Josef Kriehuber

Selbstporträt Josef Kriehubers, Lithographie (1860)
Josef Kriehuber, porträtiert von Friedrich von Amerling (1853)

Josef Kriehuber (* 14. Dezember 1800 in Wien; † 30. Mai 1876 ebenda) war ein österreichischer Lithograf und Maler.

Leben

Kriehuber wurde bereits mit 13 Jahren in die Zeichenklasse der kaiserlichen Akademie in Wien aufgenommen. 1818 begleitete er den Fürsten Sanguszko als Zeichenlehrer nach Polen. 1821 kehrte er nach Wien zurück. Um sich Geld für das Studium an der Akademie und für den Lebensunterhalt zu beschaffen, wurde er einer der fleißigsten lithografischen Mitarbeiter des Verlags Trentsensky. 1826 erschienen seine ersten Porträts in der neuen Drucktechnik der Lithografie. In den nächsten Jahrzehnten wurde Kriehuber der meistgesuchte und bestbezahlte Porträtist Wiens des Biedermeier. Sein Erfolg rührt wohl daher, dass er es meisterhaft verstand, Männer bedeutender und Frauen schöner darzustellen, als sie in Wirklichkeit waren.

Mit dem Aufkommen der Fotografie sank der Stern Kriehubers. 1860 erhielt er noch als erster Künstler in Österreich den Franz-Joseph-Orden. Seine letzten Lebensjahre waren von dem Mangel an Aufträgen und Armut überschattet. Er starb am 30. Mai 1876 in seiner Heimatstadt. Seine letzte Ruhestätte, heute ein ehrenhalber gewidmetes Grab, fand er auf dem Wiener Zentralfriedhof (11-2-49).

Bedeutende Sammlungen seiner Werke befinden sich in der Graphischen Sammlung Albertina und der Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Seit 1889 ist in Wien-Margareten die Kriehubergasse nach ihm benannt.

Sein Sohn war der Zeichner und Lithograf Fritz Kriehuber.

Werk

Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Sein Werk, ein Abbild der Wiener Gesellschaft dieser Epoche, umfasst ungefähr 3000 Porträtlithografien, daneben einige hundert Aquarelle. Man findet kaum eine bedeutende Persönlichkeit dieser Zeit, die nicht von Kriehuber porträtiert wurde. Zu nennen sind u. a.:

Literatur

Weblinks

Commons: Josef Kriehuber – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien