Judenau-Baumgarten
Marktgemeinde Judenau-Baumgarten | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Tulln | |
Kfz-Kennzeichen: | TU | |
Hauptort: | Judenau | |
Fläche: | 14,35 km² | |
Koordinaten: | 48° 17′ N, 16° 2′ O | |
Höhe: | 187 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.359 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 164 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3441 | |
Vorwahl: | 02274 | |
Gemeindekennziffer: | 3 21 12 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 41 3441 Judenau-Baumgarten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Hagl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) | ||
Lage von Judenau-Baumgarten im Bezirk Tulln | ||
Ortsansicht von Judenau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Judenau-Baumgarten ist eine Marktgemeinde mit 2359 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023[1]) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.
Geografie
Judenau-Baumgarten liegt südlich von Tulln am Südrand des Tullnerfeldes. Das Gemeindegebiet gehört zur raumplanerischen Hauptregion „Niederösterreich Mitte“[2] und wird landschaftlich zum Mostviertel gezählt. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 14,35 km², davon sind 15,1 Prozent bewaldet. Klimatisch gesehen hat die Gemeinde, wie das gesamte Tullnerfeld, pannonisches Klima, d. h. heiße Sommer, kalte Winter.
Das Gemeindegebiet wird im Westen von der Großen Tulln und im Osten von der Kleinen Tulln durchflossen. Die höchste Erhebung ist der Nordgipfel des bewaldeten Aubergs (355 m ü. A.) südlich von Freundorf, der zur Molassezone gehört und aus Robulus-Schlier besteht.[3]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[4]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Baumgarten am Tullnerfeld, Freundorf, Judenau und Zöfing.
Nachbargemeinden
Langenrohr | Tulln an der Donau | |
Michelhausen | ||
Sieghartskirchen |
Geschichte
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung als Judinowa stammt von 1108/22.[5] Der Besitz des Gebiets wechselte von den Rittern Matseber auf die Freiherrn Rueber. Diese verkauften das während der Ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 zerstörte Schloss Judenau im Jahr 1583 an Helmhard Jörger. Dessen Schlossneubau wurde durch das Erdbeben von 1590 wieder zerstört. Auch danach wechselten die Besitzer der Herrschaft Judenau, 1701 folgten die Fürsten Liechtenstein, die das Schloss als Sommerresidenz ausbauten. 1857 stiftete Alois von Lichtenstein das Schloss mit Gärten dem niederösterreichischen Waisenhausfond. Im Jahr 1877 wurde Judenau zum Markt erhoben.[5] In der NS-Zeit wurde der Ort nicht umbenannt.
Im Jahr 1968 schlossen sich die Orte Freundorf, Baumgarten, Zöfing und Judenau zur Marktgemeinde Judenau-Baumgarten zusammen.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung wächst seit 50 Jahren kontinuierlich. Von 1991 bis 2001 waren sowohl Geburtenbilanz (+111) als auch Wanderungsbilanz (+251) stark positiv. In den folgenden zehn Jahren gingen sowohl die Geburtenrate als auch die Zuwanderung zurück, beide Bilanzen blieben aber positiv.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Judenau
- Katholische Pfarrkirche Freundorf Hl. Johannes der Täufer
- Katholische Pfarrkirche Judenau Hl. Dreifaltigkeit
- Katholische Filialkirche am Tullnerfeld Hl. Ulrich
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 39 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 26 Haupt- und 13 Nebenerwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 48 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 43 im Baugewerbe. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (137), Handel (35), freiberufliche Dienstleistungen (33) und Beherbergung und Gastronomie (24 Mitarbeiter).[7][8][9]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 39 | 46 | 79 | 60 |
Produktion | 29 | 16 | 91 | 30 |
Dienstleistung | 89 | 59 | 249 | 213 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Öffentliche Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich zwei Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]
Verkehr
- Eisenbahn: Im Norden des Gemeindegebietes mündet die Tullnerfeld Bahn in die Neue Westbahn. Der Bahnhof Tullnerfeld befindet sich einen Kilometer westlich der Gemeindegrenze.
- Straße: Die wichtigsten Straßenverbindungen sind die Tullner Straße B19 im Westen und die Tullnerfeld Straße B213 im Osten.
- Rad: Durch Judenau-Baumgarten führen mehrere Radwege, der bekannteste ist der Grosse Tulln - Radweg.[12]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 4 SPÖ und 2 FPÖ. (19 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 3 SPÖ und 3 FPÖ.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 3 SPÖ und 3 FPÖ.[14] (19 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[15]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[16]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[17]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ und 3 FPÖ.[18]
Bürgermeister
- 1970–1972 Leopold Grünzweig (SPÖ)
- bis 2010 Friedrich Schaffler (ÖVP)
- seit 2010 Georg Hagl (ÖVP)[19]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1976 folgendes Wappen verliehen: Ein von Blau auf Gold geteilter Schild, der im oberen größeren Feld ein dreijochiges silbernes Tor mit einem von Blau auf Silber auf Gold geteiltem Schild zeigt und dahinter mit zwei gekreuzten goldenen Rosen belegt ist, der im unteren goldenen Feld von zwei blauen Wellenbalken durchzogen wird.[20]
Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter der Gemeinde
- Leopold Grünzweig (1923–2003), Politiker
- Willi Helfert (1922–1991), Maler und Grafiker
- Josef Keiblinger (1910–1968), Politiker
- Marcus Zupanac (* 1992), Handballspieler
Literatur
- Gerhard Huppmann: Die Mundart von Judenau im südlichen Tullnerfeld und seiner Umgebung. Sprachbiologische Untersuchungen. Dissertation, Universität Wien 1961.
- Roderich Geyer: Die Baugeschichte des Schlosses Judenau. Heimatkundlicher Arbeitskreis für die Stadt und den Bezirk Tulln, Tulln 2008.
Weblinks
- 32112 – Judenau-Baumgarten. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Judenau (Judenau-Baumgarten) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Dorferneuerungsverein Judenau
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2023 (Gebietsstand 1.1.2023) (ODS)
- ↑ Perspektiven für die Hauptregionen. (PDF) S. 27, abgerufen am 12. Januar 2014.
- ↑ Rudolf Oberhauser: Der Geologische Aufbau Österreichs. Springer-Verlag, 2013, S. 167 (online in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b c Judenau (Judenau-Baumgarten) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Judenau-Baumgarten, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Judenau-Baumgarten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. November 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Judenau-Baumgarten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. November 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Judenau-Baumgarten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. November 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
- ↑ Grosse Tulln. bergfex, abgerufen am 12. November 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Judenau-Baumgarten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Judenau-Baumgarten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Judenau-Baumgarten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Judenau-Baumgarten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Judenau-Baumgarten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Judenau-Baumgarten. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Judenau-Baumgarten, abgerufen am 12. November 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Geschichte. Marktgemeinde Judenau-Baumgarten, abgerufen am 12. November 2021 (österreichisches Deutsch).
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Positionskarte von Österreich
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Tulln hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Wappen der Gemeinde Judenau-Baumgarten in Österreich
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Die kath. Filialkirche hl. Ulrich in Baumgarten am Tullnerfeld, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Judenau-Baumgarten.
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Südsüdostansicht von Judenau, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Judenau-Baumgarten, mit dem Schloss und der Pfarrkirche im Vordergrund. Judenau war eine eigenständige Gemeinde und wurde ab 1. Jän. 1968 mit der Gemeinde Baumgarten am Tullnerfelde zu Judenau-Baumgarten vereinigt.
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Katholische Pfarrkirche hl. Johannes d. T. in Freundorf, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Judenau-Baumgarten.
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Südwestansicht des Schlosses in Judenau, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Judenau-Baumgarten.
Das Schloss ist eine dreiflügelige Anlage mit vier dominanten runden Ecktürmen. Es wurde in mehreren Bauphasen errichtet - vorwiegend im 2. Viertel des 17. Jahrhunderts und im 1. Viertel des 18. Jahrhunderts. Der Vorgängerbau aus dem Jahr 1586 war ein einflügeliger Rechteckbau, der vier Jahre später bei dem Erdbeben 1590 schwer beschädigt wurde und daher bis auf den Keller abgetragen werden musste. 1854 erfolgte eine Sanierung und ein teilweiser Neubau sowie eine einheitliche Fassadierung in den Formen des 17. Jahrhunderts.
Das Schloss beherbergt seit 1961 die Organisation „Rettet das Kind“ mit einem Schüler- und Lehrlingsinternat: [1].
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Lage von Judenau-Baumgarten im Bezirk Tulln, Niederösterreich