John Stuart-Wortley, 2. Baron Wharncliffe

John Stuart-Wortley. Fotografie, vor 1847

John Stuart-Wortley-Mackenzie, 2. Baron Wharncliffe FRS (* 23. April 1801 in Egham; † 22. Oktober 1855 in Wortley Hall bei Sheffield) war ein britischer Adliger und Politiker.

Herkunft und Jugend

John Stuart-Wortley-Mackenzie entstammte einer alten Nebenlinie der Stuarts, die von dem schottischen König Robert II. abstammte. Er wurde als John Stuart-Wortley als ältester Sohn von James Stuart-Wortley, 1. Baron Wharncliffe und dessen Frau Elizabeth Crichton, einer Tochter von John Crichton, 2. Earl Erne und dessen Frau Mary Caroline Hervey geboren. Einen Großteil seiner Kindheit verbrachte er in Yorkshire bei seiner Großmutter Mary Crichton. Von 1812 bis 1817 besuchte er die Harrow School und ab 1818 das Christ Church College in Oxford, wo er 1822 seinen Abschluss als Bachelor machte. Im Spätsommer 1814 hatte er mit seinen Eltern eine Reise nach Paris und Spa und von Oktober 1817 bis Juni 1818 mit seiner Europareise nach Rom, Neapel, Venedig und Innsbruck unternommen. Von Februar bis Juni 1823 unternahm er mit seinem Freund Henry Edward Fox eine Europareise nach Italien und in die Schweiz.

Leben

Noch während seiner Europareise wurde er in Abwesenheit als Abgeordneter der Tories für den rotten borough Bossiney in das House of Commons gewählt. Nachdem er im Winter an den Plenarsitzungen teilgenommen hatte, unternahm er von Sommer 1824 bis Juni 1825 zusammen mit John Evelyn Denison, Edward Smith Stanley und Henry de Labouchère eine ausgedehnte Reise nach Kanada und in die Vereinigten Staaten, während der sie New York, Quebec, Boston, Washington, Baltimore und Halifax besuchten und dabei La Fayette und Ex-Präsident John Adams trafen. Ab 1826 fiel er durch seine Reden im House of Commons auf. Er unterstützte William Huskisson und war vom 16. Februar bis Dezember 1830 Secretary of the Board of Control für Indien. 1830 kandidierte an seiner Stelle sein Bruder Charles für Bossiney, während er für den schottischen Wahlkreis Perth Burgs kandidierte. Als sein Wahlergebnis in Perth Burgs für ungültig erklärt wurde, trat sein Bruder von seinem Mandat zurück und im Frühjahr 1831 wurde John wieder für Bossiney gewählt. Er unterstützte seinen Vater, der einer der führenden Befürworter einer Wahlkreisreform war, bei der Einbringung des Reform Act von 1832. Durch die Wahlkreisreform wurde sein Wahlkreis Bossiney aufgelöst. 1835 kandidierte er vergeblich für Forfarshire, und zweimal verlor er die Wahl um das Mandat für West Riding of Yorkshire, ehe er 1841 diesen Wahlkreis gewinnen konnte. Dieses Mandat legte er 1845 nieder, nachdem er nach dem Tod seines Vaters den Titel Baron Wharncliffe erbte und damit Mitglied des House of Lords wurde. Nach dem Tod seines Vaters änderte er seinen Namen in Stuart-Wortley-Mackenzie.

Ab 1822 war er Major und ab 1841 Oberstleutnant der Southwest Yorkshire Yeomanry, ab 1846 war er Oberst der 1st West Yorkshire Milita. Er verfasste zahlreiche politische und wirtschaftspolitische Aufsätze und Schriften und übersetzte François Guizots Erinnerungen des Duke of Albemarle ins englische. Seit 1829 war er Fellow of the Royal Society. Schwer erkrankt, verbrachte er den Winter von 1854 bis 1855 in Ägypten und starb schließlich an Tuberkulose.

Familie und Nachkommen

Er heiratete am 12. Dezember 1825 Georgina Elizabeth Ryder, eine Tochter von Dudley Ryder, 1. Earl of Harrowby. Er hatte fünf Kinder:

  1. Edward Montagu Granville Stuart-Wortley, 3. Baron Wharncliffe
  2. Francis Dudley Stuart-Wortley, später Montagu-Stuart-Wortley (1829–1893)
  3. James Frederick Stuart-Wortley (1833–1870)
  4. Mary Caroline Stuart-Wortley (1826–1896) ⚭ Henry Francis Seymour Moore, 3. Marquess of Drogheda
  5. Cecily Susan Stuart-Wortley (1835–1915) ⚭ Henry Douglas-Scott-Montagu, 1. Baron Montagu of Beaulieu

Sein Erbe wurde sein ältester Sohn Edward.

Werke

  • A brief inquiry into the true award of an “equitable adjustment” between the nation and its creditors, London 1833
  • Considerations on the currency and banking system of the United States, London 1832
  • François Guizot: Memoirs of George Monk, Duke of Albemarle. Bentley, London 1838 (Übersetzung)

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien