Johanna Blecha

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Johanna Blecha (rechts) bei der Verleihung des Goethepreises an Otto Nagel am 28. August 1957
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Johanna Blecha bei der Gedenkfeier für Heinrich Zille am 10. Januar 1958
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Johanna Blecha (rechts) bei der Ausstellung „20 Jahre DFD – 20 Jahre Kampf für den Frieden, Demokratie und Sozialismus“ am 6. März 1967

Johanna Blecha, geborene Johanna Kutzerra, (* 28. Januar 1916 in Breslau; † 22. März 2000 in Berlin) war eine deutsche Politikerin der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Sie war von 1949 bis 1953 Oberbürgermeisterin von Schwerin und von 1953 bis 1960 stellvertretende Oberbürgermeisterin von Ost-Berlin.

Leben

Blecha, Tochter eines Schneiders, wurde nach der Volks- und Mittelschule und einer kaufmännischen Lehre 1934 Sekretärin im elterlichen Geschäft, dann im Landmaschinengroßhandel Weide in Breslau sowie bei der Siemens-Bau-Union in Pillau, Graudenz und Bromberg.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie in die Sowjetische Besatzungszone umgesiedelt und ging in die Politik. Sie trat in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und war von 1945 bis 1947 Leiterin des Jugendamts Schwerin. 1946 wurde sie SED-Mitglied und leitete von 1947 bis 1949 als Regierungsdirektorin die Hauptabteilung Umsiedlung der Landesregierung Mecklenburg.[1]

Vom 12. Dezember 1949 bis 1953 war Blecha, als Nachfolgerin von Christoph Seitz, Oberbürgermeisterin von Schwerin.[2][3] Von 1950 bis 1953 war sie Vorsitzende des Landesverbandes Mecklenburg (später Bezirksverband Schwerin) der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) und absolvierte gleichzeitig ein Fernstudium an der Parteihochschule „Karl Marx“ der SED.[4]

Von August 1953 bis 1960 war sie zunächst als Nachfolgerin von Paul Hentschel Sekretärin des Magistrats, dann Stellvertreterin des Oberbürgermeisters und zuletzt Stadträtin für Kultur, Volksbildung und Sport in Ost-Berlin. Von 1960 bis Juni 1977 war sie Sekretärin für Kultur und Erziehung und bis 1982 Mitglied des Präsidiums des Bundesvorstandes des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD).[5] Seit Oktober 1972 Mitglied des Präsidiums des Kulturbundes der DDR, wurde sie im Juni 1987 zum Ehrenmitglied des Präsidialrates des Kulturbundes ernannt.[6]

Privates

Johanna Blecha war in zweiter Ehe verheiratet mit Kurt Blecha, Leiter des Presseamtes des Ministerrats der DDR. Ihre Tochter Sigrid war die zweite Ehefrau des DDR-Devisenbeschaffers Alexander Schalck-Golodkowski.[7]

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland, 21. März 1948.
  2. Andreas HerbstJohanna Blecha. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  3. Kaviarkonto 528. In: Der Spiegel. Nr. 2, 1992, S. 64–65 (online).
  4. Johanna Blecha. In: Der Spiegel. Nr. 34, 1952, S. 54 (online).
  5. Johanna Blecha. ddr-Biografien.de
  6. Neues Deutschland, 11. Juni 1987.
  7. Traueranzeige für Johanna Blecha. In: Berliner Zeitung, 8. April 2000
  8. Neues Deutschland, 4. Dezember 1975

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Berlin, Verleihung Goethepreis an Otto Nagel

Zentralbild Ulmer 28.8.1957 Zimentkowski Goethepreis der Stadt Berlin verliehen Am 28.8.1957 wurde im Sitzungssaal des Abgeordnetenkabinetts des Rathauses Berlin an drei verdiente Bürger der Stadt Berlin der Goethepreis 1957 verliehen. Sie erhielten aus der Hand des Amtierenden Oberbürgermeisters Waldemar Schmidt die hohe Auszeichnung. UBz: Frau Stadtrat Johanna Blecha steckt Prof. Nagel die Medaille an.

Abgebildete Personen:

  • Nagel, Otto Prof.: Maler, Präsident der Akademie der Künste (AdK), Nationalpreisträger, Vaterländischer Verdienstorden (VVO) in Gold, DDR (GND 118586300)
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Zentralbild Reiche 6.3.1967 Berlin: Ausstellung "20 Jahre DFD" im Museum für Deutsche Geschichte eröffnet.
Hanna Blecha (rechts), Mitglied des Sekretariats des Bundesvorstandes des DFD, führte die Gäste durch die Ausstellung "20 Jahre DFD - 20 Jahre Kampf für den Frieden, Demokratie und Sozialismus", die am 6.3.1967 im Museum für Deutsche Geschichte von Wilhelmine Schirmer-Pröscher, Stellvertretende Vorsitzende des Bundesvorstandes des DFD (im Hintergrund rechts) eröffent wurde. Hier die ersten Ausstellungsbesucher, unter ihnen Frau Lilly Becher, links, an der Plastik "Junge Frau 1967" von Gerhard Thieme.
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Berlin, Gedenkfeier für Heinrich Zille

Zentralbild Dimer 10.1.1958 Berliner ehrten ihren "Vater Zille" zu seinem 100. Geburtstag Am 10. Januar 1958 fand im Zillepark im Norden Berlins eine Ehrung des Meisters zu seinem 100. Geburtstag statt. Prof. Nagel und Stadtrat Johanna Blocha sprachen zu den zahlreich erschienen kleinen und großen Berlinern. Vertreter des Ministeriums für Kultur, der Akademie der Künste, des Kulturbundes, des Magistrats von Gross-Berlin legten am Denkmal Heinrich Zilles Kränze nieder. UBz: Frau Stadtrat Johanna Blecha hält die Gedenkrede.

Abgebildete Personen:

  • Nagel, Otto Prof.: Maler, Präsident der Akademie der Künste (AdK), Nationalpreisträger, Vaterländischer Verdienstorden (VVO) in Gold, DDR (GND 118586300)