Johann Nepomuk Hemauer

Johann Nepomuk Hemauer (* 18. Februar 1799[1] in Regensburg; † 5. Oktober 1872[2] ebenda) war Kanonikus am Kollegiatsstift bei U. L. Frau zur alten Kapelle in Regensburg und Beichtvater Ludwigs I. von Bayern.[3]

Leben

Hemauer wurde am 18. Februar 1799 in Regensburg als Sohn eines fürstlich primatischen Bediensteten (Hofbeamter) und einer „frommen, christlichen Hausfrau“[1] geboren.

Er besuchte in Regensburg das Gymnasium und das Lyceum, wo er „mit gutem Erfolge seine humanistischen und philosophischen Studien“[1] absolvierte. Danach ergriff er zunächst den Beruf des Religionslehrers.

Dem Wunsch seiner Mutter folgend studierte er Theologie und wurde im Alter von nur 22 Jahren am 19. August 1821 zum Priester geweiht.[1] Zunächst wirkte er einige Jahre in der Seelsorge auf dem Land, davon drei Jahre lang in Regenstauf.

1827 kehrte er nach Regensburg zurück, wo er fast ein halbes Jahrhundert in verschiedenen Kirchenämtern wirkte. Zuerst war er Stiftsvikar am St. Johann, dann Stadtpfarrkooperator an St. Emmeram, danach fünfzehn Jahre Prediger an der Stadtpfarrkirche Sankt Rupert. In dieser Zeit wirkte er auch immer noch als Religionslehrer.[4]

Anschließend wurde er zum Kanonikus an St. Johann gewählt und danach vom König zum Kanonikus am Kollegiatsstift Unserer Lieben Frau zur alten Kapelle in Regensburg ernannt.

Ein Jahr nach seinem fünfzigjährigen Priesterjubiläum hat „den guten Hemauer … der Schlag getroffen!“[1] Davon erholte er sich nur kurz wieder und verstarb dann nach sechswöchigem schweren Leiden an einem Samstagmorgen.[1]

Ehrungen

  • Ritter des Verdienstordens vom hl. Michael I. Klasse[5]
  • Ehrenkreuz des Ludwigsordens
  • Verdienstkreuz für die Jahre 1870/71[2]
  • Ehrenbürger der Stadt Regensburg[6]
  • Hemauerstraße in Regensburg, nach ihm benannt[7]

Literatur

  • Werner Schrüfer: "Es ist der gute Hemauer!": Spuren eines außergewöhnlichen Priesterlebens im Regensburg des 19. Jahrhunderts. In: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg. Band 44. Verlag des Vereins für Regensburger Bistumsgeschichte, 2010, ISSN 0522-6619, S. 199–225.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Thomas Wiser: Trauerrede am Grabe des hochwürdigen wohlgebornen Herrn Joh. Nep. Hemauer, Kanonikus am Kollegiatstifte bei U.L. Frau zur alten Kapelle … gesprochen von Thomas Wiser am Grab. In: Bayerische Staatsbibliothek. Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, 30. Oktober 2013, abgerufen am 4. April 2023.
  2. a b Bayern Staatsministerium des Innern für Kirchen-und Schul-Angelegenheiten: Ministerialblatt für Kirchen- und Schulangelegenheiten im Königreich Bayern. Band 8. Kastner & Callwey, 1872, S. 412 (google.com [abgerufen am 3. April 2023]).
  3. CERL Thesaurus. Abgerufen am 3. April 2023.
  4. Johann Nepomuk Hemauer: Worte über die Angelegenheit der Religion bei der Jugend in und außer der Schule. Jahres-Bericht über die königliche Kreis-Landwirthschafts- und Gewerbs-Schule. Mayr, Stadtamhof 1844 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 17. April 2023]).
  5. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten (Hrsg.): Ministerialblatt für Kirchen- und Schulangelegenheiten im Königreich Bayern. Band 4. Kastner & Callwey, München 1868, 3161297, S. 298, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10376629-2 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 5. April 2023]): „Seine Majestät der König haben Sich allergnädigst bewogen gefunden: …26 September I. Js. dem Kanonikus… Johann Nepomuk Hemauer, das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael…zu verleihen.“
  6. Stadt Regensburg - Ehrenbürger und Medaillen - Ehrenbürger. Abgerufen am 3. April 2023.
  7. Anton Sedlmeier,: Straßenverzeichnis. Hrsg.: Stadt Regensburg. Stadt Regensburg, Abteilung Statistik, Regensburg August 2018, S. 43 (regensburg.de [PDF]): „Hemauerstraße, Johann Nepomuk Hemauer (1799-1872)“