Johnny Burnette

Johnny Burnette

John Joseph „Johnny“ Burnette (* 25. März 1934 in Memphis, Tennessee; † 14. August 1964 in Clear Lake, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Rockabilly-Musiker. Burnette gilt als Pionier dieser Musikrichtung. Bekannte Stücke von ihm sind unter anderem The Train Kept A-Rollin‘, Honey Hush sowie der Rockbilly Boogie.

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[2]
Dreamin'
 UK505.10.1960(5 Wo.)
 US1129.08.1960(15 Wo.)
You're Sixteen
 UK318.01.1961(12 Wo.)
 US826.12.1960(15 Wo.)
Green Grass Of Texas
als The Texans
 US10003.1960(1 Wo.)[1]
Little Boy Sad
 UK1219.04.1961(12 Wo.)
 US1713.03.1961(9 Wo.)
Girls
 UK3718.08.1961(5 Wo.)
God, Country and My Baby
 US1820.11.1961(9 Wo.)
Big Big World
 US5829.05.1961(7 Wo.)
Clown Shoes
 UK3523.05.1962(3 Wo.)

Leben

Kindheit und Jugend

Johnny Burnette wurde zwei Jahre nach seinem Bruder Dorsey in Memphis geboren. Eigentlich war sein Familienname Burnett; das zusätzliche "e" wurde ihm aus Versehen von der Plattenfirma angehängt. Burnette absolvierte die Catholic High School und zeigte großes Interesse am Sport. Burnette arbeitete tagsüber als Elektriker. In der gleichen Firma arbeitete auch der junge Elvis Presley, mit dem Burnette und sein Bruder gelegentlich zusammen auftraten. Mit seinem Bruder arbeitete er danach auf den Schleppkähnen auf dem Mississippi, nebenbei hatten die beiden Brüder zusammen mit Paul Burlison (Gitarre), Al Vescovo (Fiddle) und Tommy Seeley (Fiddle) eine Band, die Burnett Rhythm Rangers.

Karriere

Gesponsert durch Eddie Bonds Vater Bill Bond, konnte die Band 1955 bei Von Records ihre erste Platte aufnehmen. Bei beiden Songs You’re Undecided und Go Mule Go wurden im Studio des Radiosenders WBIP im November 1955 in Corinth aufgenommen. Kurz danach spielten Johnny und Dorsey Burnette bei den Sun Records in Memphis vor, Sam Phillips zeigte jedoch kein Interesse an ihnen. Alle Bänder, die dabei aufgenommen wurden, sind bis heute verschollen. Anfang 1956 gründete Burnette mit Dorsey (Bass) und Paul Burlison (Gitarre) das Rock’n’Roll Trio und reiste nach New York City, in der Hoffnung, dort Karriere machen zu können. Nachdem die Gruppe in der Ted Mack Original Talent Hour aufgetreten war, gewannen sie bei Coral Records einen Plattenvertrag. Ihr Manager wurde Henry Jerome und ihre erste Session fand im Mai 1956 mit Eddie Gray als Schlagzeuger statt. Eingespielt wurden unter anderem Tear It Up und Oh Baby Babe.

Bei diesen Aufnahmen spielte die Gruppe noch einen anderen Sound, in den nachfolgenden Sessions wurde die Band von Farris Coursey am Schlagzeug unterstützt. Dabei kamen vor allem Burnettes abgehackte Gesangsart sowie das Gitarrenspiel Burlisons zum Vorschein, was einen aggressiven Klang erzeugte. Bestes Beispiel dafür ist der bekannte Titel The Train Kept A-Rollin‘, bei dem Grady Martin als zusätzlicher Gitarrist anwesend war. Es kamen so ungefähr 21 Titel zusammen, von denen die meisten jedoch erst später auf LP veröffentlicht wurden, unter anderem das bekannte All By Myself oder das damals nicht veröffentlichte, von Wayne Walker geschriebene Sweet Love on My Mind. Der Titel war eigentlich für das Duo Jimmy and Johnny geschrieben worden, welche den Song im selben Jahr erneut aufnahmen.

Da sich die Platten jedoch nicht gut verkauften, trat das Trio unter anderem im Kinofilm Rock, Rock, Rock und im Fernsehen auf, unternahm eine Tournee mit Carl Perkins und Gene Vincent, was jedoch nichts half, denn die Platten blieben nur im Großraum New York Hits. Im Herbst 1956 trennte sich daher das Rock-’n’-Roll-Trio. Burnette zog zusammen mit seinem Bruder nach Kalifornien, Burlison blieb in Memphis. Als The Burnette Brothers veröffentlichten sie einige Instrumentalstücke, Burnette wechselte danach zu Liberty Records. Dort konnte er mit seiner dritten Single Dreamin‘ 1960 endlich den Durchbruch erreichen und wurde ein internationaler Pop-Star. Es folgten weitere Hits wie You’re Sixteen oder Little Boy Sad. Mit seinen Titeln hatte er nun nicht nur in den USA, sondern auch in Europa Erfolg.[3]

Johnny Burnettes Karriere fand jedoch ein frühes Ende, als er am 14. August 1964 bei einem Bootsunfall im Alter von nur 30 Jahren ums Leben kam. Burnette wurde posthum in Anerkennung seiner Leistungen um die Rockabilly-Musik in die Rockabilly Hall of Fame aufgenommen.

Diskographie

Singles

Ergänzende Veröffentlichungen in Deutschland, England und Frankreich sind auf rocky-52.net zu finden.[4]

JahrTitel ATitel BPlattenfirma
1955You’re UndecidedGo Mule GoVon Records
1956Tear It UpYou’re UndecidedCoral Records
1956Oh Baby BabeMidnight TrainCoral Records
1956The Train Kept A-RollinHoney HushCoral Records
1957Lonesome Train (On a Lonesome Track)I Just Found OutCoral Records
1957Eager Beaver BabyTouch MeCoral Records
1957Drinkin’ Wine Spo-Dee-O-DeeButterfingersCoral Records
1957Rockbilly BoogieIf You Want It EnoughCoral Records
1958Kiss MeI’m RestlessFreedom Records
1959Me and the BarGumboFreedom Records
1959Sweet Baby DollI’ll Never Love AgainFreedom Records
1959Settin’ the Woods on FireKentucky WaltzLiberty Records
1960Don’t Do ItPatrick HenryLiberty Records
1960Blues Stay Away from MeMidnight TrainCoral Records
1960Cincinnati FireballDreamin’Liberty Records
1960You’re SixteenI Beg Your PardonLiberty Records
1961Green Grass of TexasBloody RiverInfinity Records
1961Little Boy SadDown to the RiverLiberty Records
1961Big Big WorldBallad of the One Eyed JacksLiberty Records
1961I’ve Got a Lot of Things to DoGirlsLiberty Records
1961Fools Like MeHonestly I DoLiberty Records
1961God, Country and My Baby Honestly I DoLiberty Records
1962Clown ShoesThe Way I AmLiberty Records
1962The Fool of the YearThe Poorest Boy in TownLiberty Records
1962Damn the DefiantsLonesome WatersLiberty Records
1962I Wanna Thank Your Folks The GiantChancellor Records
1962Tag AlongParty GirlChancellor Records
1962Remember Me (I’m the One Who Loves You)Time Is Not EnoughChancellor Records
1963It Isn’t There(Wish It Were Saturday Night) All Week LongCapitol Records
1964The OppositeYou Taught Me the Way to Love YouCapitol Records
1964Sweet SuzieWalkin’ Talkin’ DollCapitol Records
1964Fountain of Love What a Summer DaySahara Records
1964Less Than a HeartbeatBigger ManMagic Lamp Records
  • My Love, You’re a Stranger
  • Please Don’t Leave Me
  • Rock Therapy
  • Shattered Dreams
  • Sweet Love on My Mind
  • Tear It Up (Live-Version)
Coral Records (nicht veröffentlicht)
  • Adress Unknown
  • Love Kept A-Rollin’
  • Honey Tree
  • Come On Baby
  • Sugar Lips
nicht veröffentlicht

Alben

  • 1956: The Rock’n’Roll Trio
  • 1960: Dreamin‘
  • 1961: Johnny Burnette
  • 1961: Johnny Burnette Sings
  • 1962: Johnny Burnette’s Hits & Other Favorites
  • 1962: Roses Are Red
  • 1964: The Johnny Burnette Story
  • 2003: The Train Kept A-Rollin‘ – From Memphis to Hollywood 1955–1964 (Bear-Family-Werkausgabe)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joel Whitburn: US-Singles: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955–2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1.
  2. Charts US Charts UK
  3. In den britischen Charts erreichten Dreamin' # 3, You’re Sixteen # 4, Little Boy Sad# 15. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit Records. British Chart Singles 1950–1965. Taurus Press, Hamburg 1988, S. 23
  4. Johnny Burnette. rocky-52.net, abgerufen am 23. Mai 2019.

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