Johann Michael Fischer (Bildhauer)
Johann Michael Fischer (* 23. September 1717 in Veitshöchheim; † 27. März 1801 in Dillingen an der Donau) war ein deutscher Bildhauer.[1] Er ist nicht zu verwechseln mit dem bayerischen Architekten Johann Michael Fischer aus Burglengenfeld (1692–1766).
Leben
Fischer war Schüler von Johann Wolfgang von der Auwera in Würzburg. Während seiner Wanderschaft lernte er auch die Stuckiertechnik. Er heiratete 1746 die Tochter des 1736 verstorbenen Bildhauers Stephan Luidl (1684–1736) und übernahm 1746 in Dillingen dessen Werkstatt. Er wurde bald zum führenden Bildhauer der Region. Sein künstlerischer Durchbruch war laut Benno Gantner die Ausstattung der Studienkirche der damaligen Jesuiten-Universität Dillingen an der Donau. Er schuf Heiligenfiguren, Altäre, Kanzeln und ganze Innenausstattungen in 53 schwäbischen Kirchen; weltliche Werke sind von ihm nicht bekannt. Die Jesuiten vermittelten ihm auch Aufträge außerhalb von Schwaben. Der Übergang vom Barock zum Klassizismus macht sich in Fischers Figuren bemerkbar. In Oberelchingen haben die Darstellungen von Petrus und Paulus noch den starken Faltenwurf, während die Gewänder von Benedikt und Scholastika „beruhigt“ sind; in Eggelstetten (1789) sind bei der Kirchenpatronin Margarethe alle ausladenden Drapierungen verschwunden.
Seine Grabinschrift überliefert, dass er Mitglied des Stadtrates und der Bürgerwehr in Dillingen an der Donau war.
Werke (Auswahl)
- Mönchsdeggingen, Klosterkirche, Kreuzaltar, 1747
- Steinheim an der Donau bei Dillingen, Heiligkreuzkapelle, Altar, um 1750
- Dillingen, Jesuitenkirche (Studienkirche Mariä Himmelfahrt), Altäre und Kanzel, 1755–1760
- Kanzelentwurf, Privatbesitz, um 1755–60
- Bergen bei Neuburg, Pfarrkirche Heilig-Kreuz, 1758–60
- Violau, Wallfahrtskirche St. Michael, Nebenaltäre, um 1760–63
- Ingolstadt, St. Maria de Victoria, Hochaltar, um 1763
- Pfarrkirche Edelstetten, Gesamtausstattung, um 1765
- Schöntal an der Jagst, Klosterkirche, Hochaltar, 2 Seitenaltäre, 1773
- Dillingen an der Donau, Brückenfigur St. Nepomuk, bei Donaustraße 1
- Steinheim, Pfarrkirche Mariä Reinigung, Hochaltar, 1776–77
- Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf am Lech, Hochaltar, 1781
- ehemalige Benediktinerklosterkirche St. Peter und Paul in Oberelchingen, Altäre, 1774 und 1785–86
Literatur
- Benno C. Gantner, Friedrich Kaeß: Johann Michael Fischer (1717–1801). Ein Barockbildhauer in Schwaben. München 2001.
- Peter Volk: Rokokoplastik. München 1981, S. 95–96.
- AK Bayerische Rokokoplastik: Vom Entwurf zur Ausführung. München 1985, S. 247.
- Franz Xaver Portenlänger: Die barocke Kunsttätigkeit des Klosters Kaisheim. Speyer 1980.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lebensbild auf der Homepage der Gemeinde Veitshöchheim, abgerufen am 16. April 2017
Fotos
Skulptur der hl. Anna in der Kirche zu Unserer lieben Frau in Kicklingen
Altarskulpuren der Kirche Unserer lieben Frau in Kicklingen (Zacharias, Jungfrau mit Kind, hl. Josef)
Hauptaltar der Kirche Mariä Schmerzen in Waldkirch
Kanzel der St.-Georgs-Kirche in Westendorf
Detail der Kanzel der Mariä-Himmelfahrts-Kirche in Dillingen an der Donau
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Johann Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 23. September 1717 |
GEBURTSORT | Veitshöchheim |
STERBEDATUM | 27. März 1801 |
STERBEORT | Dillingen an der Donau |
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Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau im Moos in Kicklingen (Dillingen an der Donau), Hauptaltar mit Skulpturen des Zacharias und des Josef, in der Mitte Gnadenbild mit Maria und Jesuskind, um 1760, von Johann Michael Fischer; die Figur des Jesuskind wird auf 1683 datiert und Johann Baptist Libigo zugeschrieben
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Dillingen, Kleine Donau, Nepomukfigur
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Katholische Pfarrkirche St. Georg in Westendorf, einer Gemeinde im Landkreis Augsburg (Bayern), Kanzel (um 1741) von Johann Michael Bertele, Schnitzfiguren werden Johann Michael Fischer zugeschrieben
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Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau im Moos in Kicklingen (Dillingen an der Donau), Figur des Hauptaltares, hl. Anna, um 1760, von Johann Michael Fischer
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Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Schmerzen in Waldkirch, einem Ortsteil von Winterbach (Schwaben) im Landkreis Günzburg (Bayern), Hochaltar um 1755 von dem Bildhauer Johann Michael Fischer; Maria Magdalena am Fuß des Kreuzes, seitlich Maria und Johannes, Engel mit den Leidenswerkzeugen, über dem Tabernakel das Buch mit sieben Siegeln, auf dem das Lamm liegt
Studienkirche Mariä Himmelfahrt, Dillingen an der Donau