Josef Resch

Kabinett Buresch mit Bundespräsident Wilhelm Miklas (1932)

Josef Resch (* 28. September 1880 in Wien; † 6. April 1939 ebenda) war ein österreichischer Jurist und Politiker der CS und VF.

Leben

Gedenktafel für Josef Resch in der Franziskanerkirche Wien

Josef Resch erlernte nach dem Besuch der Volksschule und eines Gymnasiums den Beruf des Glasers. In der Folge absolvierte er ein Studium der Rechte an der Universität Wien, das er mit dem Akademischen Grad Dr. iur 1907 abschloss.

Als Versicherungsexperte war Resch von 1919 bis 1920 Unterstaatssekretär im Staatsamt für soziale Fürsorge. Mit einigen Unterbrechungen war Resch von 1920 bis 1938 insgesamt zehn Jahre Sozialminister. Im Jahr 1933 trat er zurück, weil er die Ausschaltung des Verfassungsgerichtshofs durch das austrofaschistische Regime nicht mittragen wollte. Anschließend war er Professor sowohl an der Technischen Hochschule wie auch an der Hochschule für Welthandel. 1935 war er Generalrat der Österreichischen Nationalbank. Ab 1934 war er Mitglied des Staatsrates und des Bundestages. Ab 14. Mai 1936 war wieder Sozialminister, während dieser Zeit ruhte sein Mandat in Staatsrat und Bundestag.

Grabmal in der Hinterbrühl

In zahlreichen Publikationen beschäftigte er sich mit der Bedeutung der Sozialversicherung.

Er war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen KaV Norica Wien, KÖStV Austria Wien und KaV Austro-Peisonia Wien.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an den NS-Staat im März 1938 wurde Resch seiner Funktionen enthoben, entlassen und verhaftet. Er starb im Gefängnis.

Begraben liegt er auf dem Hinterbrühler Friedhof. 1949 benannte man den Dr.-Josef-Resch-Platz in Wien-Hernals nach ihm.

Schriften

  • Der gesetzliche Arbeiterschutz in Österreich, 1911
  • Das Wohnrecht in Österreich, 1923
  • Die Arbeiter-Unfallversicherung in Österreich, 1925
  • Die Arbeitslosenversicherung in Österreich, 1926
  • Einführung in die Sozialversicherung, 1934
  • Die gewerbliche Sozialversicherung, 1935

Literatur

  • Th. Tomandl: Resch Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 84 f. (Direktlinks auf S. 84, S. 85).
  • Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 198–200.
  • Guenther Steiner: Sozialversicherung unter dem Primat der Wirtschaft: Sozialminister Josef Resch und die österreichische Sozialversicherung. 1918–1938. Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien 2014, ISBN 978-3-99046-054-2.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Austria Bundesadler.svg
Bundeswappen Österreichs
Josef resch tafel.jpg
Autor/Urheber: Andreas Faessler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Gedenktafel für Josef Resch, Wien
Grab Josef Resch.jpg
Autor/Urheber: Own work, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grab des österreichischen Politikers Josef Resch in Hinterbrühl
GabineteBuresch1932.jpeg
Die neue österreichische Regierung unter Karl Buresch (1932). Von links nach rechts, erste Reihe: Vaugoin, Winkler, Buresch, Weidenhoffer, daneben Heinl; zweite Reihe: Dollfuß, Schuschnigg, Czermak, Resch.