Johann Georg Dirr
Johann Georg Dirr, auch Dürr (* 2. April 1723 in Weilheim in Oberbayern; † 9. Oktober 1779 in Mimmenhausen bei Salem) war ein Bildhauer und Stuckateur des Rokoko, der in Süddeutschland tätig war.
Leben
Johann Georg Dirr war der Sohn des Bildhauers Martin Dirr (1674–1733) und der Bruder von Franz Anton Dirr (1724–1801), der Bildhauer Philipp Dirr (1582–1633) war sein Urgroßonkel. Seine Lehre als Bildhauer absolvierte er vermutlich bei seinem Stiefvater Franz Xaver Schmädl (1705–1777). Am 8. Mai 1753 heiratete er Maria Anna Schwägler; in deren Herkunftsort Stockach am Bodensee eröffnete er eine eigene Werkstatt.
Im Jahr 1756 siedelte Dirr nach Mimmenhausen bei Salem über, wo er Teilhaber von Josef Anton Feuchtmayers Bildhauerwerkstatt wurde. Nach Feuchtmayers Tod übernahm er im Jahr 1770 die Werkstatt.
1756 wurde die Tochter Maria Theresia geboren. Sie heiratete später den Bildhauer Johann Georg Wieland (1742–1802), der nach Dirrs Tod die Werkstatt in Mimmenhausen weiterführte.
Werk
Dirrs erste nachweisbare künstlerische Arbeiten finden sich in der Wallfahrtskirche Birnau, wo er als Gehilfe von Josef Anton Feuchtmayer tätig war. Künstlerische Prägung erfuhr er jedoch eher durch seinen Lehrmeister Schmädl als durch Feuchtmayer.
Von Dirr stammt ein Großteil der Ausstattung im Salemer Münster, der Klosterkirche der Reichsabtei Salem. Von seinem Schwiegersohn Johann Georg Wieland wurde sie im Stil des Klassizismus vollendet.
Dirr entwarf auch Stuckdekor für das Schloss Aulendorf. Für das Kloster Baindt schuf er einen Hochaltar.
Literatur
- Erika Dillmann, Johann Georg Dürr: Johann Georg Dirr. Der Bildhauer und Stukkateur Johann Georg Dirr, ein Bodenseemeister des Spätbarocks. Gessler, Friedrichshafen 1980, ISBN 3-922137-06-7.
- Christa Häusler-Stockhammer: Die Stukkaturen Johann Georg Dirrs in Schloss Salem. Formvariation und Ornamentästhetik in einem Dekorationsprogramm des späten Rokoko. Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3-7995-5031-3.
- Ruth Schweinsheimer: Johann Georg Dirr, der Bodenseeplastiker des Louis XVI. München 1935.
- Ursula Röhlig: Dirr, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 742 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Johann Georg Dirr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dirr, Johann Georg. In: Sikart
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dirr, Johann Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Dürr, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | Stuckateur und Bildhauer des Rokoko |
GEBURTSDATUM | 2. April 1723 |
GEBURTSORT | Weilheim in Oberbayern |
STERBEDATUM | 9. Oktober 1779 |
STERBEORT | Mimmenhausen bei Salem |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Wolfgang Sauber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Salem ( Baden-Württemberg ). Klosterkirche: Hochaltar ( 1773 ) - Vase mit biblischer Szene von Johann Georg Dirr: Engelsköpfchen ( Detail ).