John Addison

John Mervyn Addison (* 16. März 1920 in West Chobham in Surrey; † 7. Dezember 1998 in Bennington (Vermont)) war ein britischer Komponist, der vor allem mit seiner Filmmusik Beachtung fand.

Leben

John Addison studierte Komposition am Royal College of Music in London. Sein Studium wurde jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 unterbrochen. Während seiner Militärzeit lernte Addison den späteren englischen Regisseur Roy Boulting kennen, für dessen Filmproduktionen er nach dem Krieg mehrere Partituren schrieb, so zum Beispiel für Eine Stadt hält den Atem an (1950), Die Stunde X (Seven Days to Noon) oder Carlton-Browne of the F.O..

Schon früh wurde Addison ein Spezialist für leichtfüßig-neoklassizistische Musik, die sich besonders für die Untermalung von Komödien eignet. Nicht von ungefähr schrieb er Scores für Ealing-Komödien wie Die Maggie (1953, Alexander Mackendrick) und Meine bessere Hälfte (1955, Michael Truman).

1963 erhielt er einen Oscar für die Musik zu Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen von Tony Richardson, für den er auch Der Angriff der leichten Brigade (1968) und Die Abenteuer des Joseph Andrews vertonte. 1966 erreichte Addisons Name durch den Skandal um die Ablehnung der Musik Bernard Herrmanns für den Alfred-Hitchcock-Thriller Der zerrissene Vorhang eine gewisse „Berühmtheit“. Addison übernahm den Auftrag für die Musik, beklagte sich jedoch in späteren Jahren immer wieder darüber, wie desinteressiert Hitchcock an seiner Arbeit gewesen sei.

Im Jahre 1977 wurde seine Musik zu Die Brücke von Arnheim mit einem BAFTA Award ausgezeichnet. Der Film schildert ein großes alliiertes Unternehmen im Zweiten Weltkrieg, die Operation Market Garden. Addison hatte selbst als Kommandant eines Sherman-Panzers des britischen XXX. Korps an der Invasion in der Normandie teilgenommen – nicht aber, wie gelegentlich fälschlich behauptet, an dem Versuch der Erstürmung der Brücke von Arnheim.

1975 übersiedelte Addison in die USA, wo er vermehrt für das Fernsehen arbeitete. Das Titelthema aus der seinerzeit überaus populären Krimiserie Mord ist ihr Hobby (Murder She Wrote, 1984–1996), das an Ron Goodwins Rokokothema für die Miss Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford erinnert, wurde zu einem von Addisons größten Erfolgen.

Neben seiner Filmmusik schrieb John Addison auch Konzertwerke wie etwa Solokonzerte für Trompete beziehungsweise Fagott.

Filmografie

Weblinks