Josef Taus

Bundesregierung Klaus II, Josef Taus, stehend, erster von rechts.

Josef Taus (* 8. Februar 1933 in Wien) ist ein österreichischer Industrieller, Manager und ehemaliger Politiker (ÖVP).

Leben

Josef Taus stammt aus einfachen Verhältnissen, wurde im Krieg katholisch sozialisiert und erarbeitete sich als Werkstudent seine akademische Ausbildung. Noch vor Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Wien arbeitete Taus als Wirtschaftsredakteur der Wiener Zeitung, engagierte sich im ÖAAB und schrieb Reden für die Finanzminister Eduard Heilingsetzer und Josef Klaus. Nach seinem Studium begann er, sich im Institut für Sozialpolitik und Sozialreform, dem späteren Dr. Karl-Kummer-Institut, zu engagieren, wo er auch seinen damaligen Mentor, den Sozialpolitiker und Philosophen Karl Lugmayer, kennenlernte. Taus war danach viele Jahre lang selbst Obmann des Dr. Karl-Kummer-Institutes[1].

Taus war in der Bundesregierung Klaus II (1966–67) Staatssekretär für Verkehr und verstaatlichte Industrie. Der auch beim politischen Gegner SPÖ angesehene Taus war von 1967 bis 1975, also auch unter der Kanzlerschaft von Bruno Kreisky Aufsichtsratsvorsitzender der ÖIG bzw. ÖIAG. Von 1968 bis 1975 war er Vorstandsvorsitzender der Girozentrale der österreichischen Sparkassen, in der er schon vorher in Spitzenpositionen tätig war.

Von 1975 bis 1979 war er Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei, von 1975 bis 1991 Abgeordneter zum Nationalrat und Wirtschaftsexperte der ÖVP. Am 17. Januar 1978 übernahm er von Stephan Koren an der Seite des geschäftsführenden Vorsitzenden Alois Mock das Amt des Klubobmanns des ÖVP-Parlamentsklubs[2], das er am 7. Juli 1979 vollständig an Mock abgab.[3] Bei den Nationalratswahlen in Österreich 1975[4] und 1979 kandidierte er als ÖVP-Bundesparteiobmann mit der Absicht, Bruno Kreisky als Bundeskanzler zu ersetzen.[5]

Taus war in der Folge einige Jahre in Spitzenpositionen der 1969 vom Industriellen Herbert Turnauer gegründeten Constantia Industrieholding AG tätig. Die Sanierung der KTM AG misslang zu Ende der 1980er Jahre und es kam zu einer konflikthaften Trennung von Turnauer. 1989 verließ Taus gemeinsam mit den Vorstandskollegen Manfred Leeb und Herbert W. Liaunig die Turnauer-Gruppe. Mit der neu gegründeten Management Trust Holding AG (MTH) wollten sie einen österreichischen Privatkonzern aufbauen und angeschlagene Firmen kaufen. Taus hat sich seither immer mehr von der Politik zurückgezogen. Sein Engagement in osteuropäischen Mobilfunkgesellschaften gemeinsam mit Martin Schlaff seit 2002 (Mobiltel Bulgarien) wurde vor allem 2005 bei staatlichen Sanktionen Serbiens gegen Mobtel international bekannt.

Er ist Mitglied der katholischen Studentenverbindungen K.A.V. Bajuvaria Wien (seit 1951) und K.Ö.H.V. Nordgau Wien (seit 1963) im ÖCV.[6]

Auszeichnungen

Literatur

  • Jörg Mahlich, Robert Schediwy (Hrsg.): Zeitzeugen und Gestalter österreichischer Wirtschaftspolitik. Lit-Verlag, Wien 2008 (lebensgeschichtliches Interview mit Taus)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kummer-institut.at/institut/ehrenobmann
  2. https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XIV/WD/WD_00001/imfname_215529.pdf
  3. https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV/WD/WD_00001/imfname_214891.pdf
  4. http://tvthek.orf.at/program/Archiv/7648449/TV-Duell-Kreisky-Taus/6240717/TV-Duell-Kreisky-Taus/6240719
  5. Josef Taus: "Ich hatte Kreisky unterschätzt". In: derStandard.at. 21. Januar 2011, abgerufen am 4. Dezember 2017.
  6. Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (Hrsg.), Gesamtverzeichnis des Österreichischen Cartellverbandes 2014, Wien 2014, IV. Teil - S. 601.
  7. http://www.landespressedienst.steiermark.at/cms/beitrag/10061659/374565/
  8. Christoph Leitl verleiht Julius Raab Ehrenmedaille an Josef Taus. APA-Meldung vom 6. Februar 2013, abgerufen am 19. März 2015.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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