Julia Taubitz

Julia Taubitz

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
NationDeutschland Deutschland
Geburtstag1. März 1996 (28 Jahre)
GeburtsortAnnaberg-Buchholz, Deutschland
Größe175 cm
Gewicht63 kg
BerufSportsoldatin
Karriere
DisziplinEinsitzer
VereinWSC Erzgebirge Oberwiesenthal
Statusaktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen5 × Goldmedaille7 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U-23-WM-Medaillen2 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Rennrodel-Weltmeisterschaften
Silber2019 WinterbergEinzel
Silber2019 WinterbergSprint
Silber2020 SotschiEinzel
Gold2020 SotschiTeamstaffel
Gold2021 KönigsseeSprint
Gold2021 KönigsseeEinzel
Silber2021 KönigsseeTeamstaffel
Silber2023 OberhofSprint
Silber2023 OberhofEinzel
Gold2024 AltenbergSprint
Silber2024 AltenbergEinzel
Gold2024 AltenbergTeamstaffel
 Rennrodel-Europameisterschaften
Silber2020 LillehammerEinzel
Rennrodel-U-23-WMVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold2016 KönigsseeEinzel
Silber2017 IglsEinzel
Gold2019 WinterbergEinzel
 Rennrodel-Juniorenweltmeisterschaften
BronzeIgls 2014Einzel
GoldWinterberg 2016Einzel
GoldWinterberg 2016Staffel
Platzierungen im Rennrodel-Weltcup
 Debüt im Weltcup28. November 2015 in Igls
 Weltcupsiege27 (ohne Teamstaffel)
 Gesamtweltcup ES1. (2019/20, 2021/22, 2022/23, 2023/24)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einsitzer161311
 Sprint Einsitzer1142
 Teamstaffel741
letzte Änderung: Saisonende 2023/24
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
Julia Taubitz (2018)

Julia Taubitz (* 1. März 1996 in Annaberg-Buchholz) ist eine deutsche Rennrodlerin. Sie gewann viermal den Gesamtweltcup im Einsitzer.

Werdegang

Julia Taubitz betreibt das Rennrodeln seit 2003. Sie startet für den Verein WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Sie gehört dem Olympiakader des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) an. Taubitz ist Sportsoldatin der Bundeswehr-Sportfördergruppe im thüringischen Oberhof[1], bis 2019 in Frankenberg[2]. Sie ist Oberfeldwebel.

Im Rennrodel-Weltcup debütierte sie im Alter von 19 Jahren am 28. November 2015 auf der Olympia Eiskanal Igls, auf welcher sie 2014 bei den Junioren-Weltmeisterschaften die Bronzemedaille gewann. In ihren ersten Weltcup-Rennen belegte sie den 18. Platz. Auf der Rennrodelbahn Oberhof belegte sie am 16. Januar 2016 mit dem neunten Platz erstmals ein Top-10-Ergebnis. Sie konnte sich als vierte deutsche Starterin für die Rennrodel-Weltmeisterschaften 2016 auf der Kunsteisbahn Königssee qualifizieren und erreichte dort am 29. Januar 2016 im erstmals ausgetragenen Sprint-Wettbewerb den sechsten Platz. Einen Tag später erreichte sie im eigentlichen WM-Rennen der Damen erneut den sechsten Platz und wurde damit offizielle U-23-Weltmeisterin vor der US-Amerikanerin Summer Britcher und der Russin Wiktorija Demtschenko. Am 6. Februar gewann Julia Taubitz zudem Gold bei den in Winterberg ausgetragenen Junioren-Weltmeisterschaften.

Auch im Weltcup 2016/17 qualifizierte sie sich für die Rennrodel-Weltmeisterschaften auf der Olympia Eiskanal Igls. Durch einen achten Platz im Frauen-Rennen sicherte sie sich die Silbermedaille im U-23-Bereich hinter Summer Britcher und vor Wiktorija Demtschenko. In der vorolympischen Saison konnte Julia Taubitz im Olympic Sliding Centre von Pyeongchang erstmals einen Podestplatz erreichen. Hinter Tatjana Iwanowa und Natalie Geisenberger belegte sie den dritten Platz.

In der Olympiasaison konnte sie am 20. Januar 2018 in Lillehammer hinter Summer Britcher und Natalie Geisenberger erneut den dritten Platz belegen. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2018 verpasste sie als viertbeste Deutsche im Weltcup.

Nach der verpassten Olympiaqualifikation startete sie in den Weltcup 2018/19 mit zwei zweiten Plätzen. Sowohl im normalen Wettbewerb als auch im Sprint-Wettbewerb belegte sie auf der Olympia Eiskanal Igls hinter der Olympiasiegerin Natalie Geisenberger den zweiten Platz. Auch in Whistler belegte sie hinter Geisenberger den zweiten Platz. In Calgary gewann Taubitz ihre ersten Weltcuprennen auf der Bob- und Rennschlittenbahn im Canada Olympic Park sowohl im Einsitzer vor Geisenberger als auch in der Staffel mit Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt. Ihren zweiten Weltcup Sieg im Einzel gewann Taubitz bei starkem Schneefall und schwierigen Bedingungen am Königssee in Schönau. Auch in der Teamstaffel mit Sebastian Bley, Toni Eggert und Sascha Benecken belegte sie dort Platz eins. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Winterberg gewann sie sowohl im Sprint als auch in der Einzel-Konkurrenz eine Silbermedaille.[3]

Nach dem Rücktritt von Tatjana Hüfner sowie den Schwangerschaften von Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger galt Taubitz ab der Saison 2019/20 als leistungsstärkstes Mitglied eines nahezu komplett neu zusammengestellten deutschen Frauenteams. Von Beginn an konnte sie der neuen Verantwortung gerecht werden und kämpfte mit der Russin Tatjana Iwanowa um den Sieg im Gesamtweltcup. In Lake Placid, Altenberg und Sigulda gewann sie ihre Weltcuprennen drei bis fünf, zudem siegte sie in Lake Placid und Sigulda in ihren ersten beiden Sprintrennen. Bei den Europameisterschaften 2020 in Lillehammer erreichte sie hinter Tatjana Iwanowa und vor Wiktorija Demtschenko die Silbermedaille.[4] Bei den Weltmeisterschaften 2020 in Sotschi musste sie sich einzig der Lokalmatadorin Jekaterina Katnikowa geschlagen geben und gewann wie im Vorjahr die Silbermedaille, im Sprintrennen verpasste sie zuvor als Viertplatzierte eine Medaille nur knapp. Beim abschließenden Rennen mit der Teamstaffel gewann Taubitz an der Seite von Johannes Ludwig sowie dem Doppel Eggert/Benecken ihren ersten Weltmeisterschaftstitel. Im letzten Saisonrennen in Königssee belegte sie hinter Anna Berreiter den zweiten Platz, während Iwanowa nur Rang sechs erreichte. Damit konnte sie ihren ersten Sieg im Gesamtweltcup feiern.[5]

Zum Auftakt der Saison 2020/21 gelang Taubitz Historisches. Trotz der Rückkehr von Geisenberger und Eitberger mit überaus starken Leistungen in den Weltcup behauptete Taubitz ihre Führungsrolle im Team. Beim ersten Rennwochenende in Igls konnte sie an einem Tag drei Rennen – das klassische Einzelrennen, das Rennen in der Teamstaffel (mit Felix Loch, der ebenfalls alle drei Rennen des Wochenendes gewann und dem Doppelsitzer Eggert/Benecken) sowie das Sprintrennen – für sich entscheiden. Den Sieg im Gesamtweltcup aus der Vorsaison konnte sie zwar nicht wiederholen, erreichte aber mit sechs Saisonsiegen einen guten zweiten Platz. Zusätzlich wurden ihre starken Leistungen mit zwei goldenen und einer silbernen Medaille bei den Weltmeisterschaften 2021 in Königssee belohnt.[6]

Sowohl in der Saison 2021/22, als auch in der Saison 2022/23 konnte sie erneut den Gesamtweltcup für sich entscheiden.[7]

Erfolge

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Julia Taubitz mit der kleinen Kristallkugel für den Gewinn des Sprint-Weltcups und der großen Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups (2022)
  • Weltmeisterschaften:
    • 2019: Silver Medal Einzel und Silver Medal Sprint
    • 2020: Goldmedaille Teamstaffel und Silver Medal Einzel
    • 2021: Goldmedaille Einzel, Goldmedaille Sprint und Silver Medal Teamstaffel
    • 2023: Silver Medal Einzel und Silver Medal Sprint
    • 2024: Goldmedaille Sprint, Goldmedaille Teamstaffel und Silver Medal Einzel

Gesamtweltcup

SaisonPlatzPunkte
2015/1615.0309
2016/1712.0376
2017/1808.0473
2018/1902.0793
2019/2001.0965
2020/2102.0976
2021/2201.0979
2022/2301.0947
2023/2401.1034

Weltcupsiege

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtBahn
1.8. Dezember 2018Kanada CalgaryCalgary’s WinSport Bobsleigh/Luge Track
2.5. Januar 2019Deutschland KönigsseeKunsteisbahn Königssee
3.30. November 2019Vereinigte Staaten Lake PlacidOlympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg
4.12. Januar 2020Deutschland AltenbergRennschlitten- und Bobbahn Altenberg
5.25. Januar 2020Lettland SiguldaRodelbahn Sigulda
6.29. November 2020Osterreich InnsbruckOlympia Eiskanal Igls
7.19. Dezember 2020Deutschland WinterbergBobbahn Winterberg
8.3. Januar 2021Deutschland KönigsseeKunsteisbahn Königssee
9.5. Dezember 2021Russland SotschiSliding Center Sanki
10.19. Dezember 2021Osterreich InnsbruckOlympia Eiskanal Igls
11.2. Januar 2022Deutschland WinterbergBobbahn Winterberg
12.4. Februar 2023Deutschland AltenbergRennschlitten- und Bobbahn Altenberg
13.12. Februar 2023Deutschland WinterbergBobbahn Winterberg
14.16. Dezember 2023Kanada WhistlerWhistler Sliding Centre
15.4. Februar 2024Deutschland AltenbergRennschlitten- und Bobbahn Altenberg
16.18. Februar 2024Deutschland OberhofRennrodelbahn Oberhof

Weltcupsiege im Sprint

Nr.DatumOrtBahn
1.1. Dezember 2019Vereinigte Staaten Lake PlacidOlympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg
2.26. Januar 2020Lettland SiguldaRodelbahn Sigulda
3.29. November 2020Osterreich InnsbruckOlympia Eiskanal Igls
4.20. Dezember 2020Deutschland WinterbergBobbahn Winterberg
5.24. Januar 2021Osterreich InnsbruckOlympia Eiskanal Igls
6.5. Dezember 2021Russland SotschiSliding Center Sanki
7.17. Dezember 2022Vereinigte Staaten Park CityBobbahn Park City
8.12. Februar 2023Deutschland WinterbergBobbahn Winterberg
9.9. Dezember 2023Vereinigte Staaten Lake PlacidOlympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg
10.18. Februar 2024Deutschland OberhofRennrodelbahn Oberhof
11.25. Februar 2024Lettland SiguldaRodelbahn Sigulda

Weltcupsiege in der Teamstaffel

Nr.DatumOrtBahn
1.8. Dezember 2018Kanada CalgaryCalgary’s WinSport Bobsleigh/Luge Track
2.6. Januar 2019Deutschland KönigsseeKunsteisbahn Königssee
3.29. November 2020Osterreich InnsbruckOlympia Eiskanal Igls
4.12. Dezember 2021Deutschland AltenbergRennschlitten- und Bobbahn Altenberg
5.16. Januar 2022Deutschland OberhofRennrodelbahn Oberhof
6.10. Dezember 2022Kanada WhistlerWhistler Sliding Centre
7.16. Dezember 2023Kanada WhistlerWhistler Sliding Centre
Commons: Julia Taubitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rodlerin Taubitz: Geisenberger-Verfolgerin mit Bleiweste – STIMME.de. Abgerufen am 2. März 2020.
  2. Inhaltsverzeichnis Freie Presse vom 08.02.2014, S. 3. Abgerufen am 2. März 2020.
  3. Gold für Eggert/Benecken und Geisenberger. In: Sportschau. 26. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2019.
  4. Tatyana Ivanova verteidigte Titel als Rennrodel-Europameisterin erfolgreich. FIL, abgerufen am 18. Januar 2020.
  5. Rodel-Duo Eggert/Benecken und Taubitz räumen ab. In: Sportschau. 29. Februar 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  6. Taubitz setzt sich die Krone auf – Vier Deutsche vorn. Abgerufen am 31. Januar 2021 (deutsch).
  7. Rennrodlerin Taubitz erneut die Beste der Saison. 25. Februar 2023, abgerufen am 26. Februar 2023.

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