Julianenflut

Die Julianenflut ereignete sich vom 16., dem Namenstag der Heiligen Juliana von Nikomedia, bis 17. Februar 1164 und ist damit die erste konkret überlieferte Sturmflut an der Nordseeküste.

Helmold von Bosau berichtet in seiner zwischen 1163 und 1168 entstandenen Slawenchronik von ihr. Auch die Pöhlder Annalen enthalten eine entsprechende Notiz. Diesen Quellen zufolge kamen bei dieser Sturmflut ca. 20.000 Menschen und viele tausend Stück Nutzvieh ums Leben. Mit am schwersten waren die Küstenabschnitte in den heutigen niedersächsischen Gebieten Ostfriesland und Landkreis Friesland sowie die Zuidersee betroffen. Durch die Julianenflut bildete sich im Mündungsgebiet der Jade eine Vorstufe zum heutigen Jadebusen.

Noch Jahrzehnte später galt die Julianenflut als Fixpunkt in der Chronologie, sodass Emo von Wittewierum, der Verfasser eines Augenzeugenberichts über die Erste Marcellusflut 1219, diese auf das 55. Jahr nach der Julianenflut datieren konnte.

Siehe auch

Literatur

  • Bernd Rieken: Nordsee ist Mordsee. Waxmann Verlag, Münster 2005 (Habilitationsschrift), ISBN 3-8309-1499-7, S. 126.

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