Johannes F. Sievert
Johannes F. Sievert (* 28. September 1968 in Bielefeld) ist ein deutscher Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor.
Ausbildung
Nach dem Abitur am Ratsgymnasium Bielefeld[1] studierte Johannes F. Sievert an den Universitäten in Bochum, Köln, Bielefeld und Berlin Film- und Fernsehwissenschaften. Daneben war er Geschäftsführer des elterlichen Schuheinzelhandels und drehte im Rahmen der Weiterbildung an der Kaskeline-Filmakademie seinen ersten Kurzfilm Nocturne. Danach arbeitete er in verschiedenen Positionen für diverse Fernseh- und Kinoproduktionen, unter anderem bei Peter Bogdanovich, Robert Schwentke, Bob Rafelson und Max Färberböck. Von 2002 bis 2005 studierte er an der internationalen Filmschule Köln (ifs) bei Dominik Graf Filmregie.
Werk
Im Jahr 2000 veröffentlichte Sievert seine Magisterarbeit als Buch Theoretische und filmanalytische Aspekte in Ridley Scotts Blade Runner.
2005 drehte er an der ifs seinen Abschluss-Kurzfilm[2] KomA, der von dem Amoklauf eines Jugendlichen handelt und auf vielen renommierten Filmfestivals im In- und Ausland lief, wie dem Max Ophüls Film Festival und dem 11. International Student Film Festival Tel Aviv.[3]
2008/2009 drehte er den Dokumentarfilm Junge Hunde, der zehn zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilte jugendliche Inhaftierte der JVA Siegburg beim Einstudieren eines Theaterstücks begleitet.[4] 2009 drehte er das Making-Of Gangsta Fiction für die Mini-Serie Im Angesicht des Verbrechens.
2010 war er Regisseur der Episode Sinan G. des Episodenfilms Zeche is nich – Sieben Blicke auf das Ruhrgebiet 2010.[4] 2011 gründete er die Augustin Film KG und produzierte u. a. das Making-Of für den Kinofilm Die geliebten Schwestern von Dominik Graf.
2015 drehte er mit Rewind – Die zweite Chance[5] seinen Debütspielfilm, zu dem er auch das Drehbuch schrieb und der bei den internationalen Hofer Filmtagen 2017[6] seine Premiere erlebte.[7] Daran anschließend lief der Film auf den Festival in Biberach,[8] Lünen,[9] Mainz[10] und Wiesbaden[11] und kommt Anfang Mai 2018 in die Kinos[12].
2015 begannen auch die Dreharbeiten zu dem gemeinsam mit Dominik Graf inszenierten und von der Augustin Film KG produzierten Dokumentarfilm Verfluchte Liebe deutscher Film, der auf der Berlinale 2016 seine Uraufführung erlebte. Der Film war danach in Helsinki, Shanghai, beim Festival del Film Locarno[13] und auf vielen weiteren Festivals zu sehen und wurde vom Bundesverband Regie für die beste Regie im Dokumentarfilm 2016 nominiert[14]. Im selben Jahr wurde die ebenfalls gemeinsam mit Graf gedrehte Fortsetzung Offene Wunde deutscher Film begonnen, die auf der Berlinale 2017 zur Uraufführung kam und anschließend auf Festivaltour ging.[15]
Seit 2021 ist er auch als Professor für Film und Fernsehen an der macromedia Hochschule Köln tätig.[16]
2022/23 dreht Sievert die erste Staffel der Doku-Serie Skate Evolution,[17] die ab Mai 2023 in der ARD-Mediathek zu sehen ist.
Literatur
- Johannes F. Sievert: Theoretische und filmanalytische Aspekte in Ridley Scotts „Blade Runner“ (= Aufsätze zu Film und Fernsehen. Band 73). Coppi-Verlag, Alfeld 2000, ISBN 978-3-930258-72-7 (III, 152 S., Inhaltsverzeichnis – Zugl.: Bochum, Univ., Magisterarbeit, 1999).
- Johannes F. Sievert: Topographien der Seele: Im Angesicht des Verbrechens (2010). In: Stefan Jung, Marcus Stiglegger (Hrsg.): Berlin Visionen: Filmische Stadtbilder seit 1980. Martin Schmitz Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-927795-91-4, S. 247–265.
- Dominik Graf: Im Angesicht des Verbrechens: Fernseharbeit am Beispiel einer Serie. Interview. Hrsg.: Johannes F. Sievert. Arte-Edition. Alexander Verlag, Berlin, Köln 2010, ISBN 978-3-89581-221-7, Abb. 75 (392 S., Inhaltsverzeichnis – Fadenheftung, Broschur).
Weblinks
- Johannes F. Sievert bei Crew United
- Johannes F. Sievert bei filmportal.de
- Website der Produktionsfirma des Filmemachers
Einzelnachweise
- ↑ Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld: Mitteilungen. September 2015, S. 138.
- ↑ Koma, Johannes F. Sievert. In: Kurzschluss: Das Kurzfilm-Magazin. ARTE, 21. April 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015 .
- ↑ KOMA. In: FIRST STEPS: Der deutsche Nachwuchspreis. Deutsche Filmakademie e.V., 2. Juni 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2018 (auch PDF; 80 kB).
- ↑ a b „Zeche is nich“, Blick 2: Sinan G. RUHR.2010 GmbH „Essen für das Ruhrgebiet“, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2009; abgerufen am 10. Juli 2012 (zur Filmpremiere bei der Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres Ruhrgebiet).
- ↑ Rewind – Die zweite Chance bei crew united, abgerufen am 13. April 2018.
- ↑ Spielfilme 2017. In: Internationale Hofer Filmtage. Cine Center Hof e.V., S. 2, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2017; abgerufen am 18. November 2017.
- ↑ Neues vom Deutschen Film. (PDF; 87 kB) Pressemitteilung. In: 51. Internationale Hofer Filmtage 2017. Cine Center Hof e.V., 13. Oktober 2017, S. 2, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2017 .
- ↑ Debutspielfilm - Thriller: REWIND. Biberacher Filmfestspiele e.V., abgerufen am 6. Dezember 2017.
- ↑ 28. Kinofest Lünen eröffnet mit „Aus dem Nichts“. In: News. Film und Medien Stiftung NRW, 24. November 2017, abgerufen am 7. März 2022.
- ↑ FILMZ-Symposium 2017: Fantastisches in dunklen Sälen in Mainz Germany. MapDance, 29. November 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2017; abgerufen am 6. Dezember 2017.
- ↑ REWIND – Exground Filmfest 30. Exground Wiesbaden, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2017; abgerufen am 6. Dezember 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Joachim Kühn: Rewind. RealFictionFilme, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2018; abgerufen am 13. April 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Massimo Benvegnú: Verfluchte Liebe deutscher Film. In: News del Locarno Festival. Pardo Live, 10. August 2016, S. 21, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2017 (italienisch).
- ↑ Die Nominierten für den Deutschen Regiepreis METROPOLIS 2016. Pressemitteilung. Bundesverband Regie e.V. (BVR), 21. September 2016, abgerufen am 7. März 2022.
- ↑ Offene Wunde deutscher Film. In: Jahresarchiv 2017. Berlinale; Internationale Filmfestspiele Berlin, 4. Februar 2017, abgerufen am 7. März 2022 (Zusatzinformationen dazu: PDF; 564 kB).
- ↑ Prof. Johannes Sievert. In: Macromedia Hochschule. Abgerufen am 12. Dezember 2022.
- ↑ Skate Evolution: Wie das Skateboarding nach Deutschland kam, auf ardkultur.de, abgerufen am 3. Juli 2023
Personendaten | |
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NAME | Sievert, Johannes F. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 28. September 1968 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
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Dieses Foto wurde in meinem, Johannes Sieverts, Auftrag erstellt und wird nun in Wikipedia präsentiert. Ich besitze die alleinigen Verwertungsrechte an diesem Foto.