Journalistenpreis

Journalistenpreise sind Auszeichnungen für exzellente journalistische (Sparten-)Arbeiten in dem von der Ausschreibung erfassten Zeitraum, der gewöhnlich ein oder zwei Jahre umfasst.

Im deutschen Sprachraum spielen Journalistenpreise nicht die herausragende Rolle, die beispielsweise der Pulitzer-Preis in den USA hat. Derzeit gibt es in Deutschland 521 Journalistenpreise.[1][2]

Deutschsprachige Journalistenpreise

Journalistenpreise mit besonders hohem Ansehen

JournalistenpreisStifter / TrägerJurySeitVergabe
Stern-Preis
für journalistische Arbeiten in deutschsprachigen Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien
Seit 2005 stern und G+J; hervorgegangen aus dem Egon-Erwin-Kisch-PreisAuswahl von wechselnden Journalisten und Medienmanagern2005Wird jährlich in fünf Kategorien sowie für Pressefreiheit und Lebenswerk vergeben; insgesamt dotiert mit 30.000 EUR.
Theodor-Wolff-Preis
für herausragenden Journalismus in deutschen Zeitungen und deren Online-Ausgaben
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)9 Zeitungsjournalisten, unter anderem Peter Stefan Herbst, Annette Ramelsberger und Nikolaus Blome1962Wird jährlich in fünf gleichberechtigten Klassen vergeben und ist mit je 6.000 EUR dotiert. Zusätzlich kann ein Preis für das Lebenswerk vergeben werden.
Zürcher Journalistenpreis
für in der Deutschschweiz veröffentlichte Arbeiten
Zürcher Presseverein (ZPV)5 Schweizer Journalisten, unter anderem Margrit Sprecher1981Wird jährlich vergeben. Zusätzlich kann ein Preis für das Lebenswerk vergeben werden.
Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis
für in Österreich veröffentlichte Arbeiten
Ursprünglich ÖGB und BAWAG, seit 1984 Österreichischer Journalisten Club (ÖJC)Journalisten, die Mitglieder des ÖJC sind.1964Wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 7.000 EUR dotiert.

Journalismus allgemein

Politik

Wirtschaft

  • BlaueBoje - Journalistenpreis Wirtschaft vor Ort (seit 2004, mit insgesamt 15.000 Euro dotiert, von den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland und Westfalen)[3]
  • Deutscher Journalistenpreis (seit 2007, acht Kategorien mit je 5.000 Euro Preisgeld, vom The Early Editors Club)
  • Deutscher Wirtschaftsfilmpreis (drei Kategorien je 5.000 Euro jährlich vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie)
  • Ernst-Schneider-Preis (verschiedene Sparten insgesamt 55.000 Euro jährlich seit 1971 vom DIHK)
  • Friedrich Vogel-Preise für Wirtschaftsjournalismus (insgesamt 25.000 Euro jährlich von der Friedrich und Isabel Vogel-Stiftung)[4]
  • econsense-Journalistenpreis für Wirtschaft und Nachhaltigkeit (Print, Internet, TV, Hörfunk, mit insgesamt 4.500 Euro dotiert, seit 2003 von econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V.)
  • Georg von Holtzbrinck Preis für Wirtschaftspublizistik (Print und elektronische Medien je 5.000 Euro jährlich seit 1995 von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck)
  • Hans Strothoff-Journalistenpreis (seit 2008; mit insgesamt 50.000 Euro dotiert)
  • Horst-Knapp-Preis (seit 1996 jährlich von der Bank Austria gestifteter Preis für herausragende Leistungen im österreichischen Wirtschaftsjournalismus, mit 6.000 Euro dotiert)
  • Journalistenpreis „Erneuerbare Energie“ der Agentur für Erneuerbare Energien (verschiedene Kategorien, mit insgesamt 10.000 Euro dotiert)[5]
  • Journalistenpreis „Medienpreis Mittelstand“ der Wirtschaftsjunioren Deutschland (jährlich seit 2003; 6 Kategorien und ein Nachwuchssonderpreis mit insgesamt 13.000 Euro dotiert)[6]
  • Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik (jährlich seit 1977 von der Ludwig-Erhard-Stiftung)

Kunst/Kultur

Regional

  • BIGSAS Journalistenpreis für Afrika-Journalismus (Print und Online, 2500 Euro Preisgeld, vergeben von der Bayreuth International Graduate School of African Studies)
  • Deutsch-Französischer Journalistenpreis für Deutsch-Französische Völkerverständigung (mehrere Kategorien bis zu 6.000 Euro jährlich seit 1983 von deutschen und französischen Medien und Organisationen)
  • Deutsch-Polnischer Journalistenpreis für Deutsch-Polnische Völkerverständigung (mehrere Kategorien bis zu 5.000 Euro jährlich seit 1997 von Administrationen der Region und verschiedenen Organisationen)
  • Hessischer Journalistenpreis zur Identität Hessens (mehrere Preisträger, insgesamt 12.000 Euro jährlich, seit 2006 von Sparda-Bank Hessen und DJV Hessen)
  • PresseFoto_Hessen-Thüringen für Pressefotografen, die für Aufmerksamkeit die in den Medien gesorgt sowie zur Stärkung der Identität der beiden Bundesländer beigetragen haben (mehrere Preisträger, insgesamt 6.000 Euro jährlich, seit 2007 von DJV Hessen und Thüringen)

Wissenschaft/Technik/Medizin

  • Deutscher Medienpreis Depressionshilfe (5.000 Euro alle zwei Jahre seit 2013 von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe)
  • Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus (Print und elektronische Medien je 5.000 Euro jährlich seit 1995 von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck)
  • Goethe-Preis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus, Erstvergabe 2008, getragen von der FAZIT-Stiftung und der Universität Frankfurt am Main
  • Hauptsache Biologie zur Förderung qualitativ hochwertiger und verständlicher Wissenschaftskommunikation im Bereich der Biologie
  • Hofschneider-Recherchepreis für Wissenschafts- und Medizinjournalismus, Erstvergabe 2008, mit 20.000 Schweizer Franken dotiert, getragen von der Zürcher Stiftung experimentelle Biomedizin.
  • Hugo-Junkers-Preis (seit 1996 jährlich verliehen und mit insgesamt 10.000 Euro dotiert)
  • Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“ (seit 2009 jährlich vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin verliehen und mit 1.500 Euro dotiert).
  • Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung, bis 1996: Journalistenpreis (insgesamt 15.000 Euro für drei Preisträger zweijährlich seit 2001; 1987–2000 jährlich; von der Deutschen AIDS-Stiftung)
  • Wilhelm und Ingeborg Roloff-Preis, ausgeschrieben durch die Deutsche Lungenstiftung. Der erste Preis ist mit 3.000 Euro, der zweite mit 2.000 Euro dotiert; er wird seit 1997 alle zwei Jahre für vorbildliche Beiträge zur Lungenheilkunde/Pneumologie vergeben.
  • Medienpreis Luft- und Raumfahrt (jährlich verliehen und mit insgesamt 15.000 Euro dotiert)
  • Medienpreis Medizin Mensch Technik, zunächst Medtronic-Medienpreis (Print, Hörfunk, TV, online, seit 1997 jährlich von der Medtronic GmbH und seit 2012 gemeinsam mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin verliehen und insgesamt mit 15.000 Euro dotiert)
  • Österreichischer Staatspreis für Wissenschaftspublizistik (5.500 Euro, seit 1971)
  • PUNKT (Print, Foto und elektronische Medien insgesamt 20.000 Euro jährlich seit 2005 von acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften)
  • Deutscher Journalistenpreis Neurologie, seit 2008 jährlich ausgeschrieben durch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie, dotiert mit 5.000 Euro in den Kategorien Wort und Elektronische Medien
  • Abdruck für Zahnmedizin und Zahntechnik, seit 2006 jährlich ausgeschrieben durch die Initiative proDente, dotiert mit je 2.500 Euro in den Kategorien Print, Hörfunk, TV und Online
  • Der Journalistenpreis des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg wird 2021 zum vierten Mal vergeben.[7] Er fungiert als eigene Kategorie im Rahmen des German Renewables Awards. Das EEHH-Cluster möchte Journalisten und ihre Beiträge würdigen, die sich um eine ausgewogene und verständliche Darstellung von Energiewende-Themen verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird im Hamburger Opernloft verliehen.

Umwelt/Ernährung

Gesellschaft/Soziales/Kirche

Sonstige

Noch nicht etablierte Journalistenpreise für deutschsprachige Journalisten

Die folgenden Journalistenpreise sind noch nicht etabliert, das heißt die Erstverleihung liegt noch keine fünf Jahre zurück, beziehungsweise sie sind noch nicht mindestens dreimal vergeben worden.

  • Medienpreis für digitale Aufklärung, für Beiträge, die Themen der digitalen Transformation in der Gesellschaft ergründen (seit 2021, vergeben unter anderem von der Initiative Deutschland – Land der Ideen in den Kategorien geschriebenes und gesprochenes Wort, zuletzt dotiert mit insgesamt 18.000 Euro)[9]
  • Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung, in der sich ein Bewusstsein für Genderfragen widerspiegelt (seit 2016, vergeben vom Journalistinnenbund)
  • Medienpreis „Friedhof heute“ zum Thema Friedhof (mehrere Preisträger, insgesamt 5.000 Euro jährlich, wurde ab 2014 von Aeternitas e.V. vergeben, inzwischen eingestellt)
  • Herbert-Riehl-Heyse-Preis (Erstvergabe 2005)
  • Journalistenpreis „Historische Wertpapiere und Finanzgeschichte“ für Themen rund um Historische Wertpapiere und Finanzgeschichte (Je 1.000 Euro Preisgeld in 3 Kategorien, Erstvergabe 2011, Initiative der International Bond and Share Society (IBSS))
  • Jugenddrehscheibe-Preis für Kinder- und Jugendmedien (Erstvergabe 2007, getragen von der Bundeszentrale für politische Bildung)
  • Puk-Journalistenpreis
  • Schweizer Medienpreis für Lokaljournalismus, für die Sparten Print, Radio und TV mit je 20'000 Franken dotiert, seit 2011[10]
  • Dietmar Heeg Medienpreis der Karl Kübel Stiftung - mit insgesamt 10.000 Euro dotierter Preis. Erstvergabe 2015. Es werden Beiträge ausgezeichnet, die die Situation von Familien in Deutschland in den Focus ihrer Berichterstattung stellen. Jährliche Ausschreibung für die Bereiche Print, Radio und TV.[11]
  • Journalistenpreis der Verbraucherzentrale NRW für Beiträge aller Mediengattungen zu verbraucherrelevanten Themen mit NRW-Bezug (seit 2022, vergeben von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen)
  • Herbert Pichler-Inklusions-Medienpreis für exzellente Berichterstattung im Bereich der Inklusion (Kategorien Fernsehen, Radio, Printmedien, digitale Medien/Podcasts; je 3.000 Euro pro Kategorie), seit 2021

Nachwuchs- und Förderpreise für deutschsprachige Journalisten

Die folgenden Journalistenpreise richten sich an den journalistischen Nachwuchs bis hinunter zu Redakteuren von Schülerzeitungen; üblicherweise liegt die Altersgrenze nach oben jedoch bei 35 Jahren. Bei Förderpreisen steht neben der Preiswürdigkeit des Ausgezeichneten oft die Finanzierung einer weiteren Ausbildungsstufe – zum Beispiel eines Auslandsaufenthalts oder eines Volontariats – im Vordergrund. Daher können Nachwuchs- und Förderpreise nicht mit den allgemein zugänglichen Preisen verglichen werden und werden hier extra aufgeführt.

Nicht mehr vergebene Preise

Journalistenpreise außerhalb des deutschsprachigen Raumes

Kritik an Journalistenpreisen

Über die oben genannten Journalistenpreise hinaus gibt es eine große Zahl weiterer Journalistenpreise, die von Unternehmen oder Verbänden ausgeschrieben werden (siehe dazu auch den unten angegebenen Link des BDZV). Dabei handelt es sich häufig um Public-Relations-Instrumente, mit deren Hilfe die Ausschreibenden die Aufmerksamkeit von Journalisten auf sich zu ziehen beabsichtigen, die Medienpräsenz eines bestimmten Themas fördern möchten oder andere PR-Ziele verfolgen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. siehe „Hohe Professionalität“ - idw-Preis für die besten Pressemitteilungen vergeben, Mitteilung des IDW 23. März 2017
  2. Übersicht der Journalistenpreise, journalistenpreise.de (abgerufen am 28. Dezember 2018)
  3. BlaueBoje -. (die-blaue-boje.de [abgerufen am 7. November 2018]).
  4. Website der Vogel-Stiftung
  5. Ausschreibungsseite Journalistenpreis „Erneuerbare Energie“
  6. Website Medienpreis Mittelstand
  7. German Renewables Award - Übersicht. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  8. Startschuss zum neuen Verbraucherjournalistenpreis, Pressemitteilung vom 20. August 2009 vom Markenverband, online abgerufen am 11. September 2012
  9. Medienpreis für digitale Aufklärung. In: Deutschland – Land der Ideen. Abgerufen am 6. März 2023.
  10. Medienpreise für Lokaljournalisten vergeben. Tagesschau / Schweiz
  11. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 19. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kkstiftung.de
  12. Kurt-Magnus-Preis. In: JournalistenPreise.de. Abgerufen am 20. September 2017.