Josef Mühlbauer

Josef Mühlbauer (* 14. August 1818 in Train; † 1848 in Augsburg[1]), häufig als Josef Mühlbauer junior bezeichnet, war ein deutscher Orgelbauer.

Leben und Werk

Josef Mühlbauer junior wurde 1818 in Train geboren. Sein Vater Joseph Mühlbauer senior (um 1782–1848), ebenfalls Orgelbauer, war 1816 als Lehrer nach Train gekommen. Mühlbauer junior wurde ebenfalls Orgelbauer und wechselte als Geselle nach Bayreuth in die Orgelbauwerkstatt von Johann Friedrich Heidenreich (1798–1843). Nach dessen Tod stieg er dort zum Geschäftsführer auf. 1846 heiratete er die Witwe Heidenreich. Die Konzession für den Betrieb der Orgelbauwerkstatt in Bayreuth ging jedoch an Ludwig Weineck, der zuvor ebenfalls als Geselle bei Heidenreich gearbeitet hatte. Daneben muss Mühlbauer junior in seinem Heimatort Train oder im nahegelegenen Siegenburg zumindest zeitweise eine Orgelbauwerkstatt betrieben haben. Hier fertigte er Orgeln für einige Kirchen in der näheren Umgebung.[2]

Da bisweilen Augsburg als sein Sterbeort angegeben wird, liegt es nahe, dass der dort geborene Orgelbauer Josef Mühlbauer (1847–1916) sein Sohn ist.[1]

Werkliste (Auszug)

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1835HaunsbachHl. Kreuz
Prospekt erhalten
1836TrainSt. Michael
nur Gehäuse erhalten, Werk Ludwig Plössl (1958, 7/I/P), 2021 Renovierung durch Orgelbau Rainer Kilbert
um 1840LaaberSt. Stephan
I/P6erhalten
um 1840OberhornbachSt. Stephan
I/p3erhalten
Orgel
um 1840AllersdorfMariä Himmelfahrt
I/P10verändert erhalten, seit 1999 im Orgelmuseum Kelheim (Bild), transferiert durch Wolfgang Schober
1840OberlauterbachUnserer Lieben FrauI/P8verändert erhalten
1844HohenthannSt. Laurentius (alte Pfarrkirche)I/P10nicht erhalten
um 1845OberotterbachSt. Leonhard
I/P12erhalten[3]
Orgel
1845PürkwangSt. Andreas
II/P13nicht erhalten
1846OberneuhausenSt. Peter und PaulI/P7nicht erhalten
Orgel
1847StollnriedMariä Himmelfahrt
I/P6erhalten
Orgel
1847UnterneuhausenSt. Laurentius
I/P8nicht erhalten

Einzelnachweise

  1. a b Josef Mühlbauer auf MusicSack
  2. Orgeldatenbank Bayern online
  3. Rottenburg an der Laaber / Oberotterbach – Wallfahrtskirche St. Leonhard – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt.

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Train Sankt Michael Orgel.jpg
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Train, Mallmersdorfer Straße 3. Kirche St. Michael. Ehemalige Saalkirche mit Satteldach und stark eingezogenem Kastenchor, Chorturm mit Spitzhelm, 1835, im Kern älter (niedrige Seitenschiffe modern). Auf der Westempore Orgel von Josef Mühlbauer.
Sankt Leonhard (Oberotterbach) Orgel.jpg
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Rottenburg an der Laaber. Oberotterbach, Leonhardistraße 12. Wallfahrtskirche St. Leonhard. Auf der oberen Empore Orgel mit Muschelschnitzwerk. Die Orgel stammt von Josef Mühlbauer jun., Train/Siegenburg
Haunsbach Heilig Kreuz 04.jpg
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Saalkirche mit Satteldach und eingezogener halbrunder Chorapsis, Chorturm mit Spitzhelm, Chorapsis romanisch, Langhaus und Turmaufbau barock, 18. Jahrhundert, Langhaus um 1900 nach Westen verlängert; mit Ausstattung.
Kelheim, Orgelmuseum (46).jpg
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Orgelmuseum Kelheim
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Laaber, Adlhauser Straße 10. Kirche St. Stephan. Spätgotische Saalkirche mit Steildach und dreiseitig geschlossenem Chor. Das flachgedeckte Langhaus hat drei Fensterachsen. Westempore mit gerader Brüstung.
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Orgelaufnahme 2021

Prospektpfeifen Zink nicht original 1998 Dez – 1999 Jan Orgelrestaurierung mit Umbauarbeiten

Auf Grund der Inschrift ist belegt, dass durch Orgelbau Schober bei den damals durchgeführten Restaurierungsarbeiten auch ein erheblicher technischer Umbau der Orgel erfolgte. Das bis dahin nur an das Manual angehängte Pedal erhielt eine eigene Pedalwindlade samt einem neuen Offenbass 8´ inkl. neuer Pedaltraktur und Registerhebel. Im Zuge dieser technischen Umbauarbeiten wurde die vermutlich bis dahin originale Balganlage – wahrscheinlich noch ohne Motor - restlos beseitigt, da sie den Unterbau vollständig ausfüllte und störend im Weg war. Statt dessen wurde durch Schober eine platzsparende, völlig neue Windanlage installiert, bestehend aus einem hochkant stehenden Schwimmerbalg samt kleinem Orgelwindmotor. Das originale Manualpfeifenwerk (außer Prospekt) wurde bei diesen Arbeiten offenbar nicht weiter verändert.
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Weihmichl, Stollnried, Kirchstraße 5. Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. Saalkirche mit eingezogenem Chor, Anlage des frühen 14. Jahrhunderts, Verlängerung des Schiffes nach Westen 1847. Der helle Innenraum mit Flachdecken in Chor und Langhaus und gedrücktem Chorbogen ist mit großen Deckengemälden in Pastelltönen ausgestattet. Kreuzigungsgruppe an der Nordwand des Langhauses. Das Kirchenschiff wurde 1847 nach Westen verlängert. Westempore mit Orgel.
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Wildenberg, Pürkwang, Am Kirchberg 9. Katholische Pfarrkirche St. Andreas. Die doppelte, geschweifte, auf je zwei Säulen ruhende Westempore mit zarten Frührokokostukkaturen aus der Zeit des Umbaus um 1724. Die Stukkarbeiten stammen von 1730. Das Orgelgehäuse mit dreigeteiltem Aufbau mit Muschelwerkschnitzerei und Engelchen entstand um 1760. Seitlich an der unteren Empore zwei von 14 Kreuzwegtafeln. Vorzüglicher großformatiger Gemäldezyklus, gemalt von Ignaz Kauffmann um 1765.