Johannes Oechelhäuser

Johannes Wolf Oechelhäuser (* 28. April 1787 in Siegen; † 4. März 1869 ebenda) war ein deutscher Unternehmer, Papierfabrikant und Bürgermeister von Siegen.

Familie

Johannes Oechelhäuser stammte aus der Ehe des Siegener Unternehmers und Ratsherrs Johann Heinrich Oechelhäuser (1739–1803) und Maria Elisabeth geb. Blecher (ca. 1755–1814). In erster Ehe war er verheiratet mit Maria Elisabeth geb. Langer, in zweiter Ehe mit Marianne Charlotte (Marie-Lotte) geb. Schenck. Aus beiden Ehen stammten 14 Kinder, darunter Justus Wilhelm.[1][2]

Leben

Johannes Oechelhäuser erlernte zunächst des Beruf eines Bäckers. 1818 erwarb er die Walkmühle im Leimbachtal bei Siegen und wandelte diese in eine Papiermühle um. 1837 erweiterte er diese um einen Maschinenbauwerkstatt. Johannes Oechelhäuser war einer der bedeutenden Papierfabrikanten und Papiermaschinenkonstrukteure seiner Zeit und gilt als Erfinder[3] der Strohpapiermaschine.[1]

Mit den gravierenden Veränderungen im Wirtschaftsleben nach der Märzrevolution 1848/1849 brach das Familienunternehmen zunächst zusammen. Justus Wilhelm trat aus der Unternehmung aus und wechselte in die Politik sowie als Generaldirektor zur Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft nach Frankfurt am Main; seine Brüder Heinrich und Adolf bauten die Papiermaschinenkonstruktion ab 1850 als A. & H. Oechelhaeuser wieder auf, jedoch mit Fokus auf dem Großkraftmaschinenbau. Die Siegener Maschinenfabrik A.G. wurde das Stammwerk.[2]

Johannes Oechelhäuser war Ratsherr in Siegen. Von 1836 bis 1837 amtierte er als Bürgermeister von Siegen.

Literatur

  • Dieter Pothmann: Johannes Oechelhaeuser (1787–1869) – einer der ersten deutschen Papiermaschinenfabrikanten, In: Siegener Beiträge (Bd. 6, 2001: 37–52)
  • Dieter Pothmann: Johannes Oechelhaeuser, einer der ersten deutschen Papiermaschinen-Hersteller, In: Wochenblatt für Papierfabrikation (Bd. 128, 2000, Nr. 3: 102–115)
  • Hermann Klingspor: 100 Jahre Papierfabrik Jakob Oechelhaeuser G.m.b.H. in Siegen, In: Wochenblatt für Papierfabrikation (Bd. 67, 1936, Nr. 2: 27–28)
  • Dieter Pothmann: Oechelhaeuser's Beitrag zum Papiermaschinenbau in Deutschland, In: Deutscher Arbeitskreis für Papiergeschichte: Vorträge und Berichte der Tagung vom 16. bis 20. September 1999 in Berlin, Dt. Buch- u. Schriftmuseum der Deutschen Bücherei Leipzig 2001, ISBN 978-3-933641-28-1
  • Alfred Schulte: Die Anfänge des deutschen Papiermaschinenbaues, In: Der Papierfabrikant (Bd. 37, 1939, Nr. 18: 149–151)
  • Wilhelm Güthling: Johannes Oechelhaeuser und seine Siegener Betriebe, In: Aus dem Siegerland (Bd. 20, 1970, Nr. 1: 6)
  • Friedrich von Hößle: Zwei Siegener Papiermühlen: Alte Papiermühlen der Provinz Westfalen, In: Wochenblatt für Papierfabrikation (Bd. 59, 1928, Nr. 44: 1234–1236)

Quellen

  • Konrad Fuchs: Siegerländer Unternehmer des 19. Jahrhunderts und ihr Werk, Wiesbaden 1979, ISBN 3-515-03209-6, S. 18–34

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag Oechelhäuser in Neue deutsche Biographie, abgerufen am 5. Oktober 2018
  2. a b Justus Wilhelm von Oechelhäuser – Verbindung von Gas- und Elektrizitätswirtschaft (Memento desOriginals vom 5. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gwf-gas.de, gwf-Gas + Energie, abgerufen am 5. Oktober 2018
  3. "Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg: mit öffentlichem Anzeiger. 1834", Patent Nr. 296
VorgängerAmtNachfolger
Carl von ViebahnBürgermeister von Siegen
1837 – 1838
Heinrich Jacob Achenbach