Johann Richard Seel
Johann Richard Seel (* 2. Februar 1819 in Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal); † 12. Januar 1875 ebenda)[1] war ein deutscher Maler, Grafiker und Karikaturist des Vormärz. Er entwarf im Jahr 1842 das bekannte Bild des deutschen Michel.
Biographie
Seel war der Sohn des Zinngießers Hermann Seel und seiner Frau Wilhelmina, geb. Joest. Er besuchte das Elberfelder Gymnasium bis zur Untertertia 1837 und schloss sich einem Literaturkränzchen an, dem auch Friedrich Engels, Carl de Haas, Friedrich Roeber und Adolf Schults angehörten. Er studierte Malerei ab 1837 an der Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf bei Karl Ferdinand Sohn. 1840/41 war er als Einjährig-Freiwilliger in Berlin, wo 1842 seine berühmte Karikatur Der deutsche Michel sowie weitere Karikaturen zu Problemen seiner Zeit entstanden, etwa Die Finanzierung des Kölner Dombaus, Der Eintritt der Zensur und Die radikale Evangelienkritik. Danach ging er 1845 nach Paris und studierte – vermutlich nach Vermittlung durch Clemens Bewer – bei Paul Delaroche. 1848 kehrte er nach Elberfeld zurück, sympathisierte mit dem Gedankengut der Märzrevolution, beteiligte sich jedoch nicht aktiv.
Danach wurde er ein bekannter Porträt- und Landschaftsmaler in Elberfeld und Barmen. Gefördert wurde er durch den Kaufmann und Kunstmäzen Ludwig von Lilienthal. Seel war mit vielen Dichtern des Tals befreundet, wie Adolf Schults, Emil Rittershaus und Carl Siebel. Seel starb nach langer Krankheit in Elberfeld.
Werke
- Album aus dem Wupperthale hrsg. vom Maler J. Richard Seel, Langewiesche, Barmen 1854
Literatur
- Michael Knieriem: „Wir wollen dem Wupperthale einen Namen machen…“. Eine Dokumentation zur Entstehungsgeschichte des Elberfelder Literaturkränzchens 1838–1844. Wuppertal 1994 (Nachrichten aus dem Engels-Haus 10)
- Knut Soinè: Johann Richard Seel, der Zeichner des Deutschen Michel. Hauschild Verlag, Bremen 1998, ISBN 978-3-931785-76-5
- Horst Heidermann: Johann Richard Seel, Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel. Thales Verlag, Essen 2003, ISBN 3-88908-492-3 (Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals 40 Hrsg. vom Bergischen Geschichtsverein – Abteilung Wuppertal)
Weblinks
- Literatur von und über Johann Richard Seel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie
- Mona Sabine Meis: Historische Grabdenkmäler der Wupperregion. Seite 161, Nr. 17 (PDF; 8,4 MB)
- Richard Seel auf Artnet
Einzelnachweise
- ↑ Berühmte Wuppertaler (mit Foto) ( vom 18. Oktober 2012 im Internet Archive)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Seel, Johann Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Seel, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Karikaturist |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1819 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 12. Januar 1875 |
STERBEORT | Elberfeld |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Der deutsche Michel in der Gewalt der Zensur. Ursprünglicher Titel: Der Eintritt der Censur in Deutschland
Johann Richard Seel, Bildniskarikaturen, u. a. Carl Siebel (1836), Emil Rittershaus (1834–1857) und Carl Michels (1831–1866), 1859, Öl auf Pappe, von der Heydt-Museum
Richard Seel: Der deutsche Michel, August 1842. – Foto: Stadtarchiv Trier.
Autor/Urheber: Mutter Erde, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grabstein des Malers und Karikaturisten Richard Seel auf dem Reformierten Friedhof Hochstraße in Wuppertal, Portraitrelief von Bernhard Afinger. Ehrengrab der Stadt Wuppertal.