Joseph von Doblhoff-Dier

Joseph (Peter Ferdinand Alois) Freiherr von Doblhoff-Dier[1] (* 3. Jänner 1806 in Venedig; † 30. März 1856 in Wien) war ein Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung.

Familie

Sein Vater war der Hofrat und Gutsbesitzer Joseph Freiherr von Doblhoff. Er selbst war zweimal verheiratet. In erster Ehe ab 1837 mit Ida Lenkey de Lenke (1813–1851), von der er zumindest den Sohn Rudolf hatte (vgl. auch Josef von Doblhoff-Dier), und in zweiter Ehe ab 1852 mit Maria Adolfina Freiin Pratobevera v. Wiesborn (1831–1922), von der er drei Söhne hatte. Sein Bruder war der Minister Anton von Doblhoff-Dier.[1]

Leben

Doblhoff studierte von 1821 bis 1828 Rechtswissenschaften und Philosophie in Wien. Danach trat er in den Staatsdienst ein. Er war zwischen 1828 und 1849 Hofkonzipist und war zuletzt Kaiserlich-königlicher Statthalterei-Sekretär. Außerdem war er von 1828 bis 1856 Gutsbesitzer in Baden bei Wien. Er ist dort auf dem Helenenfriedhof begraben.

Politik

Bereits zwischen 1845 und 1848 gehörte er den Niederösterreichischen Landständen an. Während der Revolution von 1848/49 vertrat er eine gemäßigte, kaisertreue und großdeutsche Richtung. Er wurde für den Wahlkreis Niederösterreich/Baden in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Ab dem 18. Mai 1848 war er Abgeordneter und schloss sich der national-liberalen Casino-Fraktion an. Auch nach der Spaltung der National-Liberalen im September 1848 blieb er dem Casino treu und schloss sich nicht der radikalen, für eine starke Zentralgewalt eintretende neue Landsberg-Fraktion an. Am 19. Jänner 1849 schied er dann aus dem Paulskirchen-Parlament aus.

Literatur

  • Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 8). Droste, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7700-5193-9.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser, Reihe B, Band VIII. C.A. Starke, Limburg 1982, S. 18.

Einzelnachweise

  1. a b Projekt „Briefe an Anastasius Grün“ abgerufen am 3. April 2012

Weblinks