Johann Friedrich von Kaufmann

Johann Friedrich Kaufmann[1] (auch: Johann Friedrich von Kaufmann, * 6. Januar 1757 in Ratzeburg; † 18. Dezember 1833 in Hannover) war ein Kurfürstlich Hannoverscher, später Königlich Hannoverscher Jurist, Oberamtmann, Hof-, Kanzlei- und Konsistorialrat[2] sowie Gerichtsschulze (Bürgermeister) der Calenberger Neustadt.[1]

Leben

Johann Friedrich Kaufmann wurde zur Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover geboren als Sohn von Johann Dietrich von Kaufmann (1710–1789),[2] der als Oberamtmann zu Ratzeburg laut Diplom vom 5. April 1784 in den Reichsadelsstand erhoben wurde,[3] und der Elisabeth Ulrike Wackerhagen (1719–1795).

1774 war Kaufmann Student der Rechtswissenschaften in Göttingen an der dortigen Universität. 1777 war er als Amtsauditor in Ratzeburg, 1779 in Verden an der Aller tätig. Ab 1780 wirkte er als Amtschreiber zunächst in Wustrow im Wendland, in den Jahren von 1785 bis 1786 dann in Oldenstadt und ab 1786 in Beedenbostel.[2]

Ab 1788 arbeitete Johann Friedrich Kaufmann in Hannover erst als Kammersekretär, ab 1794 dann als Oberamtmann.[2] Als sogenannter „Gerichtsschulze“, quasi in der Funktion eines Bürgermeisters der Calenberger Neustadt, nahm Kaufmann das später so benannte Dachenhausenpalais unter der – späteren – Adresse Calenberger Straße 34 zu seinem Amtssitz, der ihm bis 1814 auch als Wohnung diente.[4]

Um die Jahrhundertwende hatte Kaufmann eine Preisschrift „[...] über die bessere Einrichtung der Gefängnisse“ verfasst, die im Jahr 1801 im 7. Band der Verhandlungen der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe abgedruckt wurde.[5]

Unterdessen hatte bereits während der sogenannten „Franzosenzeit[6] Kaufmanns Wirken ab 1806 als Hof-, Kanzlei- und Konsistorialrat begonnen.[2]

Familie

Johann Friedrich von Kaufmann war verheiratet mit Sophie Catharine Amalie geborene Schlemm (1766–1851). Christoph von Kaufmann, August von Kaufmann, der Leibarzt der Königin in Hannover Georg Christian Hermann (1794–1869)[7] und der Verwaltungsjurist Adolf Georg Otto von Kaufmann († 1848)[8] waren ihre Söhne.

Ehrungen

Johann Friedrich von Kaufmann wurde der Titel eines Ehrendoktors (Dr. jur. h. c.) verliehen.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Ueber die Anlage und innere Einrichtung eines allgemeinen Gefangenhauses für Inquisiten während des Prozesses, mit besonderer Rücksicht auf Hamburg. Eine Verhandlung der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe. Mit Kupfern; 208 Seiten Text und 5 1/2 Bogen Risse, 1806. Hamburg bey Bohn;

Literatur

  • Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen, Bd. 77 (2009), S. 11[2]

Einzelnachweise

  1. a b Peter Schulze: Dachenhausenpalais. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 121.
  2. a b c d e f g o.V.: Kaufmann, Johann Friedrich von (Memento desOriginals vom 16. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gwlb.de in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 26. November 2009, zuletzt abgerufen am 8. Februar 2018
  3. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern herausgegeben, Bd. 5, Kalb-Loewenthal und Leipzig: Verlag von Friedrich Voigt, 1864, S. 39–40; Transkription bei archive.org
  4. Peter Schulze: Dachenhausenpalais. In: Stadtlexikon Hannover, S. 121
  5. Johannes Kunisch (Hrsg.), Tilman Stieve (Bearb.), Michael Sikora (Mitw.): Gerhard von Scharnhorst. Private und dienstliche Schriften ( = Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 52), Bd. 4: Generalstabsoffizier zwischen Krise und Reform (Preußen 1804–1807), Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2006, ISBN 978-3-412-27105-3 und ISBN 3-412-27105-5, Anm. 1 auf S. 171; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Klaus Mlynek: Napoleonische Kriege. In: Stadtlexikon Hannover, S. 459f.
  7. Heinrich Ferdinand Curschmann, Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen, Nr. 107; Kösener Corpslisten 1960, 42, 102; Wilhelm Rothert: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866 (Allgemeine Hannoversche Biografie, Band 1), Sponholtz, Hannover 1912, S. 349 bei seinem Sohn.
  8. Curschmann, Blaubuch, Nr. 316; Kösener Corpslisten 1960, 42, 333