Johann Gottlieb Ohndorff

Johann Gottlieb Ohndorff (* 1702 in Freiberg; † 29. Dezember 1773 ebenda) war Zimmermeister und Baumeister.

Leben

Johann Gottlieb Ohndorff wurde 1702 in Freiberg geboren und erlernte das Zimmermannshandwerk von seinem Vater. Seit 1728 ist er als Freiberger Bürger und Zimmermeister belegt; im Jahr 1740 wird er Bergzimmermeister genannt und seit 1743 fungierte er als Ratszimmermeister.

Ohndorff war einer der wichtigen außerhalb der Dresdner Residenz tätigen Barockbaumeister Sachsens. Die Gestaltungsidee des protestantischen barocken Emporensaales wird von ihm adäquat auch im Sinne der Zentralbauideen dieser Zeit umgesetzt. Bei seinen Stadtkirchen folgt Ohndorff (erstmals 1740/41 in Frankenberg) der auf George Bähr und auf Matthäus Daniel Pöppelmann zurückgehenden Dreikönigskirche in der Inneren Neustadt Dresdens. Die Fassadengliederungen des Freiberger Baumeisters entsprechen den in Sachsen seit um 1730 von Zacharias Longuelune und Johann Christoph Knöffel eingeführten französisch-klassizistisch geprägten Vorstellungen. Sehr oft arbeitete Ohndorff mit dem Tischler und Bildhauer Johann Gottfried Stecher zusammen. Am 29. Dezember 1773 starb der Baumeister verarmt in Freiberg.

Werke

Literatur

  • Walter Hentschel, Walter May: Johann Christoph Knöffel. Der Architekt des sächsischen Rokoko. Berlin 1973.
  • Yves Hoffmann, Uwe Richter: Der bürgerliche Hausbau Freibergs im Barock (1650–1800). In: Dies.(Hrsg.): Denkmale in Sachsen. Stadt Freiberg. Beiträge. Band I (= Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland). Freiberg 2002, S. 76–120.
  • Uwe Richter: Die Freiberger Johanniskirche. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. 86/2000, S. 116–133.
  • Yves Hoffmann: Der Freiberger Baumeister Johann Gottlieb Ohndorff (1702–1773). In: Andreas-Möller-Geschichtspreis 2010 bis 2012. Geldgeschichte im Freiberger Raum – Baumeister in Mittelsachsen – Literaturgeschichte in Mittelsachsen. Freiberg 2013, S. 61–96 (freiberger-altertumsverein.de).
  • Hans-Joachim Krause: Die Stiftskirche zu Wechselburg. Berlin 1972, S. 144–146.
  • Yves Hoffmann, Uwe Richter: Zwei unbekannte Kirchen des Freiberger Barockbaumeisters Johann Gottlieb Ohndorff. In: Denkmalkunde und Denkmalpflege. Wissen und Wirken. Festschrift für Heinrich Magirius zum 60. Geburtstag. Dresden 1995, S. 401–408.
  • Alfred Gottfried: Johann Christian Simon und Johann Gottlieb Ohndorff. Zwei Freiberger Barockbaumeister. Bonn 1989, S. 95–180.
  • Hendrik Bärnighausen: Schloss Wechselburg – zur Realisierung eines Schlossbaus der 1750er Jahre. In: Burgenforschung aus Sachsen. 22, 2009, S. 19–83.
  • Hermann Heckmann: Baumeister des Barock und Rokoko. Sachsen, Berlin 1996, S. 316–324.
  • Yves Hoffmann, Uwe Richter: Zur Baugeschichte der Kleinwaltersdorfer Dorfkirche. In: Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. 1999, S. 43–54.
  • Ohndorff, Johann Gottlieb. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 585 (biblos.pk.edu.pl).
  • Mario Titze: Der barocke Umbau der Freiberger Nikolaikirche und ihre Ausstattung. In: Andreas-Möller-Geschichtspreis 2002 und 2003, Die Begräbniskapelle im Freiberger Dom und die Nikolaikirche Freiberg. Freiberg 2004, S. 103–121.
  • Yves Hoffmann, Uwe Richter: Der barocke Neubau der Frankenberger Kirche 1740–1745 nach Entwürfen des Freiberger Zimmermeisters Johann Gottlieb Ohndorff. Ein Beitrag zum kirchlichen Bauwesen im 18. Jahrhundert. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. 101/2008, S. 67–200.

Weblinks