Johannes van den Bosch
Johannes Graf van den Bosch (* 2. Februar 1780 in Herwijnen; † 28. Januar 1844 in Den Haag) war holländischer Generalleutnant und Generalgouverneur von Niederländisch-Indien. Er entstammte der Rotterdamer Familie Van den Bosch.
Leben
Im Jahre 1797 kam Van den Bosch als Leutnant nach Java, wo er schnell zum Oberst emporstieg. Wegen Differenzen mit dem Generalgouverneur Daendels nahm er 1810 den Abschied. Nach seiner Rückkehr nach Holland im November 1813 agitierte er für die Restitution des Hauses Oranien.
Als Oberst wieder in der Armee angestellt, wurde er 1815 Kommandant von Maastricht und nachher Generalmajor. Er stiftete die Gesellschaft für Begründung der Armenkolonien und insbesondere die Kolonie Frederiksoord (vgl. die Beschreibung bei Baedeker[1]). 1823 heiratete er Rudolfine Wilhelmine Elisabeth von Stürler (1790–?), Tochter des holländischen Offiziers Rudolf Gabriel von Stürler und der Daniella Daniella Elisabeth van Oosterhoudt.
1827 ward er als Generalkommissar wieder nach Batavia gesendet, wo er 1830 Gouverneur wurde. 1835 zurückgekehrt, übernahm er das Ministerium der Kolonien, schied aber 1839 freiwillig aus und wurde in den Grafenstand erhoben. Er starb am 28. Januar 1844 auf seinem Landgut bei Den Haag.
Die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften nahm ihn 1818 als korrespondierendes Mitglied auf, 1838 wurde er ordentliches Mitglied.[2] Im Jahr 1835 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.[3]
Literatur
- Bosch, 3) Jan van den. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 3, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 244.
- Bosch. [2]. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 3: Bismarck-Archipel–Chemnitz. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1905, S. 250–251 (Digitalisat. zeno.org – hier S. 251).
- Bosch. [2] 3) Jan van der B. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 3: Bodmerei–Chimpansee. Altenburg 1857, S. 112 (Digitalisat. zeno.org).
- Susan Legêne: BOSCH, Johannes van den. In: Biografisch Woordenboek van het Socialisme en de Arbeidersbeweging in Nederland (BWSA). Band 8. 2001, S. 12–17 (niederländisch). Online bei IISG
- Angelie Sens: De Kolonieman. Johannes van den Bosch (1780–1844), volksverheffer in naam van de koning. Amsterdam 2019, Uitgeverij Balans
- Bosch, Johannes graaf van den. In: P.C. Molhuysen, P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Band 2., A.W. Sijthoff, Leiden 1912, S. 221–227 (niederländisch); dbnl.org
Weblinks
- J. graaf van den Bosch. parlement.com (niederländisch)
Einzelnachweise
- ↑ Karl Baedeker: Belgien und Holland. Verlag von Karl Baedeker, Coblenz 1861, S. 282 babel.hathitrust.org
- ↑ Past Members: Johannes van den Bosch. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 17. April 2023.
- ↑ Mitgliedseintrag von Johann van den Bosch bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 18. Juni 2022.
Personendaten | |
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NAME | Bosch, Johannes van den |
ALTERNATIVNAMEN | Bosch, Johannes Graf van den; Bosch, Jan van den |
KURZBESCHREIBUNG | holländischer Generalleutnant und Generalgouverneur von Niederländisch-Indien |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1780 |
GEBURTSORT | Herwynen bei Bommel, Geldern |
STERBEDATUM | 28. Januar 1844 |
STERBEORT | Den Haag |
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Portrait de Johannes van den Bosch, général et homme d'État néerlandais, réalisé vers 1829.
Autor/Urheber: Sodacan, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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