Johann Georg Kummer

Orgel der Andreaskirche Erfurt

Johann Georg Kummer (* um 1720 in Erlau; † nach 1802) war ein deutscher Orgelbauer, der von 1776 bis 1802 in Dachwig, Thüringen, tätig war.

Leben

Johann Georg Kummer machte um 1775 seine Ausbildung in der Werkstatt von Johann Michael Wagner und erhielt für seine guten Leistungen ein „Fürstliches Orgelbauprivileg“.[1] 1760 machte er sich mit einer eigenen Werkstatt in Dachwig als Orgelbauer selbständig. Von ihm wird berichtet, dass er „in Erfurt(er) Kirchen beachtliche Klangkörper schuf“.[2] Ferner baute er zahlreiche kleinere Orgeln in den Dorfkirchen der Umgebung. 1794 war er in Erfurt gemeldet und erhielt ein erneutes Privileg der Ephorie Saalfeld.[3]

Kummer gilt als Begründer der Dachwiger Orgelbautradition, aus der Orgelbauer wie Johann Michael Hesse, Ernst Ludwig Hesse, Georg Andreas Hesse, Ernst Siegfried Hesse, Johann Michael Hesse II., Julius Hesse (Orgelbauer), Karl Hickmann, Albin Hickmann, Georg Hoecke, Max Andreas und Alfred Andreas hervorgingen. Im 19. Jahrhundert waren bis zu 50 Personen in Dachwig mit Orgelbau beschäftigt. 1951 wurde dort der Orgelbau eingestellt.

Werke (Auswahl)

Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist oder lediglich noch der Prospekt aus der Werkstatt stammt.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1773AzmannsdorfSt. CyriakusII/P16Neubau
1787ErfurtSt. Andreas
Neubau, Prospekt von Kummer erhalten, Umbau durch die Fa. Voigt aus Bad Liebenwerda unter Erhaltung der alten Substanz (1989 IIP/25)[4]
1790GisperslebenSt. VitiII/P19Neubau → Orgel
1792GamstädtSt. Michael
II/P19Neubau
1795NohraSt. Peter
II/P20Neubau[5]Orgel
1796GorndorfSt. MarienI/P12Neubau
um 1798HüttenDorfkircheI/P10Neubau, 2000 restauriert durch Rösel & Hercher Orgelbau[6]Orgel
1802St. Kilian (Schleusingen)St. KilianNeubau

Literatur

  • Hartmut Haupt: Orgeln in Nord- und Westthüringen. Hrsg.: Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege, Landeskonservator Rudolf Zießler. Ausbildung und Wissen GmbH, Bad Homburg und Leipzig 1998, ISBN 3-932366-00-X.
  • Hartmut Haupt: Orgeln im Bezirk Gera. Rat des Bezirkes Gera, Gera 1989.
  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 174.
  • Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg.: Landratsamt Weimarer Land. Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
  • Christoph Schwabe, Rahel Klassen (Hrsg.): Die Dorfkirchen von Weimar Land und Stadt. Emil Wüst & Söhne, Weida 2002.
Commons: Johann Georg Kummer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Krölpa
  2. www.geocaching.com
  3. Superintendentur Saalfeld: Schriften betr. die Privilegierung der Orgelbauer, Visitationen und Reparaturen der Orgeln. Archivalien-Signatur: III. a. 1 Datierung: 1751–1796.
  4. Seite des Erfurter Geschichtsvereins, aufgerufen am 20. Mai 2018
  5. Christoph Schwabe, Rahel Klassen: Die Dorfkirchen von Weimar Land und Stadt. Emil Wüst & Söhne, Weida 2001: „Orgelbaumeister Kummer hat eine neue Orgel geliefert… (Pfarrer Christian Gottlieb Knobloch – 8. Dezember 1794)“
  6. Informationen zur Orgel in Hütten. Abgerufen am 24. November 2021.

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Andreaskirche (Erfurt), Orgel im historischen Prospekt von J.C. Kummer aus Dachwig (1787), umfassende Rekonstruktion durch die Fa. Voigt aus Bad Liebenwerda unter Erhaltung der alten Substanz (1987-1989), II/P/25
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Orgel von Johann Friedrich Georgi (1840, I/P12) in der Marienkirche (Gorndorf)[1]
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Orgel im historischen Prospekt von J.C. Kummer aus Dachwig (1787) in der Andreaskirche (Erfurt), Umbau durch die Fa. Voigt aus Bad Liebenwerda unter Erhaltung der alten Substanz (1989 IIP/25)[1]
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Gamstädt, Kirchenorgel