Johannes Aquila

Selbstporträt mit Säbel und Schild

Johannes Aquila, auch Johannes Aquila de Radkersburgensis, (* 14. Jahrhundert; † 15. Jahrhundert) war ein Maler und Leiter einer Malerwerkstätte und vermutlich auch Baumeister und Architekt.

Leben

Geburts- und Sterbedaten des Ende des 14. Jahrhunderts und im beginnenden 15. Jahrhundert wirkenden Johannes Aquila sind nicht bekannt. Er porträtierte sich in seinen Werken und signierte seine Werke, womit er bereits im Mittelalter als selbstbewusster Künstler auftrat. Möglicherweise handelt es sich um die ältesten erhaltenen Selbstbildnisse Europas.[1] Die Signatur Johannes Aquila de Rakersburga oriundus zeigt sich in der Pfarrkirche Hl. Martin in Martjanci. Johannes Aquila zeigte mit Inschriften in einwandfreiem Latein seine Bildung. Seine Malerei und architektonische Elemente zeigen viele Einflüsse aus Italien, Tirol, Wien und Böhmen, weshalb angenommen wird, dass Johannes Aquila sich über wandernde Künstler Inspiration und Weiterbildung geholt hat und sich damit auf dem Laufenden hielt.

Werke

Österreich

Slowenien

  • Architektur mit Malerei seiner Werkstatt der Pfarrkirche hl. Martin in Martjanci (ca. 14 km von Bad Radkersburg entfernt)
  • Architektur mit Fresken der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Turnišče (ca. 28 km von Bad Radkersburg entfernt)

Ungarn

  • um 1377/1378 Fresken/Malerei in der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Velemér (ca. 57 km von Bad Radkersburg entfernt)

Literatur

  • Marosi Ernő (Redaktion): Johannes Aquila und die Wandmalerei des 14. Jahrhunderts. Text deutsch und ungarisch, Beiträge der Tagung vom 15. – 20. Oktober 1984 in Velem, Dokumente aus den Sammlungen des Landesdenkmalamts, Veranstaltet vom Institut für Kunstgeschichte der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Ljubljana und vom Institut für Kunstgeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest, MTA Művészerttörténeti Kutató Csoport, Budapest 1989, ISBN 963-7381-39-2.
  • Johannes Aquila de Radkersburgensis. S. 33–35. Auf den Spuren von Johannes Aquila. S. 36–39. In: Bettina Habsburg-Lothringen, Beatrix Vreča: Bad Radkersburg. Stadt und Region. Tourismusverband Bad Radkersburg und Radkersburg Umgebung, Bad Radkersburg 2009, ISBN 978-3-200-01642-2.
  • Daniel Spanke: Die ältesten Selbstbildnisse Europas? Zur Bedeutung der Malerdarstellungen Johannes Aquilas von Radkersburg in Velemér (1378) und Martjanci (1392) für eine Frühgeschichte des Porträts. In: Zbornik za umetnostno zgodovino [Journal für Kunstgeschichte], N.S. 34, Ljubljana 1998, S. 114–159 (in slowenisch und deutsch).
  • Janez Höfler, Janez Balažic (Text); Marjan Smerke (Fotos); Andrea Zemljič (Übersetzung): Johannes Aquila. deutsch und slowenisch, Pomurska Založba, Murska Sobota 1992, ISBN 96-7195-018-2.

Weblinks

Commons: Janez Aquila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

  1. Daniel Spanke: Die ältesten Selbstbildnisse Europas? Zur Bedeutung der Malerdarstellungen Johannes Aquilas von Radkersburg in Velemér (1378) und Martjanci (1392) für eine Frühgeschichte des Porträts. In: Zbornik za umetnostno zgodovino. N.S. 34. Ljubljana 1993, S. 114–159.

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Aquila Johannes - Self-portrait (1392).jpg
The self-portrait of the painter Johannes Aquila in Martjanci, northeastern Slovenia. It is located on the southern wall of the presbyterium in St. Martin's Church in Martjanci and dates to 1392. It is the oldest self-portrait in Slovenia and along with Aquila's self-portrait in Velemér, western Hungary, among the oldest in Europe. The Latin inscription reads "Omnes s(anct)i. orate. p(rom)e Johanne Aquile pictore", which means: "All the saints, pray for me, Johannes Aquila [John the Ev.], the painter." The coat of arms is the personal coat of arms of the painter and has the letter A inscribed on it.