Johann Friedrich Meyer (Chemiker)

Johann Friedrich Meyer (* 24. Oktober 1705 in Osnabrück; † 2. November 1765 ebenda) war ein deutscher Chemiker.

Leben

Meyer war der Sohn eines Arztes und einer Apothekerstochter und ging mit 15 Jahren in die Apothekerlehre in der Apotheke seiner Großmutter, wo er sechs Jahre lernte. Nach Wanderschaft in Leipzig, Nordhausen, Frankfurt am Main, Trier und Halle, wobei er auch in Nordhausen Berg- und Hüttenwesen studierte, übernahm er 1737 die Familien-Apotheke in Osnabrück. 1738 heiratete er die Tochter eines Pfarrers, die 1759 starb. Die Ehe blieb kinderlos.

Meyer fand zu seiner Zeit viel Beachtung durch die Erklärung der Ätzwirkung (Kaustizität) von Alkalien durch Aufnahme einer hypothetischen Substanz, die er acidum pingue (lateinisch für Fett-Säure) nannte und die er für die Massenzunahme der Metalle bei Kalzinierung (Oxidation) verantwortlich machte. Nach seiner Ansicht entstand das acidum pingue aus einer bis dahin unbekannten sauren Substanz und einer Feuer-Substanz (ähnlich dem Sulfur bei Paracelsus und Nicolas Lémery) und war in Feuer, Säuren und Basen vorhanden.

Die korrekte Erklärung der Massenzunahme bei Oxidation war wenige Jahre zuvor von Joseph Black gegeben worden (Aufnahme eines Stoffes aus der Luft).

Schriften

Beide Werke wurden auch ins Französische übersetzt.

  • Essais de chymie, sur la chaux vive, la matiere elastique et electrique, le feu, et l'acide universel primitif; avec un supplément sur les eléments: traduits de l'allemand de M. Frederich Meyer, apothicaire à Osnabruck. Par M. P. F. Dreux, ancien apothicaire aide-major des armées du Roi en Allemagne. G. Cavelier, Paris 1766 2 Bände Digitalisat

Literatur

Weblinks