John McTiernan

(c) Georges Biard, CC BY-SA 3.0
John McTiernan (2014)

John Campbell McTiernan, Jr. (* 8. Januar 1951 in Albany, New York) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur und Produzent von Actionfilmen.

Leben und Werk

Sein Vater, John McTiernan Sr., war ein Opernsänger und ließ seinen Sohn oft kleine Rollen in seinen Stücken übernehmen. Nach seiner Schulzeit studierte er Filmwissenschaft an der New Yorker Kunstschule Juilliard School und übernahm danach eine Stelle an der Manhattan School of Music. Er war Stipendiat des American Film Institute.[1]

Praktische Erfahrungen sammelte er als Regisseur von über 200 Werbespots, bevor er 1986 mit dem Fantasy-Horrorfilm Nomads – Tod aus dem Nichts ein eigenes Drehbuch verfilmte. Seine nächsten beiden Filme, Predator von 1987 und Stirb langsam von 1988, wurden große kommerzielle Erfolge und festigten seinen Ruf als Regisseur für Actionfilme mit großem Budget und eher schlichten Charakteren. Beide begründeten langlebige Marken, letzterer machte Bruce Willis vom Star zum Superstar. 1990 folgte mit dem U-Boot-Thriller Jagd auf Roter Oktober ein weiterer Erfolg.

1992 versuchte er mit dem Ökodrama Medicine Man – Die letzten Tage von Eden den Ruf loszuwerden, nur eher seichte Filme für ein Massenpublikum zu drehen. Der Film floppte aber an den Kinokassen und so kehrte McTiernan im folgenden Jahr zu Actionfilmen zurück, doch die Zeit der großen Erfolge war vorbei.

Bei den Dreharbeiten zum Film Der 13te Krieger, der auf dem Buch „Die ihre Toten essen“ („Eaters Of The Dead“) von Michael Crichton basiert, kam es zum Streit zwischen den beiden Männern: Das Resultat ist ein Film, den nicht McTiernan, sondern Crichton fertiggestellt hat. McTiernans Karriere wurde durch den Konflikt mit Crichton beträchtlich gebremst[2], was er auch selbst zugab: „Der einzige Regisseur, dessen Karriere durch eine Zusammenarbeit mit Michael Crichton keinen Schaden nimmt, ist Steven Spielberg“, sagte McTiernan 1999 in einem Interview mit Focus Online, „für alle anderen, die mit ihm in den letzten zehn Jahren kooperiert haben, war es eine grauenhafte Erfahrung.“ Die vorausgegangene Zusammenarbeit mit Arnold Schwarzenegger scheint 1992 im Hinblick auf das unausgewogene Ergebnis Last Action Hero ähnlich problematisch gewesen zu sein.[1] Der Regisseur konnte sich mit seiner Vision des Films letztlich nicht gegen Schwarzenegger, damals auf dem Gipfel seiner Karriere, durchsetzen.

McTiernan war viermal verheiratet und hat mit seiner dritten Ehefrau Kate Harrington zwei Kinder.

2003 erschien der bislang letzte Film des Regisseurs. Im Jahr 2006 stand McTiernan vor Gericht, weil er gegenüber dem FBI bewusst falsche Angaben gemacht haben soll: Die US-Bundespolizei untersuchte eine illegale Abhöraktion des Privatdetektivs Anthony Pellicano gegen den Filmproduzenten Charles Roven, die McTiernan in Auftrag gegeben haben soll. Im September 2007 wurde McTiernan dafür zu vier Monaten Haft und 100.000 Dollar Strafe verurteilt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil 2008 auf, jedoch erweiterte die Staatsanwaltschaft die Klage und reichte sie im April 2009 wieder ein. Deswegen wurde er am 4. Oktober 2010 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (72.000 Euro) verurteilt. McTiernans Anwalt kündigte an, erneut gegen das Urteil vorzugehen.[3] Nachdem das Urteil rechtskräftig wurde, verbüßte McTiernan seine einjährige Haftstrafe ab 3. April 2013 zunächst im Federal Prison Camp in Yankton und ab 25. Februar 2014 unter Hausarrest.[4]

Kinofilme

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Seeßlen.
  2. So auch Seeßlen.
  3. Knast für „Die-Hard-Regisseur“ in: 20 Minuten vom 5. Oktober 2010
  4. http://www.hollywoodreporter.com/thr-esq/die-hard-director-john-mctiernan-683407

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John McTiernan at the Deauville Film Festival