Judith Engel

Judith Engel (* 15. November 1969 in Potsdam) ist eine deutsche Schauspielerin, die in Theater und Film mitwirkt sowie als Hörspielsprecherin arbeitet.

Leben

Judith Engel entstammt einer Schauspielerfamilie. Mit 16 Jahren verließ sie die Schule, da sie aufgrund ihres regimekritischen Bruders in der DDR keine Aussicht auf Abitur und Studium hatte.[1] Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.[2] 1990 hatte sie ein erstes Engagement am Renaissance-Theater in Berlin. 1991 wechselte sie an das Schauspiel Frankfurt. Von 1994 bis 2000 gehörte sie dem Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg unter der Intendanz von Frank Baumbauer an. 1996 stand sie für Dieter Wedels Der Schattenmann vor der Kamera. Von 2000 bis 2004 war sie am Zürcher Schauspielhaus unter der Intendanz von Christoph Marthaler engagiert. Nach vielen Jahren an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin ist sie seit 2017 festes Mitglied am Berliner Ensemble.

2001 wurde Judith Engel von dem Fachblatt Theater heute zur Schauspielerin des Jahres gewählt und mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. Für ihre Interpretation zweier Frauenrollen in dem Stück Bash von Neil LaBute unter der Regie von Peter Zadek an den Hamburger Kammerspielen erhielt sie 2002 auch den Gertrud-Eysoldt-Ring.[3]

Neben ihrer Tätigkeit am Theater übernahm sie Episodenrollen in Kriminalfilmserien wie Doppelter Einsatz, Das Duo, Stubbe, Der Elefant, Bella Block und Adelheid und ihre Mörder und war in verschiedenen Tatort-Folgen zu sehen.

Filmografie (Auswahl)

Rollen im Theater

Rollen in Hörspielen (Auswahl)

  • 1999: Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden mit Texten von Jane Bowles, Sprachregie: Katharina Franck, Musik und Regie: Ulrike Haage, BR
  • 2001: Wex von Doris Gercke, Regie: Alexander Schuhmacher, NDR
  • 2003: Erzählerin in The Girl from Ipanema in Dub von Susanne Amatosero, Regie: die Autorin, DLR Berlin/NDR
  • 2003: ding fest machen – nach den Aufzeichnungen von Louise Bourgeois von Ulrike Haage, Regie und Komposition: die Autorin, BR
  • 2004: Fanny in Exakte Vision. Helen Hessels „Jules und Jim“ von Ulrike Haage, Regie und Komposition: die Autorin, BR
  • 2005: Parzivals Weg – Ein Fragment von Tankred Dorst, Regie: Beate Andres (Deutschlandradio Kultur)
  • 2008: Erzählerin in Deutscher Schlager von Andreas Otteneder, Regie: Jörg Schlüter, WDR
  • 2008: Erzählerin in Polyplay von Marcus Hammerschmitt, Regie: Barbara Meerkötter, WDR
  • 2008: Karin in Alter Ford Escort dunkelblau von Dirk Laucke nach seinem gleichnamigen Theaterstück, Regie: Matthias Matschke, MDR
  • 2010: Claire in Parker – Das Geld war schmutzig von Richard Stark, Bearbeitung: Helmut Peschina, Regie: Martin Zylka, WDR
  • 2010: Tacet (Ruhe 2) (auch: Tacet: Ein Akt der Sprachlosigkeit) von Paul Plamper, Regie: der Autor, WDR/DLF
  • 2010: Der Mann schläft von Sibylle Berg, Regie: Leonhard Koppelmann, NDR
  • 2011: Sigi in Limassol von Yishai Sarid, Regie: Christoph Kalkowski, WDR
  • 2011: Nachbarin in Die Haarschublade von Emmanuelle Pagano, Regie: Beatrice Ackers, SR
  • 2011: Das zehnjährige Mädchen in Körpergigant von Stéphanie Marchais, Regie: Jörg Schlüter, WDR
  • 2012: Ann in Ein Akt der Gewalt von Ryan David Jahn, Regie: Irene Schuck, DKultur
  • 2012: Christine D. in Ganz in meiner Haut von Stéphanie Marchais, Regie: Jörg Schlüter, WDR
  • 2012: Autorin in Nahe Ferne von Andrea Marggraf, Regie: die Autorin und Thomas Gerwin, WDR/Deutschlandradio Kultur
  • 2012: Vendela Larson in Blutstein von Johan Theorin, Regie: Götz Naleppa, DKultur
  • 2012: Kommissarin Engler in Gefallene Schönheit von Florian Goldberg und Heike Tauch, Regie: Heike Tauch, Deutschlandradio Kultur
  • 2012: Nina Seibel in Erbe von Albrecht Panknin, Regie und Musik: der Autor, Hessischer Rundfunk (HR)
  • 2013: Steinunn in Schwarze Vögel nach dem gleichnamigen Roman von Gunnar Gunnarsson, Regie: Judith Lorentz, Deutschlandradio Kultur
  • 2013: Jutta in Der koschere Himmel von Lothar Schöne, Regie: Angeli Backhausen, WDR
  • 2013: Maklerin in Der Kauf von Paul Plamper, Regie: der Autor, WDR/BR/DLF/Schauspiel Köln
  • 2013: Helena in Der Klang des Todes von Carin Bartosch Edström, Regie: Sven Stricker, Deutschlandradio Kultur
  • 2013: Projektmanagerin in EXPATS von Gesine Schmidt, Regie: Heike Tauch, DKultur
  • 2013: Katastrophen-Fee in Monster von David Greig, Regie: Irene Schuck, WDR
  • 2014: Sie in Mutterseelenallein von Matthias Kapohl, Regie: der Autor, WDR
  • 2014: Von den Beinen zu kurz von Katja Brunner, Regie: Erik Altorfer, WDR
  • 2014: Hanna Sharabi in Vermisst nach dem gleichnamigen Roman von Dror Mishani, Regie: Andrea Getto, NDR
  • 2015: Magdalena in Wir lieben und wissen nichts von Moritz Rinke, Regie: Alice Elstner, Deutschlandradio Kultur
  • 2015: Siri in Nicht mit mir nach dem gleichnamigen Roman von Per Petterson, Regie: Steffen Moratz, Deutschlandradio Kultur/HR
  • 2015: Maren Pabst im Radio-Tatort: Queenie von Sabine Stein, Regie: Andrea Getto, NDR
  • 2016: Mutter in Pimp my brain! von Matthias Lang und Simon Kamphans, Regie: die Autoren, RBB
  • 2016: Vom Drehen und Wenden der Blätter von Oswald Egger, Regie: Iris Drögekamp, SWR
  • 2020: Prof. Paula Morgenstern in Der zweite Schlaf nach dem gleichnamigen Roman von Robert Harris, Regie: Leonhard Koppelmann, HR/Der Hörverlag

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Judith Engel im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. Juli 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Judith Engel bei castupload.com, abgerufen am 17. Februar 2022
  3. Arbeit ist ein Versprechen an Gott, Die Welt vom 16. April 2002