Johann Peter Salomon
Johann Peter Salomon (getauft 20. Februar 1745 in Bonn; † 25. November 1815 in London) war ein Geiger, Komponist, Dirigent und Musikimpresario.
Leben
Johann Peter Salomon wurde als Sohn eines Oboisten des kurfürstlichen Bonner Hoforchesters in der Bonngasse 515 (heute: Bonngasse 20) geboren, die später als Geburtshaus Beethovens bekannt wurde. Von 1758 bis 1764[A 1] war er Geiger im Hoforchester, bevor er Konzertmeister im Orchester des Prinzen Heinrich von Preußen, dem Bruder Friedrichs des Großen, in Rheinsberg in der Mark Brandenburg wurde. Nach der Auflösung von dessen Kapelle ging Salomon 1781 nach London, wo er besonders als Quartettspieler und später als Konzertunternehmer Berühmtheit erlangte. 1790 suchte er Joseph Haydn in Wien auf und war maßgeblich für dessen beide Aufenthalte (1791/92 und 1794/95) in London verantwortlich. Anlässlich der ersten Reise schrieb Haydn seine Sinfonien Nr. 93 bis 98, bei seinem zweiten Aufenthalt die Symphonien 100 bis Nr. 104. Während sämtliche in London komponierte und dort uraufgeführte Symphonien als Londoner Symphonien bezeichnet werden, trägt die letzte den – allerdings nicht von Haydn stammenden – Titel Salomon-Sinfonie, quasi als Epitaph für den Organisator von Haydns Londoner Aufenthalten. Außerdem war Salomon Anreger und Violinsolist in Haydns einziger Sinfonia concertante B-Dur, Hob. I:105 für Geige, Cello, Oboe und Fagott, die während Haydns erster Londoner Reise 1792 entstand.
Mit Ludwig van Beethoven war Johann Peter Salomon aus Bonner Tagen bekannt. Die Familien Beethoven und Salomon waren befreundet und Nachbarn in der Bonngasse. Salomon verließ zwar Bonn schon vor Beethovens Geburt, kehrte jedoch einige Male zu Besuchen zurück, bei denen der Komponist seine Bekanntschaft machte. 1815 wandte Beethoven sich an Salomon mit der Bitte, ihm für seine Werke einen Londoner Verleger zu vermitteln (→ siehe Weblinks).
Heutzutage ist Salomon am besten bekannt als Organisator von Konzerten. Er gelangte in den Besitz der Kopie eines biblischen Librettos eines ansonsten nicht weiter bekannten Lidley (oder Lindley), das er an Haydn weitergab, und der es in seinem Oratorium Die Schöpfung verarbeitete.
Darüber hinaus wird angenommen, dass er Mozarts 41. Sinfonie den Namen Jupiter-Sinfonie gab.
Literatur
- Josef Niesen: Bonner Personenlexikon. Bouvier, Bonn 2007, ISBN 978-3-416-03159-2.
- Brockhaus Riemann, Musiklexikon in zwei Bänden, 1979
- Rochus von Liliencron: Salomon, Johann Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 281.
Weblinks
- Brief Beethovens an Salomon – 1. Juni 1815 – Seite des Beethoven-Hauses
- Werke von und über Johann Peter Salomon in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Liste der Bühnenwerke von Johann Peter Salomon auf Basis der MGG bei Operone
Anmerkungen
- ↑ Zuletzt ausgewiesen im Hofkalender von 1765. Die Hofkalender berichten immer von den abgelaufenen Vorjahren.
Personendaten | |
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NAME | Salomon, Johann Peter |
KURZBESCHREIBUNG | Violinist, Komponist, Dirigent und Musikimpresario |
GEBURTSDATUM | getauft 20. Februar 1745 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 25. November 1815 |
STERBEORT | London |
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Memorial stone to William Shield and Johann Peter Salomon, buried together in the south cloister of Westminster Abbey, London, England.