Juan Ignacio Molina

Juan Ignacio Molina

Juan Ignacio Molina González, auch Giovanni Ignazio Molina (* 24. Juni 1740 in Guaraculén / Linares / Región del Maule; † 12. September 1829 in Bologna) war ein chilenischer Priester und Naturforscher, auch bekannt als Abate Molina. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Molina“.

Leben und Wirken

Molina wurde an der Jesuitenschule in Concepción ausgebildet. Er war 1768 gezwungen, Chile zu verlassen, als die Jesuiten aus dem spanischen Weltreich ausgewiesen wurden.

1773 ließ er sich in Bologna nieder und wurde dort Professor für Griechisch, später der Naturwissenschaften. Molina verfasste 1776 eine erste Abhandlung über die Naturgeschichte von Chile. Er setzte sich kritisch mit dem Werk von Cornelis de Pauw über Südamerika auseinander und wies ihm Fehler in der Geologie und über die dortigen Bewohner nach. Er stellte schon 1787 die These der Besiedelung Südamerikas aus Südasien über die pazifischen Inseln auf. Er beschrieb auch viele chilenische Pflanzenarten.[1]

Ehrungen

Nach ihm sind die drei Pflanzengattungen MoliniaSchrank, MoliniopsisGand. und NeomoliniaHonda aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) sowie die Zeitschrift „Moliniana“ benannt.[1][2]

Werke

Literatur

  • Charles E. O’Neill, Joaquín María Domínguez: Diccionario histórico de la Compañía de Jesús. Biográfico-Temático, III, Univ. Pontifica Comillas, 2001, ISBN 84-8468-039-8, S. 2717 f.
  • Walter Hanisch Espindola: Juan Ignacio Molina y sus obras, Univ. de Talca, Talca 1999, ISBN 956-7059-28-4
  • Charles E. Ronan: Juan Ignacio Molina. The World's Window on Chile, Lang, New York 2002, ISBN 0-8204-5219-X (American University Studies; Bd. 9,198)

Einzelnachweise

  1. a b Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  2. Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Seite 2001. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Weblinks

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