte das Grossmarkt- vom Baumarktgeschäft; die zehn Grossmärkte wurden zu Carrefour-Filialen. Jumbo konzentriert sich seither auf seine Baumarkt-Kompetenz.[2]
2007 zog sich Carrefour aus der Schweiz zurück. Die zuletzt zwölf Grossmärkte, an denen Carrefour und Maus Frères je zur Hälfte beteiligt waren, wurden an Coop verkauft.[3][4]
Online-Shop
Im Frühjahr 2018 wurde ein Online-Shop eröffnet. Damit schloss Jumbo die letzte Lücke in der «Customer-Experience-Journey»: Der Kunde kann die Produkte und Dienstleistungen auf dem Kanal seiner Wahl recherchieren, vergleichen, erleben, bestellen und abholen.[5]
Logos
Übernahme durch Coop
Im April 2021 wurde bekannt, dass bei der Wettbewerbskommission ein Prüfungsantrag für die Übernahme von Jumbo durch Coop eingereicht wurde.[6][7] Im August 2021 wurde die Übernahme genehmigt.[8] Die 84 Bau+Hobby-Filialen von Coop werden in Jumbo umbenannt,[9] die Umsetzung soll per 13. September 2022 erfolgen.[10]
Filialnetz
Schweizweit betreibt Jumbo in einem dichten Filialnetz 40 Baumärkte in drei Grössenformaten. Das Vollsortiment finden Kunden in den 13 «JUMBO maximo»-Märkten, in denen auf bis zu 8'000 m² rund 65'000 Produkte angeboten werden. Die Standorte befinden sich in Arbon, Allmendingen, Bachenbülach, Baden-Dättwil, Bussigny, Biel, Conthey, Dietlikon, Emmen, Givisiez, Genf-Meyrin, Hinwil und Montagny-Yverdon.
Sortiment
Jumbo bringt Baustoff- und Eisenwarenhandel, Malergeschäft, Schreinerei und Gärtnerei sowie einige weitere Läden unter einem Dach zusammen. Das Resultat ist ein Baumarkt mit spezialisierten Fachabteilungen. Drei Beispiele dokumentieren dies: Mit rund 40'000 verkauften Fahrrädern ist Jumbo der grösste Velohändler der Schweiz. Gleichzeitig bietet das Unternehmen mit rund 2'500 verschiedenen Lampen das umfangreichste Leuchtmittelsortiment der Schweiz. Ausserdem führt Jumbo in der Schweiz das umfangreichste Sortiment an Gartenprodukten – zum Beispiel 44 verschiedene Arten Erde und 160 verschiedene Flüssig- und Hartdüngersorten.
Beteiligungen und Mitgliedschaften
- Seit 2019: Gesellschafterin der Hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe GmbH & Co. KG
- Seit 2007: Teilhaberin der Einkaufsallianz A.R.E.N.A SAS.
Jumbo ist und ausserdem Mitglied folgender Verbände:
- Swiss Retail Federation
- Verband Elektronischer Zahlungsverkehr (VEZ)
- BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V.
- DIY Retail Association (EDRA)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Über uns. In: jumbo.ch. Abgerufen am 14. April 2021.
- ↑ Thomas Bogner, Christine Kury: Unternehmen im Schweizer Einzelhandel. In: Konsumverhalten und Wettbewerb. 2004, S. 191–271, doi:10.1007/978-3-322-81166-0_7.
- ↑ Coop kauft die Schweizer Carrefour-Märkte. In: nzz.ch. 22. August 2008, abgerufen am 12. April 2021.
- ↑ Andrea Martel, Jann Lienhart: Coop kauft die Jumbo-Baumärkte und schliesst fast zur Marktführerin Landi auf. In: nzz.ch. 11. August 2021, abgerufen am 12. April 2021.
- ↑ Markus Knöpfli: Osudio – Dank der Fullservice-Agentur ist Jumbo nun auch ein Onlineshop. In: horizont.net. 8. Mai 2018, abgerufen am 12. April 2021.
- ↑ Coop übernimmt Jumbo von Maus Frères SA. Pressemitteilung von Coop. In: coop.ch. 1. April 2021, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Paukenschlag im Detailhandel – Coop übernimmt die Baumarktkette Jumbo. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 1. April 2021, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Weko gibt grünes Licht: Coop übernimmt alle Jumbo-Filialen. In: blick.ch. 8. August 2021, abgerufen am 9. August 2021.
- ↑ Coop: Jumbo statt Bau+Hobby. In: schweizerbauer.ch. 27. August 2021, abgerufen am 28. August 2021.
- ↑ Coop Bau+Hobby heisst bald JUMBO. Abgerufen am 6. August 2022.
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Der schweizweit bekannte gelbe Jumbo-Heissluftballon, Mai 1995
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Die heutige Ergänzung mit «DO IT – DECO – GARDEN» betont die drei Haupttätigkeitsfelder des Unternehmens.
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1997 – nach 15 Jahren – setzt JUMBO im Logo wieder auf das blaue Elefäntchen als Maskottchen.
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Wie der Name ist auch das erste Logo auf das Aussehen der ersten Filiale von 1972 zurückzuführen: Einen Elefanten.
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Eröffnung der ersten Filiale in Dietlikon, 1972
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Der blaue Elefant wird verspielt inszeniert – und auch oft und gerne als lebensgrosses Maskottchen eingesetzt.
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1982 wechselt JUMBO das Logo aus. Die blaue Unternehmensfarbe verschwindet. Die Firma erscheint in weissen Ziegelsteinen.
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Werbeaktion, Heissluftballon-Pin
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Das Zirkuszelt als Verkaufsprovisorium, 1974