Joseph Wilhelm Pero

Christian Dietrich Grabbe, Lithografie von W. Severin nach einer Zeichnung von Joseph Wilhelm Pero

Joseph Wilhelm Pero (* 28. September 1808 in Hamburg; † 10. Juni 1862[1] in Lübeck) war ein deutscher Maler, Fotopionier und der erste Fotograf Lübecks.

Leben und Wirken

Pero wurde als unehelicher Sohn des als Angehöriger der französischen Garnison in Hamburg stationierten spanischen Artilleristen Joseph Pero und der Kaufmannstochter Wilhelmina Josepha Niset geboren. Er erhielt den Familiennamen des Vaters, da dies in den Hansestädten auch bei unehelichen Kindern möglich war, wenn der Vater die Vaterschaft anerkannte.

Zunächst absolvierte Pero eine Ausbildung als Maler und lernte bis 1830 an der Königlich Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf bei Friedrich Wilhelm von Schadow, wobei der Schwerpunkt auf der Historien- und Genremalerei lag. 1834 stellte er in Düsseldorf mehrere Bildnisse aus.[2] Sein heute bekanntestes Werk ist das 1836 entstandene Porträt des Dramatikers Christian Dietrich Grabbe, eine Kreidezeichnung, die Pero seinem Freund, dem Komponisten Norbert Burgmüller schenkte. Als Dank komponierte Burgmüller am 8. April 1836 für Pero das Frühlingslied auf einen Text des gemeinsamen Freunds Wolfgang Müller von Königswinter. Pero verließ Düsseldorf an diesem Tag und kehrte nach Lübeck zurück, erwarb die Schutzbürgerschaft der Stadt und ließ sich als Maler nieder. Seit spätestens 1843 war Pero auch als berufsmäßiger Daguerreotypist tätig und zugleich der erste niedergelassene Fotograf Lübecks. Er fertigte sowohl Porträt- und Gruppenfotos als auch Architekturfotografien der historischen Bauwerke Lübecks an. 1844 wohnte er in der Mühlenstraße im einstigen Marien Quartier [874].[3]

Besonders die Stadtansichten trugen Pero einen herausragenden Ruf als Fotograf ein. Im Oktober 1847 etwa war er zu Gast beim preußischen König Friedrich Wilhelm IV. in Potsdam, der von seinen Aufnahmen der historischen Lübecker Bauten beeindruckt war und ihm die Aufgabe übertrug, mittelalterliche Backsteinbauten in der Mark Brandenburg im Bild festzuhalten.

Peros begonnene Stadtbildaufnahme Lübecks wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Lübecker Fotografen Johannes Nöhring fortgesetzt.

Werk

Literatur

Weblinks

Commons: Joseph Wilhelm Pero – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sterbedatum 10. Juni 1862 laut Zivilstandsregister im Archiv der Hansestadt Lübeck. Das gelegentlich genannte Sterbejahr 1868 ist falsch.
  2. Johann Josef Scotti: Die Düsseldorfer Maler-Schule, oder auch Kunst-Akademie in den Jahren 1834, 1835 und 1836, und auch vorher und nachher. Schreiner, Düsseldorf 1837, S. 138, Nr. 121 (Digitalisat)
  3. Lübeckisches Adressbuch. Schmidt, Lübeck 1844, Nr. 874 (Textarchiv – Internet Archive).

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The Marienkirche (St. Mary's) in Lübeck
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Der Lübecker Dom mit den Resten des vom 13. bis zum 15. Jahrhundert errichteten Domklosters (1889 größtenteils abgetragen zugunsten eines Museumsneubaus)
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The Rathaus (Town Hall) of Lübeck
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Carl Philipp Gütschow (* 26. Januar 1794 in Lübeck, † 13. November 1838 ebenda), Lübecker Mediziner und erster Arzt der Lübecker Irrenanstalt; Lithographie, 30,6 x 24,2 cm, nach 1836, Johann Nepomuk Strixner (1782-1855) nach Zeichnung von Wilhelm Pero (1808-1862)