Josef Pembaur

Josef Pembaur, um 1934

Josef Pembaur (* 20. April 1875 in Innsbruck; † 12. Oktober 1950 in München) war ein österreichischer Pianist und Komponist.

Leben

Josef Pembaur war der Sohn des Komponisten und Musikdirektors Josef Pembaur der Ältere (1848–1923). Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er durch seinen Vater. 1893 bis 1896 studierte er an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München Klavier bei Ludwig Thuille, Dirigieren bei Ludwig Abel und Komposition und Orgel bei Josef Gabriel Rheinberger. Bei der Abschlussprüfung 1896 erhielt er eine Goldmedaille. Von 1896 bis 1901 war er als Klavierlehrer an der gleichen Ausbildungsstätte tätig. 1901/02 folgten weitere Studien bei Alfred Reisenauer am Konservatorium der Musik zu Leipzig, wo er in Folge als Fachlehrer für das Höhere Klavierspiel angestellt wurde. 1912 wurde er zum sächsischen Professor ernannt. 1921 zum bayrischen Professor ernannt, kehrte er an die Akademie für Tonkunst nach München zurück und leitete eine Meisterklasse für Klavier.

Pembaur absolvierte auch zahlreiche Konzertreisen. In Berlin gehörte er zu den Preisrichtern beim Wettbewerb um den Ibach-Preis.

Im Frühjahr 1919 nahm er acht Klavierstücke für das Reproduktionsklavier Welte-Mignon auf, darunter zwei Kompositionen seines Vaters, vermutlich seine frühesten Aufnahmen.

Am 29. Oktober 1918 hatte Thomas Mann ihn in einer Veranstaltung mit Joachim von Delbrück gehört, der an diesem Abend aus seinem Roman Der sterbende Chopin las. Mann kommentierte dies in seinem Tagebuch so: „Ich hörte die Musik, namentlich die Sonate mit dem Trauermarsch, die P. ausgezeichnet spielte, mit innigem Vergnügen. Dazwischen drosch dieser Esel von Delbrück sein Stroh. Wir gingen vor der letzten Abteilung.“

1906 heiratete er die Pianistin Maria Elterich, die beiden traten auch gemeinsam an zwei Klavieren auf.

Pembaurs Bruder Karl war Komponist und Chorleiter in Dresden.

Kompositionen

  • Kammermusikwerke
  • Klavierstücke
  • Chöre
  • Lieder

Schriften

  • Von der Poesie des Klavierspiels. München: Wunderhorn-Verlag 1911 (1998 erschien ein Reprint der 5. Auflage von 1919. ISBN 3-929379-03-1)
  • Ludwig van Beethovens Sonaten: op. 31 No 2 und op. 57. München: Wunderhorn-Verlag 1915

Tondokumente

Literatur

  • Eintrag Pembaur, Josef, in: Deutsches Musiker-Lexikon. Dresden 1929 <Einträge beruhen auf Selbstauskünften der Musiker>
  • Eintrag Pembaur, Josef jr, in: Frank / Altmann: Kurzgefasstes Tonkünstler-Lexikon. 1936, Neudruck Wilhelmshaven 1971.
  • Eintrag Pembaur, Joseph (jun.), in: Reimann Musik-Lexikon. Mainz 1961
  • W. Senn: Pembaur, Josef d. J.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 403.
  • Christian Fastl: Pembaur, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.

Einzelnachweise

  1. http://satyr78kl.blogspot.de/2015/10/josef-pembaur-chopin-van-wouw-glasplaat.html

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Porträtfoto von Josef Pembaur d. Jüngere