Johann Georg Fischer (Orgelbauer, 1769)

Johann Georg Fischer (* 1769 in Augsburg; † 5. Juli 1850 in Klosterneuburg) war ein deutsch-österreichischer Orgelbauer.

Leben

Im Alter von 32 Jahren suchte Fischer im Jahre 1801 beim Magistrat der landesfürstlichen Stadt Klosterneuburg um Niederlassungsbewilligung an, die ihm unter Auflagen per 15. Dezember desselben Jahres erteilt wurde.

Im Jahre 1805 erhielt er von Propst Gaudenz Dunkler den Bestallungsauftrag für den Stifts-Musik-Chor unter der Bedingung, die Orgel einmal pro Jahr zu reinigen. Fischer hielt sich mit mehreren kleineren Reparaturen – auch Klavierreparaturen – über Wasser und hatte Mühe, seine Frau Anna und seinen Sohn Johann zu versorgen. Dieser wurde später zwar Orgelbauer, übernahm aber nicht die Werkstatt seines Vaters. 1814 erhielt Fischer eine Kaffeesiederbefugnis und er richtete eine Tischlerwerkstatt ein. 1821 renovierte er die große Stiftsorgel in Klosterneuburg und nannte sich von da an „Stiftsorgelbauer“.

Innerhalb von 50 Jahren hat Fischer nur 26 Instrumente völlig neugebaut, eine im Vergleich zur Produktion von konkurrierenden Orgelbauern kleine Anzahl.[1]

Werkliste

Neubauten

In vier Pfarrkirchen sind Orgeln von Fischer (mit Entstehungsjahr) noch erhalten. Darüber hinaus hat Fischer 22 weitere Instrumente gebaut.

Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist.

JahrOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
1812AspernMartinskircheII/P16Hauptwerk und Pedal flankieren das Chorfenster, Positiv als Brüstungswerk; erhalten[2]
1816SchöngrabernPfarrkirche SchöngrabernII/P13Positiv als Brüstungswerk konzipiert; während der fünfachsige Prospekt des Hauptwerks in barocker Tradition steht, ist das Rückpositiv vom Klassizismus geprägt; auffallend ist (wie in Großmugl) das Fehlen einer Oktave 4′; Orgel weitgehend erhalten.
1820GföhlPfarrkirche GföhlII/PGehäuse erhalten, seit 1975 Orgel von Gregor Hradetzky
1831–1833GroßmuglPfarrkirche GroßmuglII/P12[3]Im spätbarocken Stil; Positiv als Brüstungswerk; erhalten[4]
1839KönigstettenPfarrkirche Großmugl
II/PGehäuse erhalten
1842TheißPfarrkircheII/P12Erhalten
1845FloridsdorfNicht erhalten
1847KorneuburgNicht erhalten
1848DöblingNicht erhalten

Umbauten/Restaurierungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Orgelbaus in St. Martin-Aspern (Memento desOriginals vom 20. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfarre.aspern.at
  2. Orgel in Aspern: Geschichte des Orgelbaues (Memento desOriginals vom 20. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfarre.aspern.at, gesehen 4. Dezember 2011.
  3. Ferdinand F. Salomon: Die restaurierte Fischer-Orgel in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Großmugl. In: Österreichisches Orgelforum, Wien 1987, Heft 2, S. 76.
  4. Pfarrkirche Großmugl abgerufen am 4. Dezember 2011.
  5. Die Orgelgeschichte der Stiftskirche Klosterneuburg im Überblick

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Königstetten - Kirche, Orgel.JPG
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Die Orgel der kath. Pfarrkirche hl. Jakobus d. Ä. in der niederösterreichischen Marktgemeinde Königstetten. Ein Werk von Herbert Gollini aus dem Jahr 1980 in einem barocken-klassizistischem Gehäuse aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.
Gföhl - Kirche, Orgel.JPG
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Orgel der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Andreas in der niederösterreichischen Stadt Gföhl. Die Orgel wurde 1975/76 vom Orgelbaur Gregor Hradetzky erricht (15 Register mit 2 Manuale und Pedal), wobei der historischen Orgelprospekt (um 1820) wiederverwendet wurde: [1].
Schöngrabern z25.JPG
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Kirchenschiff mit Orgel

  Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 11723 denkmalgeschützte Objekt. (Commons, de, Wikidata)