Johann Friedrich Behrendt
Johann Friedrich Behrendt, auch Behrend (* um 1700 in Insterburg; † 16. Juni 1757 in Zerbst) war ein deutscher Pädagoge und Bibliothekar.
Leben
Behrendt war Sohn des evangelischen Pfarrers Johann Behrendt in Insterburg, der Bibelübersetzungen in die litauische Sprache vornahm.[1] Er studierte an der Albertus-Universität Königsberg. Anschließend unternahm er eine Studienreise nach Holland, wo er sich für zwei Jahre aufhielt und bei dem Gelehrten Jacques Philippe d’Orville, seinerzeit Professor des Athenaeum Illustre Amsterdam, als Amanuensis und Korrektor arbeitete.
Im Februar 1739 berief ihn der Rat der Hansestadt Lübeck auf Empfehlung des Hauptpastors an der Jakobikirche in Hamburg Erdmann Neumeister[2] und des Polyhistors Johann Christoph Wolf als Nachfolger von Karl Heinrich Lange zum Subrektor am Katharineum zu Lübeck, da sein Vorgänger Karl Heinrich Lange Konrektor geworden war. Mit dieser Stelle war zugleich die Leitung der Stadtbibliothek verbunden. Im Dezember 1743 nahm er eine Berufung zum Konrektor am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin an. Sein Nachfolger in Lübeck wurde Johann Daniel Overbeck. Zu einem unbekannten Zeitpunkt gab Behrendt die Stelle in Berlin auf, um Landpfarrer in Walchow (Fehrbellin) zu werden. 1754 legte er dieses Amt nieder und wurde im folgenden Jahr zum Rektor der Stadt- und Stiftsschule Zerbst[3] berufen.
Von Behrendt sind zehn Briefe an Jacques Philippe d’Orville in der Bodleian Library erhalten.[4] Sein ebenfalls erhaltenes Stammbuch kam 2008 in den Kunstmarkt.[5] Es wurde noch im gleichen Jahr filetiert[6] und wird seither in Einzelblättern am Kunstmarkt angeboten.[7]
Werke
- Anti-Machiavellus sive specimen disquisitionum ad Principem Machiavelli, latine conversus. Amstelodami 1743
- Harmonia Systematis De Hodierna Animarum Creatione Cum Creatoris Sanctitate Et P.O. Propagatione. Berlin 1744
- Digitalisat der SLUB Dresden
- Commentatio Trium Virgilii Locorum Vindex. Qua Auspicii Et Proludii Loco Praemissa, Gymnasii Berolinensis Natalitia, Declamationibus Poeticis Et Oratoriis: d. X. Decembr. ...In Auditorio Majore celebranda indicuntur. Berlin 1745
- Digitalisat der SLUB Dresden
Literatur
- Jacob von Melle: Gründliche Nachricht von der Kayserlichen, Freyen und des H. Römis. Reichs Stadt Lübeck. 3. Auflage 1787 hrsg. von Johann Hermann Schnobel, S. 361, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10020458-8.
- Behrend, Johann Friedrich. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 67, Leipzig 1752, Sp. 488.
- Karl Bader: Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten. Harrassowitz, Leipzig 1925 (Zentralblatt für Bibliothekswesen, Beiheft; 55), S. 12.
- Karl Wiederhold: Geschichte der Lateinschule zu Insterburg. Dritter (letzter) Teil. Wissenschaftliche Beilage zum Programm des königlichen Gymnasiums zu Insterburg 1878.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Gause: Behrendt, Johann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 11 (Digitalisat).
- ↑ Behrendt verfasste denn auch 1739 eine Geburtstagsschrift für Erdmann Neumeister.
- ↑ Offenbar nicht identisch mit dem Francisceum Zerbst
- ↑ Eintrag in Early Modern Letters online
- ↑ Auktionsangebot vom Mai 2008. Toter Link.
- ↑ Börsenblatt (Memento des Originals vom 10. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 11. Dezember 2008.
- ↑ Archivalia: Die Untaten der Antiquare: 2008 zerlegtes Stammbuch. Abgerufen am 5. Dezember 2019.
Personendaten | |
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NAME | Behrendt, Johann Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Behrend, Johann Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge und Bibliothekar |
GEBURTSDATUM | um 1700 |
GEBURTSORT | Insterburg |
STERBEDATUM | 16. Juni 1757 |
STERBEORT | Zerbst |