John L. Selfridge
John Lewis Selfridge (* 17. Februar 1927 in Ketchikan, Alaska; † 31. Oktober 2010, DeKalb, Illinois) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit algorithmischer Zahlentheorie, analytischer Zahlentheorie und Kombinatorik beschäftigte.
Selfridge promovierte 1958 an der University of California, Los Angeles bei Theodore Motzkin (On finite semigroups).[1] Ab 1971 war er Professor an der University of Illinois at Urbana-Champaign und danach an der Northern Illinois University. 1991 emeritierte er.
1962 fand er die erste Sierpiński-Zahl: 78557, eine der nach Waclaw Sierpinski (1960) unendlich vielen solcher Zahlen. Selfridge vermutete mit Sierpinski 1967 auch, dass die von ihm gefundene Zahl die kleinste Sierpinski-Zahl ist, ein noch offenes „Sierpinski“-Problem, das allerdings in einem Verteiltem-Rechnen-Projekt (Seventeen or Bust) angegangen wird (Ende 2016 waren noch fünf Fälle offen). 1967 verbesserte er den Lucas-Test mit John Brillhart[2], und 1975 veröffentlichte er einen neuen Primzahltest mit Derrick Henry Lehmer und Brillhart[3]. Unabhängig von Gary L. Miller und Michael O. Rabin fand er 1974 den Miller-Rabin-Test, der deshalb auch Miller-Selfridge-Rabin-Test genannt wird.[4] Mit Brillhart, Lehmer, Samuel Wagstaff und anderen war er am Cunningham-Projekt beteiligt (Faktorisierung von Zahlen der Form ±1 für bestimmte , was in Tabellen veröffentlicht wurde).
Selfridge veröffentlichte mehrfach mit Paul Erdős, unter anderem den Satz von Erdős-Selfridge. Er hat somit die Erdős-Zahl 1.
1978 bis 1986 war er Herausgeber von Mathematical Reviews. Er ist Mitgründer der Number Theory Foundation, einer US-amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Zahlentheorie. Sie vergibt seit 1994 alle zwei Jahre auf dem Algorithmic Number Theory Symposium (ANTS) einen zu Ehren von Selfridge nach ihm benannten Preis.
Weblinks
- John L. Selfridge in der Datenbank zbMATH
Verweise
- ↑ John L. Selfridge im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- ↑ Brillhart, Selfridge: Some factorizations of ± 1 and some related results. Mathematics of Computation, Band 21, 1967, S. 87–96, Corrigendum S. 751
- ↑ Brillhart, Lehmer, Selfridge: New Primality criteria and factorizations of ± 1. Mathematics of Computation, Band. 29, 1975, S. 620–647
- ↑ Song Y. Yan: Number theory for computing. 2. Auflage. Springer, 2002, S. 208–214
Personendaten | |
---|---|
NAME | Selfridge, John L. |
ALTERNATIVNAMEN | Selfridge, John Lewis |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Ketchikan, Alaska |
STERBEDATUM | 31. Oktober 2010 |
STERBEORT | DeKalb (Illinois) |