Josef Elfinger
Josef Elfinger (* 23. März 1911 in Ingolstadt; † 9. Mai 1988 ebenda) war ein deutscher Architekt und Denkmalschützer.[1]
Werdegang
Josef Elfinger wuchs als Sohn einer Uhrmacherfamilie auf und abituriere 1931. Anschließend studierte er Architektur an der TH München, u. a. bei Franz Xaver Proebst, Hans Döllgast, German Bestelmeyer, Hans Karlinger und Alwin Seifert. Nach dem Diplom gründete er 1936 ein Architekturbüro in Ingolstadt. 1940 war er Soldat, bis er 1941 nach Ingolstadt zurückkehrte und mit Franz Xaver Proebst zusammen arbeitete. 1942 arbeitete er bei Roderich Fick in München und Linz. Seine ersten Aufgaben fand Elfinger nach dem Zweiten Weltkrieg im Wiederaufbau des zerstörten Ingolstadt. Elfingers Lehrmeister war der Münchner Architekt Franz Xaver Proebst, mit dem er später das Donaukurier-Verlagsgebäude und das Gemeindehaus des St. Matthäus in Ingolstadt errichtete. Elfinger war von 1962 bis 1967 1. Vorsitzender des Kunstvereins Ingolstadt.[2] Neben Heinrich Ullmann gilt Elfinger als geistiger Vater des Eichstätter Jurahaus-Vereins, dessen Gründungsmitglied und posthum 1. Ehrenmitglied er war.[3][1] Er arbeitete zwischen 1957 und 1963 mit dem Maler und Glaskünstler Max Wendel aus München zusammen.
Seine Frau Therese Elfinger (1917–2003) war Künstlerin und schuf Werke, die sich in Elfingers Werken wieder finden.[4]
Josef Elfinger starb 1988 an einem Herzinfarkt.
Bauten
- 1936–1937: Ortskapelle Hl. Bruder Konrad, Attenzell
- 1950: Donaukurier-Verlagsgebäude mit Franz Xaver Proebst, Donaustraße Ingolstadt
- 1953: St. Willibald, Vogelthal
- 1955: Vergrößerung Heilig-Kreuz-Kirche, Wintershof
- 1949–1956: Atelier Schölß, Ingolstadt[5]
- 1955–1956: Gemeindehaus St. Matthäus mit Franz Xaver Proebst, Ingolstadt (2015 saniert von Florian Nager)[6]
- 1956: Katholische Filialkirche Maria, Schweigersdorf
- 1956–1957: Kriegerdenkmal Manching[7]
- 1957–1958: St. Pius, Ingolstadt[8]
- 1958: Wohnanlage Münchener Straße 61, Ingolstadt
- 1959–1960: St. Marien, Gunzenhausen
- 1960: Haus K. und Josef Elfinger an der Schutter, Ingolstadt
- 1959–1961: Studentinnenheim Maria Ward mit Karljosef Schattner, Eichstätt (stark verändert)
- 1962: Haus Mägdfessel, Ingolstadt
- 1962: Anbau der Westseite St. Michael, Etting[9]
- 1962: Atelier Elfinger an der Schutter, Ingolstadt
- 1963: St. Hedwig, Markt Berolzheim
- 1963: St. Josef, Ingolstadt (Glockengießer: Friedrich Wilhelm Schilling)[10]
- 1964: Priesterhaus St. Moritz, Ingolstadt
- 1960–1965, 1979–1980: Kollegiengebäude der Katholischen Universität Eichstätt mit Karljosef Schattner und Landschaftsarchitekt Gerhart Teutsch
- 1965: Heilig-Kreuz-Kirche Eysölden
- 1965: Christoph-Kolumbus-Grundschule, Ingolstadt[11] mit Künstler Knut Schnurer (teilweise abgerissen)
- 1952–1965: Modehaus Xaver Mayr, Ingolstadt
- 1963–1966: AOK, Ingolstadt mit Franz Xaver Proebst und Alois Schölß (stark verändert)
- 1966–1967: Vergrößerung St. Jakobus, Ornbau
- 1969: Geschäfts- und Wohnhaus Schmid, Ingolstadt
- 1968–1970: St. Peter, Oberhaunstadt[12]
- 1970: Volksschule, Oberhaunstadt mit Künstler Alois Schölß (verändert)
- 1970: KIM-Zentrale, Ingolstadt
- 1971–1972: Sir-William-Herschel-Mittelschule mit Zahn, Rausch und Zitzelsperger[13] (stark verändert)
- 1973: Bürogebäude Schubert & Salzer, Rieter-Gelände Ingolstadt
- 1975–1977: Peter-Steuart-Heim, Ingolstadt mit Zahn, Rausch und Zitzelsperger und Künstlerin Käte Krakow (verändert)
- 1958–1978: Renovierung des Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau, Ingolstadt
- 1985–1988: Sanierung Kloster Herz Jesu, Eichstätt mit Zahn & Partner[14]
Ehrungen
Folgende Bauten sind Baudenkmäler und sind im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege eingetragen.
- Heilig-Kreuz-Kirche ist Baudenkmal von Wintershof
- Gemeindehaus St. Matthäus ist Baudenkmal von Ingolstadt
- Bürogebäude Schubert & Salzer ist Baudenkmal von Ingolstadt[15]
- St. Pius ist Baudenkmal von Ingolstadt
- St. Josef ist Baudenkmal von Ingolstadt
- St. Marien ist Baudenkmal von Gunzenhausen
- St. Peter ist Baudenkmal von Oberhaunstadt
- St. Jakobus ist Baudenkmal von Ornbau[16]
- Kollegiengebäude der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ist Baudenkmal von Eichstätt
Ehemalige Mitarbeiter
(Quelle: [17])
- 1955–1956: Karljosef Schattner
- 1970–1974: Karl Frey[18]
- Andreas Meck
- Ludwig Geith
- Erhard Fischer
- Andreas Fürsich
- Alfred Roth
Literatur
- Pfünz – Vom Sinneswandel eines Bauherren. Vom „Allerweltshaus“ zum Jurahaus. Abgerufen am 5. März 2021.
- Franz Kulinsky, Angelika Kulinsky-Elfinger, Rudolf Koller, Peter Leuschner: Aufklärer, Mahner, Fürsprecher und Bittsteller: Josef Elfinger. In: Das Jurahaus. Nr. 4, 1998, S. 47–70 (jurahaus-verein.de [PDF]).
- Bund Deutscher Architekten (Hrsg.): Architekturführer Bayern. Süddeutscher Verlag, München 1985.
- Elfinger, Zahn und Partner (Hrsg.): Elfinger, Zahn und Partner – 50 Jahre Architekturbüro. 1936–1986.
- Andreas Josef Mühlbauer (Hrsg.): Stadtsanierung in Eichstätt: öffentlich geförderte Objekte seit 1980. Selbstverlag Stadtbauamt Eichstätt, 1992
Weblinks
- Ein Spaziergang auf dem Ingolstädter Westfriedhof. Abgerufen am 9. Juni 2019.
- Altes DK-Gebäude soll erhalten bleiben. Abgerufen am 9. Juni 2019.
- Schönheit war immer sein Ziel. Abgerufen am 9. Juni 2019.
- Josef Elfinger. In: archINFORM.
Einzelnachweise
- ↑ a b Franz Kulinsky, Angelika Kulinsky-Elfinger, Rudolf Koller, Peter Leuschner: Aufklärer, Mahner, Fürsprecher und Bittsteller: Josef Elfinger. In: Das Jurahaus. Nr. 4, 1998, S. 47–70 (jurahaus-verein.de [PDF]).
- ↑ 1. Vorsitzende. Kunstverein Ingolstadt, abgerufen am 19. Juli 2020.
- ↑ Die Väter der Jurahaus-Forschung. Abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Ein Spaziergang auf dem Ingolstädter Westfriedhof. (PDF) Bistum Eichstätt, 20. Juli 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Ingolstadt: Ein Philosoph der Farben. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
- ↑ St. Matthäus Areal Ingolstadt. Abgerufen am 17. Juli 2020.
- ↑ Manching: Kleinod für Manching. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ German Post-War Modern. Abgerufen am 24. November 2020.
- ↑ St. Michael Etting. Abgerufen am 6. August 2021.
- ↑ DenkmalAtlas 2.0. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
- ↑ Ingolstadt: Selbstbewusste Weltentdecker. Abgerufen am 4. August 2021.
- ↑ German Post-War Modern. Abgerufen am 24. November 2020.
- ↑ Dez 1972. Abgerufen am 6. April 2021.
- ↑ Andreas Josef Mühlbauer (Hrsg.): Stadtsanierung in Eichstätt: öffentlich geförderte Objekte seit 1980. Selbstverlag Stadtbauamt Eichstätt, 1982
- ↑ DenkmalAtlas 2.0. Abgerufen am 22. März 2022.
- ↑ DenkmalAtlas 2.0. Abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ Elfinger, Zahn und Partner (Hrsg.): Elfinger, Zahn und Partner - 50 Jahre Architekturbüro. 1936-1986.
- ↑ Karl Frey. Abgerufen am 17. Juli 2020.
Personendaten | |
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NAME | Elfinger, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 23. März 1911 |
GEBURTSORT | Ingolstadt |
STERBEDATUM | 9. Mai 1988 |
STERBEORT | Ingolstadt |
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Katholische Kirche St. Marien Gunzenhausen
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Ostenstraße 28 Eichstätt: Kollegiengebäude der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
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Ingolstadt, Gemeindehaus St. Matthäus
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Donaukurier Verlagsgebäude
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Ingolstadt, Bürogebäude Schubert & Salzer