Dieser Artikel behandelt tagesbezogene Nachrichten und Ereignisse im Juli2021. Eine Artikelübersicht zu thematischen „Dauerbrennern“ und zu länger andauernden Veranstaltungen findet sich auf der Seite zu den laufenden Ereignissen.
Damishi/Nigeria: Bewaffnete Angreifer entführen in der Nacht mehrere Dutzend Internatsschüler der Bethel Baptist High School in der Local Government Area Chikun im nordnigerianischen Bundesstaat Kaduna.[9]
Paris/Frankreich: Reporter ohne Grenzen veröffentlicht die neue Liste der Feindinnen und Feinde der Pressefreiheit. Mit Viktor Orbán ist zum ersten Mal ein Regierungschef aus der Europäischen Union darin vertreten.[10]
Dienstag, 6. Juli 2021
Die bei Palana abgestürzte Maschine
Amsterdam/Niederlande: Der investigative Journalist Peter R. de Vries wird auf offener Straße niedergeschossen und dabei schwer verletzt.[11] Neun Tage später stirbt er.
Palana/Russland: Beim Anflug auf den Flughafen der Stadt stürzt eine Antonow An-26 der Regionalfluglinie Petropavlovsk-Kamchatsky Air Enterprise ab; alle 28 Menschen an Bord sterben.[12][13]
Havanna/Kuba: Bei regierungskritischen Protesten werden 144 Personen festgenommen oder gelten als vermisst und ein Mensch getötet. Ursache für die Proteste ist die schlimmste Wirtschaftskrise seit 30 Jahren.[19]
Brüssel/Belgien: Die Europäische Kommission stellt unter der Bezeichnung Fit for 55 ein erstes Paket von reformierten und neuen EU-Richtlinien und -Verordnungen vor, mit denen das im European Green Deal verankerte Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen in der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren und Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, erreicht werden soll.[21]
Johannesburg/Südafrika: Bei seit Tagen anhaltenden gewaltsamen Ausschreitungen nach dem Haftantritt des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma kommen in den Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng mehr als 200 Menschen ums Leben. Es werden Geschäfte geplündert und teils in Brand gesteckt. Militär unterstützt die zahlenmäßig unterlegenen Polizeikräfte.[22]
Washington, D.C./Vereinigte Staaten: Im Weißen Haus wird Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer ihrer letzten Auslandsreisen von US-Präsident Joe Biden empfangen. Im Zentrum der Gespräche steht u. a. der Umgang mit der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2.[23]
Donnerstag, 15. Juli 2021
Düsseldorf und Mainz/Deutschland: Eine der größten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit ereignet sich in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Ein Hochwasser nach Sturmtief "Bernd" verursacht schwerste Verwüstungen und fordert mehr als 160 Menschenleben. Auch Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und die Schweiz sind betroffen.
Freitag, 16. Juli 2021
Antananarivo/Madagaskar: Präsident Andry Rajoelina bittet Staats- und Regierungschefs sowie die internationale Gemeinschaft um Hilfen zur Abwehr einer Hungerkatastrophe im Südteil Madagaskars.[24]
Sadr City/Irak: Durch einen Selbstmordattentäter werden bei einem Terroranschlag auf einem Markt in Sadr City mindestens 35 Personen getötet und 60 verwundet. Die Terrororganisation Islamischer Staat bekennt sich zu dem Attentat.[26]
Port-au-Prince/Haiti: Zwei Wochen nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse und dem Rücktritt des bisherigen Regierungschefs Claude Joseph wird Ariel Henry zum Ministerpräsidenten vereidigt.[28]
Taipeh/Taiwan: Die taiwanische Regierung kündigt an, ein Vertretungsbüro in der litauischen Hauptstadt Vilnius zu eröffnen. Es ist das erste Vertretungsbüro in der Europäischen Union, das Taiwan im Namen führt.[29]
Zhengzhou/China: Nach heftigen Regenfällen kommen mindestens 33 Personen durch Überschwemmungen in der Provinz Henan ums Leben. 376.000 Personen sind evakuiert worden. Die Regierung kündigt Nothilfen für Henan an.[30]
Nyingchi/China: Mit Präsident Xi Jinping besucht zum ersten Mal seit 30 Jahren ein chinesischer Staatschef die Autonome Region Tibet.[32]
Donnerstag, 22. Juli 2021
Duschanbe/Tadschikistan: Als Reaktion auf vor der Taliban-Offensive nach Tadschikistan geflohenen afghanischen Sicherheitskräften lässt Präsident Emomalij Rahmon die größte Militärübung in der Geschichte des Landes abhalten. Ziel sei es, die südliche Grenze nach Afghanistan zu sichern. Zur Militärübung werden 130.000 Reservisten mobilisiert.[33]
Kandahar/Afghanistan: Nach der gewaltsamen Übernahme des Distrikts Spin Boldak im Süden Afghanistans durch die Taliban werden über 100 Zivilisten ohne erkennbaren Grund erschossen.[34]
Apia/Samoa: Mehrere Monate nach den samoanischen Parlamentswahlen gibt der unterlegene Langzeit-Premier Sailele Tuilaʻepa Malielegaoi seinen Widerstand gegen die gewählte Regierungschefin Naomi Mataʻafa auf und beendet damit eine Staatskrise.[36]
Tunis/Tunesien: Nach tagelangen gewaltsamen Protesten, wonach Regierungspartei Ennahda und dem Premierminister Versagen im Kampf gegen zahlreiche Neuinfektionen von Corona-Erkrankungen vorgeworfen waren, setzt der tunesische Präsident Kais Saied Regierungschef Hichem Mechichi ab und löst das Parlament auf. Parlamentschef Rached al-Ghannouchi spricht von einem Putsch.[37]
al-Chums/Libyen: Bei einem Schiffsunglück im Mittelmeer vor der libyschen Küste sterben mindestens 57 Migranten aus Nigeria, Ghana und Gambia, 18 werden gerettet.[38][39]
Beirut/Libanon: Präsident Michel Aoun ernennt Nadschib Miqati zum Ministerpräsidenten. Ob der dritte Anlauf einer Regierungsbildung seit der verheerenden Explosion in Beirut von Erfolg gekrönt sein wird, ist jedoch offen.[40]
Teheran/Iran: Zunehmende Proteste gegen Wasserknappheit und die sich verschlechternde Wirtschaftslage erreichen die iranische Hauptstadt.[42]
Dienstag, 27. Juli 2021
Jijiga/Äthiopien: Bei Attacken durch Bewaffnete aus der Region Afar werden mindestens 300 Zivilisten in Garbaiisa in der Region Somali getötet. Im Nachgang errichten Protestierer Straßenblockaden und beschädigen die Eisenbahnverbindung zwischen der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und Dschibuti. Die Einstellung des Zugverkehrs stellt eine Bedrohung für die äthiopische Wirtschaft dar.[43]
Leverkusen/Deutschland: Am Vormittag kommt es im Tanklager des Currenta-Entsorgungszentrums im Chempark, Stadtteil Wiesdorf nahe Bürrig, zu einer schweren Explosion. Sechs Menschen starben[44]; mehr als 30 werden verletzt.[45][46]
Accra/Ghana: In Ghana wird ein Gesetzentwurf eingebracht, wonach gleichgeschlechtlicher Geschlechtsverkehr mit einem Strafmaß von bis zu zehn Jahren geahndet werden kann.[47]
Lima/Peru: Präsident Pedro Castillo ernennt Guido Bellido von der marxistischen Partei Perú Libre zum Premierminister. Seine Antrittsrede hält der neue Regierungschef teilweise auf Quechua. Der Kabinettsvorschlag kommt ohne Finanzminister aus, nachdem der designierte Kandidat für Finanzangelegenheiten zurückzog. Der Premierminister und das Kabinett müssen noch vom Mitte-Rechts dominierten Kongress bestätigt werden.[48]
Manila/Philippinen: Präsident Rodrigo Duterte zieht die angekündigte Aufkündigung eines wichtigen Militärabkommen zwischen den Philippinen und den Vereinigten Staaten endgültig zurück. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin begrüßt den Schritt bei seinem Besuch auf den Philippinen.[49]
Maskat/Oman: Ein mutmaßlicher Drohnenangriff trifft den Öltanker Mercer Street bei Oman. Siehe auch Zwischenfall im Arabischen Meer 2021.
Samstag, 31. Juli 2021
Boni/Niger: In Boni im Südwesten von Niger werden 18 Soldaten und ein Zivilist bei einem Anschlag getötet, nachdem sie in einen Hinterhalt gelockt worden waren. Für diese Tat werden islamistische Kämpfer verantwortlich gemacht.[50][51]
Kandahar/Afghanistan: Im Zuge einer Offensive greifen die Taliban den Flughafen Kandahar mit Raketen an, um Luftschläge der afghanischen Regierung gegen sie zu verhindern. Alle Flugverbindungen mit Start oder Ziel Kandahar müssen annulliert werden. In Herat kommt es zu umfangreichen Kämpfen zwischen Taliban und afghanischen Sicherheitskräften. Letztere werden durch Hunderte Spezialkräfte unterstützt. In Laschkar Gah in der Provinz Helmand beschießen Regierungstruppen ein von Taliban besetztes Krankenhaus aus der Luft, welches dadurch zerstört wird.[52]
Jovenel Moise.jpg Haitian President-elect Jovenel Moise, right and former Communications Minister Rotchild Francois Jr. in Port-au-Prince, Haiti. (Photo: VOA Creole Service)