Jules Ruinart de Brimont

Jules Ruinart de Brimont, fälschlich auch Ruinart de Brinant (* 16. November 1836 in Koblenz, Rheinprovinz; † 26. Mai 1898 in Rilly-la-Montagne, Département Marne), war ein französischer Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule.

Leben

Ruinart de Brimont, Sohn von Remy Auguste Ruinart (1797–1881) und Émilie Jeanne Albertine Tesche (1807–1881),[1] Spross des Adelsgeschlechts Ruinart de Brimont, dessen Name eng mit dem Champagnerhaus Ruinart verbunden ist, hatte bereits früh eine Vorliebe für das Zeichnen. Im Alter von vierzehn Jahren schickten ihn seine Eltern auf die Königliche Akademie der Schönen Künste von Antwerpen. Im Alter von achtzehn Jahren ging er nach Düsseldorf, wo er Privatschüler des Genremalers Rudolf Jordan wurde. Danach verdiente er eine Zeit lang seinen Lebensunterhalt als Porträtmaler. In dieser Zeit war er auf Schlössern des Adels eingeladen, um Besitzer und ihre Familienangehörigen zu porträtieren, etwa auf den Häusern der Familien von Lilien, Fürstenberg, Bodelschwingh und Wedel. Als er genug Geld für eine Grand Tour beisammenhatte, ging er für eine Zeit nach Italien, in der er sechs Monate in Rom und weitere sechs Monate auf Capri weilte. Danach schrieb er sich an der Kunstakademie Düsseldorf ein, um sich in der Landschaftsmalerei zu vervollkommnen. In den Jahren 1866/1867 war er dort Schüler der Landschafterklasse von Oswald Achenbach.[2] In Düsseldorf, wo er unter anderem Mihály von Munkácsy, Michail Jakowlewitsch Wylie und Arthur Calame kennenlernte, war er in den Jahren 1859 bis 1871 und 1873/1874 Mitglied des Künstlervereins Malkasten.[3] In der Zeit des Deutsch-Französischen Kriegs siedelte sich Ruinart de Brimont in Rilly-la-Montagne an, wo er später auch starb. Von dort unternahm er zahlreiche Reisen nach Belgien, in die Niederlande, nach England, Deutschland, Böhmen, Italien und Spanien. 1888 nahm er außer an dem Salon de Paris auch an der Exposición Universal de Barcelona teil. In Barcelona, wo er bis 1890 blieb, fungierte er außerdem als Korrespondent von Le Monde Illustré.

Werke (Auswahl)

  • Der Brief, 1861[4]
  • Ansicht von Neapel mit Castel Sant’Elmo, späte 1860er Jahre, Eremitage, Sankt Petersburg[5]
  • Leçon de dessin, 1888 im Salon de Paris ausgestellt
  • La jeune mère, 1888 im Salon de Paris ausgestellt
  • Una calle de Tarragona o Barcelona, 1889
  • Tipo Tunecino, 1889[6]

Literatur

  • Ruinart de Brimont (Jules). In: Matot-Braine: Almanach-Annuaire Historique, Administratif et Commerciale de la Marne, de l’Aisne et des Ardennes. Reims 1899 (Digitalisat)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jules Ruinart de Brimont, genealogisches Datenblatt im Portal gw.geneanet.org, abgerufen am 21. Juni 2016
  2. Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 147
  3. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 439
  4. Lot 4: Jules de Ruinart Brinant (1838–1898), The Letter, 1861 (Memento des Originals vom 21. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/encheres.lefigaro.fr, Webseite im Portal encheres.lefigaro.fr, abgerufen am 21. Juni 2016
  5. View of Naples with Castle Sant' Elmo, Webseite im Portal hermitagemuseum.org, abgerufen am 21. Juni 2016
  6. Jules Ruinart, Webseite im Portal fernandoalcolea.es, abgerufen am 21. Juni 2016