Johann Heinrich Redecker

Johann Heinrich Redecker (* 3. August 1682 in Hannover; † 10. November 1764 ebenda) war ein Amts- und Kammerschreiber sowie Chronist.

Werdegang

Von Redecker in seiner Chronik Historische Collectanea... gezeichnete Grabstele auf dem Nikolaifriedhof im Jahr 1600 bestatteten Catharina Romels, Ehefrau des Rektors der hannoverschen Lateinschule, Christian Beckmann

Johann Heinrich Redecker war der Sohn eines Hofbeamten und wuchs vermutlich in Harpstedt an der Delme auf. Dort war er schon vor 1700 als Amtsschreiber tätig, bevor er, wahrscheinlich ab 1723, in Hannover als Hofkammerschreiber wirkte.

In der Schlosskirche Hannover heiratete Redecker am 15. August 1726 Dorothea Elisabeth Gräfe, Tochter des Glockengießers Gräfe und Witwe des Rektors Andreas Christoph Augspurg. Nach dem Erwerb des Hauses Röselerstraße 11 erhielt Redecker am 4. Dezember 1733 unentgeltlich das Bürgerrecht der (Alt-)Stadt Hannover.

Nach seinem Tod übergab sein Schwiegersohn dem Magistrat Hannovers Redeckers handschriftliche Chronik Historische Collectanea....

Werke

  • Historische Collectanea von der Königlichen und Churfürstlichen Residenz-Stadt Hannover ... am 8. Julii 1723 angefangen; 2 Bände mit einem Register-Band

Seine handschriftliche Chronik Historische Collectanea..., auch Redeckers Chronik[1] oder Collectanea Hannoverana[2] genannt, ist eine wertvolle Quelle für die Geschichte der Stadt Hannover insbesondere für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie wurde auszugsweise in zahlreichen Heften der Hannoverschen Geschichtsblätter veröffentlicht. Das Original der Handschrift befindet sich im Besitz des Stadtarchivs Hannover.[1]

Literatur

  • Hannoversche Geschichtsblätter (Auswahl): Jhg. 1905, S. 129–184
    • 11. Jahrgang. 1908. Türkische Gefangene in Hannover, S. 243–246, 348–350.
    • 14. Jhg. 1911: Geschichte der Stadt Hannover... Biographische Nachrichten aus Redeckers Chronik. S. 408–429
    • Neue Folge (NF) Band 11 (1957): Die Türkengräber auf dem Neustädter St. Andreasfriedhof / von Helmut Zimmermann, S. 190.
  • Christian Schlöder: Neugier und Vorurteil – Beschreibung von Fremden in den Chroniken des hannoverschen Kammerschreibers Johann Heinrich Redecker (1682–1764). In: Hannoversche Geschichtsblätter, N.F. 74 (2020), S. 275–294.
  • Klaus Mlynek: Johann Heinrich Redecker. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 517.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. a b N.N.: Biographische Nachrichten aus Redeckers Chronik. Hannoversche Geschichtsblätter, 14. Jahrgang, 1911, S. 408ff.
  2. Helmut Zimmermann: Die Türkengräber auf dem Neustädter St. Andreas-Friedhof. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 11, Verlag: Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1958, S. 190ff.

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1600 verstorbene Catharina Romels, Johann Peter Redeckers Zeichnung Grabstele Nikolaifriedhof Hannover, Deutsche Inschriften Online.jpg
Zeichnung des hannoverschen Stadtschreibers und Chronisten Johann Heinrich Redecker der auf dem (heutigen) Alter St.-Nikolai-Friedhof in Hannover errichteten ehemaligen Grabstele der am 21. Juni 1600 verstorbenen Catharina Romels (auch: Katharina Rommel), Ehefrau des Magisters und Rektor der hannoverschen Lateinschule, Christian Beckmann ...