Johann Heinrich von Clausenheim

Wappen von Clausenheim

Johann Heinrich von Clausenheim, auch Johann Hinrich von Clausenheim (* 1713[1]; † 7. Juni 1771 in Lübeck) war ein deutscher Jurist und Domherr.

Leben

Johann Heinrich von Clausenheim entstammt der 1702 in den Adelsstand erhobenen Familie (Clausen) von Clausenheim. Er war der älteste Sohn des gottorfischen Landrentmeisters und Geheimrats Matthias von Clausenheim (der Ältere) (–1744)[2], der während der Abwesenheit des Herzogs Karl Friedrich und seines Geheimratspräsidenten Henning Friedrich von Bassewitz (verheiratet mit der Cousine seines Vaters) in den 1720er Jahren als Leiter der Generallandeskommission von Hamburg aus die Regierungsgeschäfte führte, und dessen Frau Margarethe Lucia (1689–1760), geb. Redeker, einer Enkelin von Heinrich Rudolph Redeker. Er wurde in der Rostocker Marienkirche getauft[1] und wuchs auf den Familiengütern in Mecklenburg auf.

Schon als Kind erhielt er 1724 auf Präsentation von Christian August zu Rantzau eine Präbende als Domherr im seit der Reformation überwiegend lutherischen Lübecker Domkapitel. Er studierte ab 1731 an der Universität Kiel[3], wo er 1733 mit einer Disputation unter Vorsitz von Philipp Friedrich Hane zum Recht der Auswanderung aus religiösen Gründen graduierte.

1745 ernannte ihn Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf zum großfürstlichen Kammerherrn. Er war auch gottorfischer Justizrat und trug den Titel eines königlich dänischen Konferenzrats.[2]

Johann Heinrich von Clausenheim war verheiratet mit Maria Anna Francisca, geb. Gräfin von Sonnau, aus Wien, Tochter des kaiserlichen Kammerherrn Franz Anton Ferdinand Graf von Sonnau († 1732) und Maria Polixena Anna († 1744), geb. Gräfin von Lamberg. Das Paar hatte einen Sohn Friedrich Matthias Ehrenreich von Clausenheim (1746–1839), Inhaber einer Vikarien-Präbende am Lübecker Dom, königlich dänischer Kammerjunker und Erbherr auf Brahlstorf.

An ihn erinnert ein metallenes Epitaph in der Kirche von Körchow.[1][4]

Schriften

  • De origine iuris et beneficii emigrandi, quod religionis causa in Germania nostra obtinet: ex genuinis historiae atque iuris ecclesiastici fontibus. Kiel 1733
Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek (Dedikationsexemplar des Hamburger Pastors Johann Jacob Wetken)

Literatur

  • Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160–1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 407f Nr. 345

Einzelnachweise

  1. a b c Lothar Kalbe: Die von August Friedrich Mann gestifteten Farbfenster der Marienkirche in Rostock und ihr familiengeschichtlicher Hintergrund. In: Frank Martin (Bearb.): Glasmalereien in den Kirchen St. Jacobi, Greifswald, St. Marien und St. Nikolai, Rostock: ein Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland/Potsdam, Leipzig: Ed. Leipzig, 2005 ISBN 3-361-00594-9, S. 51–72, hier S. 68 Anm. 37
  2. a b Die Familie v. Clausenheim. In: Neue Schleswig-Holstein-Lauenburgische Provinzialberichte 15 (1826), S. 77–79 (Digitalisat)
  3. Franz Gundlach: Das Album der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1665-1865, S. 85 Nr. 4118
  4. Bei Friedrich Schlie nicht erwähnt.

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1703 verliehenes Wappen des Adelsgeschlechts (Clausen) von Clausenheim, Abb. aus Mecklenburgisches Wappenbuch. Lithographien von Johann Gottfried Tiedemann. Lithographische Anstalt, Rostock 1837–1839, Tafel 38