Johanniterkommende Mergentheim

Die St.-Johannes-Kirche wurde zwischen 1250 und 1274 vom Johanniterorden errichtet; 1983 wurde sie zum Münster erhoben.

Die Johanniterkommende Mergentheim war von 1208 bis zu ihrer Aufhebung 1554 eine Kommende des Johanniterordens in Mergentheim, heute Bad Mergentheim, im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[1]

Geschichte

Dem Johanniterorden galt das Engagement der ersten Generation der Herren von Hohenlohe bei der Förderung eines Ritterordens. Im Jahre 1208 übertrug Albrecht von Hohenlohe dem Johanniterorden das Patronat und alles Zubehör der Kirche in Mergentheim. Im Jahre 1267 ist der Ausbau der Kommende urkundlich bezeugt, der sich ansonsten im Einzelnen nicht mehr genau nachvollziehen lässt. Umfangreiche Baumaßnahmen sind an der zwischen 1250 und 1274 entstandenen St.-Johannes-Kirche abzulesen, die von der Johanniterkommende Mergentheim als frühgotische Pfeilerbasilika an der Stelle einer älteren Kapelle errichtet wurde.[2] Die finanzielle Basis für Erweiterungen und Renovierungen der Pfarrkirche wurde durch Ablassverleihungen (1278, 1288, 1319) gesichert. Die Kommende gehörte zur Ballei Franken des deutschen Großpriorats. In der Anfangszeit bestanden wahrscheinlich enge Kontakte zum Würzburger Johanniterhaus. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts bis um 1500 betrug die Zahl der Mergentheimer Ordensmitglieder durchgehend etwa sieben Personen. Im Jahre 1554 erwarb der Deutsche Orden den gesamten Besitz der Johanniter. Die Kommende wurde in der Folge aufgehoben und der Deutsche Orden führte Umbauarbeiten durch.[3][4]

Siehe auch

Literatur

  • B. Klebes: Der Deutsche Orden in der Region Mergentheim im Mittelalter. Kommende, Stadt- und Territorialherrschaft (1219/20 – ca. 1525) (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 58). Marburg 2002.
  • H. Bauer: Die Johanniter-Kommende in Mergentheim. In: Württembergisch Franken 8 (1869) S. 268–287.
  • W. Zimmermann, N. Priesching (Hrsg.): Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Stuttgart 2003. S. 345 f. (J. Seiler).
  • P. Wamsler: Die Johanniter in Mergentheim (1207-1554). Studien zu den Johannitern als Pfarr- und Patronatsherrn. Magisterarbeit. Würzburg 1994.
  • K. Borchardt: Spendenaufrufe der Johanniter aus dem 13. Jahrhundert. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 56 (1993), S. 1–61.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klöster in Baden-Württemberg: Kloster. In: kloester-bw.de. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  2. Vgl. auch im Weiteren die grundlegenden Informationen zur Münster-Kirche auf der Website der Gemeinde
  3. Johanniterkommende Mergentheim - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  4. Klöster in Baden-Württemberg: Kloster. In: kloester-bw.de. Abgerufen am 3. Oktober 2020.

Koordinaten: 49° 29′ 29,3″ N, 9° 46′ 22,6″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kloster Bronnbach.jpg
Autor/Urheber: Reicholzheim, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kloster Bronnbach im Taubertal
Bad Mergentheim 2010 003.jpg
Autor/Urheber: Klaus Graf, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bad Mergentheim
MGH-Marktplatz Zwillingshäuser 2019-06-03.jpg
Autor/Urheber: Hubert Berberich (HubiB), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Marktplatz Bad Mergentheim, mit Milchlingsbrunnen, Zwillingshäusern und Münster St. Johannes
Malteserkreuz.svg
White "Malteserkreuz"/"Johanniterkreuz" on red rectangle