John Celski

John Celski
Voller NameJohn Robert Celski
NationVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag17. Juli 1990
GeburtsortMonterey, KalifornienVereinigte Staaten USA
Größe173 cm
Gewicht63 kg
Karriere
Nationalkaderseit 2006
Pers. Bestzeiten39,937 s (500 m, Calgary 2013; aktueller Weltrekord)
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
WM-Medaillen3 × Goldmedaille4 × Silbermedaille4 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze2010 Vancouver1500 m
Bronze2010 Vancouver5000-m-Staffel
Silber2014 Sotschi5000-m-Staffel
 Shorttrack-Weltmeisterschaften
Gold2009 Wien3000 m
Gold2009 Wien5000-m-Staffel
Silber2009 WienMehrkampf
Bronze2009 Wien1000 m
Bronze2009 Wien1500 m
Silber2010 Sofia5000-m-Staffel
Bronze2010 Sofia1000 m
Bronze2010 Sofia3000 m
Gold2014 Montreal3000-m-Superfinale
Silber2014 MontrealMehrkampf
Silber2014 Montreal500 m
 Shorttrack-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze2006 Miercurea Ciuc500 m
Gold2009 Sherbrooke500 m
Gold2009 Sherbrooke3000 m Staffel
Silber2009 Sherbrooke1500 m
Bronze2009 SherbrookeGesamt
Platzierungen im Shorttrack-Weltcup
 Debüt im Weltcup18. Oktober 2008
 Weltcupsiege1
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 500 Meter133
 Staffel/Team110
letzte Änderung: 10. August 2013

John Robert Celski (auch J.R. Celski; * 17. Juli 1990 in Monterey, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Shorttracker.

Werdegang

Der erste internationale Auftritt Celskis war bei der Juniorenweltmeisterschaft 2006 im rumänischen Miercurea Ciuc. Dort erreichte er über 500 Meter das Finale und gewann die Bronzemedaille beim Sieg des Deutschen Robert Seifert. Da er auch die beiden anderen Strecken, 1000 m und 1500 m, auf guten Plätzen beendete, qualifizierte er sich für das Super-Finale der besten Athleten der Junioren-WM über 1500 Meter. Hier wurde er Sechster, insgesamt gelang ihm der achte Rang.

Schon zuvor war Celski als neues großes amerikanisches Talent und als Nachfolger von Apolo Anton Ohno gehandelt worden, zumal er im gleichen Inline-Skate-Verein wie Ohno Mitglied war.[1] Dennoch kam er auch in der folgenden Saison weder im Weltcup noch bei weiteren Großereignissen zum Einsatz, auch in der Saison 2007/08 kam er zu keinem Weltcupeinsatz. Dafür startete Celski zum zweiten Mal bei einer Junioren-WM, diesmal im italienischen Bozen. Hier konnte er zwar drei vierte Plätze erreichen, dennoch blieb ihm eine Medaille verwehrt. Auch im Gesamtklassement verpasste er als Fünfter das Podium knapp.

Erst im Shorttrack-Weltcup 2008/09 gelang ihm der erste Einsatz in der höchsten Wettkampfserie und sogleich hatte er als Vierter über 1500 Meter seine erste Finalplatzierung. Außerdem wurde er bereits in seinem zweiten Rennen mit der amerikanischen Staffel in Vancouver Weltcupsieger, er triumphierte gemeinsam mit Ohno, Jeff Simon und Anthony Lobello.[2]

Bei den Shorttrack-Weltmeisterschaften 2009 in Wien überraschte Celski mit dem Gewinn der Goldmedaille über 3000 m sowie mit der Staffel über 5000 m. Zudem gewann er Bronze über 1000 und 1500 m sowie mit 65 Punkten Silber in der Gesamtwertung.[3] Bei den Olympiatrials der Vereinigten Staaten im September 2009 konnte Celski zwar den zweiten Platz der Gesamtwertung erreichen, zog sich aber im Finale über 500 m bei einem Sturz eine schwere Verletzung zu, nach der er fünf Monate ein strenges Reha-Programm durchlaufen musste und eine Rückkehr zum Shorttrack-Sport lange in Frage stand.[4] Pünktlich zu den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver war Celski wieder fit und gewann über 1500 m sowie mit der Staffel die Bronzemedaille. Beim Rennen über 1000 m wurde er nach einer Behinderung von François Hamelin disqualifiziert.[5]

Nur wenige Wochen nach den Spielen startete Celski bei den Shorttrack-Weltmeisterschaften 2010 in Sofia. Dabei erreichte er, nachdem er alle Vorläufe gewonnen hatte, das Finale über 1500 m. Dort musste er sich jedoch den drei Südkoreanern geschlagen geben und verpasste am Ende als Vierter nur knapp eine Medaille. Während der Vorläufe über 500 m wurde Celski in einen Sturz des Kanadiers François-Louis Tremblay verwickelt und später disqualifiziert. Im Finale über 1000 m gewann er hinter Lee Ho-Suk und Kwak Yoon-Gy die Bronzemedaille. In der Gesamtwertung verpasste er als Vierter erneut nur knapp eine Medaille.[6]

Nach der Weltmeisterschaft gab Celski bekannt, ein Jahr vom Shorttrack zu pausieren. In dieser Zeit produzierte er für die Northwest Hip Hop Scene einen Dokumentarfilm unter dem Titel „The Otherside“. Die Premiere des Films fand am 31. Mai 2013 beim Seattle International Film Festival statt.

Im Sommer 2011 kam Celski zurück zum Shorttrack. Jedoch musste er im Dezember 2011 nach einer Verletzung der Knöchel erneut pausieren. Dies führte schlussendlich auch zur Absage der Teilnahme an den Shorttrack-Weltmeisterschaften 2012. Im September 2012 gewann er die US-amerikanischen Meisterschaften und sicherte sich damit einen Startplatz im Weltcup-Kader. Beim ersten Weltcup in Calgary konnte Celski als erster Shorttracker die 500 m unter 40 Sekunden laufen und stellte mit 39,937 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. Mit dieser Leistung gewann er zudem den Weltcup. Es blieb jedoch sein einziger Sieg der Saison. Er konnte jedoch noch drei zweite und drei dritte Plätze erreichen.

Celski gewann bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi mit der Staffel die Silbermedaille. Bei der WM 2014 wurde er in Montreal im 3000-m-Superfinale Weltmeister und erreichte im Mehrkampf und über 500 m Silber.

Privates

Nach seiner Geburt in Monterey, Kalifornien, wo sein Vater Robert Celski bei der United States Army diente, wuchs Celski in Federal Way, Washington auf.[7] Sein Vater ist polnischer und seine Mutter philippinischer Abstammung.[8] John Celski hat zwei Brüder, Chris and David. Er besuchte die Lakewood High School in Lakewood und später die Todd Beamer High School in Federal Way, welche er erfolgreich abschloss.[9] Nach den Olympischen Spielen 2010 begann Celski an der University of California in Berkeley zu studieren,[10] brach das Studium aber kurze Zeit später wieder ab und begann für die Kunstszene von Seattle als Promoter zu arbeiten.[11] Celski lebt heute in Salt Lake City.

Einzelnachweise

  1. Ausführlicher Zeitungsbericht über Celskis Biographie in der Seattle Times (vom 20. Dezember 2005)
  2. saarbruecker-zeitung.de:Sportergebnisse – Shorttrack (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  3. Ergebnisse WM 2009 – Gesamtwertung Herren
  4. Speed skater J.R. Celski overcomes bloody injury to capture bronze, CNN, 14. Februar 2010. Abgerufen am 10. August 2013 
  5. Fil-Am speed skater Celski disqualified in Winter Olympics event, ABS–CBN Corporation, 22. Februar 2010. Abgerufen am 10. August 2013 
  6. 2010 ISU World Championships, BUL, Sofia – 5000 m Relay – Men. ISU, abgerufen am 10. August 2013.
  7. Speed Skater J.R. Celski. In: asiancemagazine.com. 31. Januar 2010, archiviert vom Original am 30. Juli 2012; abgerufen am 19. Juli 2024 (englisch).
  8. JR Celski Tattoo Is Both Philippine And Polish, Trick Wire, 21. Februar 2010. Abgerufen am 10. August 2013 
  9. Meet J.R. Celski: A Filipino-American with the Heart of a Lion In: Bleacher Report. Abgerufen am 10. August 2013 
  10. Going for the Gold: J.R. Celski. In: teamusa.org. 4. September 2009, archiviert vom Original am 15. Januar 2014; abgerufen am 19. Juli 2024 (englisch).
  11. Riley Steinmetz: J.R. Celski is M.A.D. about Seattle arts, USOC, 8. April 2010. Abgerufen am 10. August 2013 

Auf dieser Seite verwendete Medien

Short track speed skating pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Short track speed skating
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
ISU.svg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der International Skating Union