Johannesberg (Fulda)

Johannesberg
Stadt Fulda
Koordinaten: 50° 31′ 22″ N, 9° 39′ 28″ O
Höhe: 271 m ü. NHN
Fläche:2,78 km²[1]
Einwohner:757 (31. Dez. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte:272 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. August 1972
Postleitzahl:36041
Vorwahl:0661
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Johannesberg von oben
Das Wahrzeichen von Johannesberg

Johannesberg ist ein Stadtteil der osthessischen Stadt Fulda. Der südwestlich der Stadt kurz vor der Einmündung des Gieselbachs in die Fulda gelegene Ort wurde 1972 eingemeindet.

Geschichte

Lage von Johannesberg (S.Johans) auf einer Kartes des Hochstifts Fulda von 1574

Im Jahre 811 wurde die vom dritten Abt des Klosters Fulda, Ratgar, erbaute erste Johannesberger Kirche von Erzbischof Richulf von Mainz geweiht. Nach der Errichtung eines Benediktiner-Nebenklosters (836) durch Rabanus Maurus wurde um das Jahr 1000 an Stelle der alten Kirche eine romanische Basilika erbaut, die im Laufe der folgenden Jahrhunderte mehrfach ausbrannte und geplündert wurde. Gleichzeitig wuchs stetig die Bedeutung der Propstei, während das Klosterleben in den Hintergrund trat.

Von 1686 an wurde die im 16. Jahrhundert wieder aufgebaute Kirche unter den Pröpsten Bonifatius von Buseck und vor allem unter Conrad von Mengersen umgestaltet und erhielt ihre barocke Form, die im Wesentlichen heute noch erhalten ist. Ebenso wurde die Propstei ausgebaut und erhielt zahlreiche Gebäude und eine Gartenanlage. Im Zuge der Säkularisation entstand 1802 aus der Propstei eine Staatsdomäne, deren etwa 300 ha großes Gebiet bis 1968 durch die Familie Klostermann bewirtschaftet wurde.

In den folgenden Jahren wurden das Schloss und die zugehörigen Gebäude renoviert und beherbergte das Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege. Nach dessen Insolvenz wird heute dessen Arbeit durch die Propstei Johannesberg gGmbH fortgesetzt.

Am 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Johannesberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Fulda eingegliedert.[3][4]

Einwohnerentwicklung

• 1812:13 Feuerstellen, 162 Seelen[5]
Johannesberg: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2017
Jahr  Einwohner
1812
  
140
1834
  
153
1840
  
188
1846
  
180
1852
  
175
1858
  
172
1864
  
161
1871
  
154
1875
  
165
1885
  
179
1895
  
172
1905
  
222
1910
  
232
1925
  
272
1939
  
348
1946
  
428
1950
  
455
1956
  
430
1961
  
381
1967
  
417
1970
  
388
1988
  
422
2010
  
787
2013
  
748
2015
  
751
2016
  
763
2017
  
757
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [5]; 2010,2012,2015:[6][7][8][2]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[5]

• 1885:17 evangelische (= 9,50 %), 162 katholische (= 90,50 %) Einwohner
• 1961:55 evangelische (= 14,44 %), 326 katholische (= 85,56 %) Einwohner

Sehenswürdigkeiten und Kultur

  • Johanneskirche

Verkehr

Der nächstgelegene Regional-/Fernverkehrsbahnhof ist der Bahnhof Fulda. Johannesberg erreicht man mit der Linie 7 der RhönEnergie, Fulda die alle 30–60 Min. verkehrt.

Über die Straße ist Johannesberg über die Bundesstraße 27, Ausfahrt Bronnzell, erreichbar. Nördlich des Stadtteils verläuft die Fuldaer Westumgehung mit der Ausfahrt Fulda-Johannesberg/-Sickels.

Literatur

  • Johannes Burkardt: Fulda, Johannesberg. In: Friedhelm Jürgensmeier u. a.: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen (Germania Benedictina 7 Hessen). Eos, St. Ottilien 2004, S. 213–434. ISBN 3-8306-7199-7.
  • R. Böhm: Heimatkundliche Forschungen in den Dörfern der Pfarrei Johannesberg. 1950.
  • Literatur über Johannesberg nach Register In: Hessische Bibliographie
  • Suche nach Johannesberg (Fulda) In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Pfarrkirche St. Johannes d. T. Fulda Johannesberg. Schnell & Steiner, München 1986.

Weblinks

Commons: Johannesberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Flächen der Stadtteile. (PDF; 30 KB) In: Internetauftritt. Stadt Fulda, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  2. a b Statistischer Bericht 2017. (PDF; 7.5 MB) In: Internetauftritt. Stadt Fulda, archiviert vom Original am 1. Januar 2020; abgerufen im Juni 2021.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 387.
  5. a b c Johannesberg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Statistischer Bericht 2011. (PDF; 11 KB) Stadt Fulda, S. 9, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  7. Die Einwohnerdichte in den statistischen Bezirken der Stadt Fulda (Stand: 31. Dezember 2013). (PDF; 11 KB) Archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  8. Die Einwohnerdichte in den statistischen Bezirken der Stadt Fulda (Stand: 31. Dezember 2015). (PDF; 11 KB) Archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.

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Ausschnitt Landkarte Hochstift Fulda von Regerwill 1574.jpg
Ausschnitt aus der Landkarte „der Buchavia oder des Hochstifts Fulda“ von dem Fuldischen Kleriker Wolfgang Regerwill aus dem Jahre 1574.
Flug -Nordholz-Hammelburg 2015 by-RaBoe 1075 - Johannesberg.jpg
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Bilder vom Flug Nordholz-Hammelburg 2015: Johannesberg bei Fulda
Johannesberg St. Johannes.jpg
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Fulda Johannesberg Church Taeufer f.png
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Church Johannes der Taeufer in Johannesberg, Fulda, Hesse, Germany