Johann Christoph Schröther der Jüngere

Johann Christoph Schröther der Jüngere (* 4. April 1774 in Sonnewalde, Niederlausitz; † 1. Februar 1859) war ein deutscher Orgelbauer in Sonnewalde.

Leben

Johann Christoph Schröther wurde 1774 als Sohn des Tischlers, Küsters und Orgelbauers Johann Christoph Schröther d. Ä. (1747–1822) und seiner Frau Maria Sophia Liebe in Sonnewalde geboren. Das Orgelbauerhandwerk erlernte er von seinem Vater. 1806 wurde er erstmals im Niederlausitzischen Adressbuch als Schröther jun. genannt, 1811 ebenfalls. Um 1820 übernahm er die Werkstatt des Vaters.

Schröther baute fast nur einmanualige Orgeln. Er gilt als der bedeutendste Orgelbauer seiner Zeit in der Niederlausitz neben Carl Gotthold Claunigk.

Ehen und Nachkommen

Johann Christoph Schröther war zweimal verheiratet. 1800 heiratete er Johanna Wilhelmine Müller, die Tochter eines Sonnewalder Bauern. Aus dieser Ehe gingen hervor

  • Friedrich Wilhelm Adolph (* 1808), wurde Tischler (und Orgelbauer?) und half zeitweise in der Werkstatt der Brüder aus
  • Carl Wilhelm Schröther (1811–1885), wurde Orgelbauer, übernahm spätestens 1859 die Werkstatt und führte sie mit Carl August weiter

Johann Christoph Schröther heiratete 1819 als Witwer Wilhelmine Sophia Augustine Anders, eine Tochter des gräflichen Amtsschreibers zu Sonnewalde. Aus dieser Ehe ging hervor

  • Carl August Ferdinand Schröther (1820–1898), wurde Orgelbauer und führte die Werkstatt mit Carl Wilhelm bis etwa 1880 fort.

Werke (Auswahl)

Johann Christoph Schröther der Jüngere

Johann Christoph Schröther der Jüngere baute über 40 Orgeln, vor allem in der Niederlausitz, einige in der Mark Brandenburg. Nicht mehr vorhandene oder nur noch als Gehäuse erhaltene Orgeln sind kursiv gesetzt.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1821MassenDorfkircheI1881 von Nikolaus Schrickel erweitert auf I/P, 11, ab 2014 umfassend restauriert[1][2]
1822JetschDorfkircheI/P7mit Carl Gotthold Claunigk, erhalten[3]
1826Sorno bei SenftenbergDorfkircheI/P91901 in die Lutherkirche in Senftenberg überführt[4][5]
1827Münchehofe bei Königs WusterhausenDorfkircheI/P10Zuschreibung, erhalten[6]
1827LieskeDorfkircheI/P71980 nach Berlin-Alt-Treptow, Bekenntniskirche umgesetzt durch Stüber, 2001 restauriert durch Sauer[7]
1828PapitzDorfkircheI/P102020 Sanierung geplant[8][9]
1829DobristrohDorfkircheI/P9Gehäuse erhalten
1830SchönaDorfkircheI/p5um 1900 Einbau eines selbstständigen Pedalregisters zu I/P, 6, erhalten
um 1830GroßräschenKirchenicht erhalten
1832/33GruhnoDorfkircheI/Perhalten[10]
1833Kasel-GolzigDorfkircheZuschreibung, Gehäuse erhalten
1833EgsdorfDorfkircheZuschreibung, wahrscheinlich nicht erhalten ?
1834HillmersdorfDorfkircheI/P8erhalten
1835Beckwitz bei TorgauDorfkircheI/P9erhalten
1836KreblitzDorfkircheI/P6erhalten[11]
1836Sorno bei FinsterwaldeDorfkircheProspekt erhalten
1838MalitschkendorfDorfkircheI/P9erhalten
um 1840ZechinDorfkirchenicht erhalten
1842BerlinFranzösische Hospital-KircheI/P81927 nach Warthe in der Uckermark umgesetzt, erhalten[12]
um 1842BerlinBlindeninstitutnicht erhalten
1844Hermsdorf bei RuhlandDorfkirchejetzt II/P, 11, erhalten[13]
1845PretschenDorfkircheI/P6erhalten[14]
1845Wilmersdorf bei BerlinDorfkirche1898 nach Piasken in Westpreußen umgesetzt, erhalten?
1848CottbusKlosterkircheII/P19größte Orgel, 1908 ersetzt durch Sauer (II/P, 24)
1850PrießenDorfkirche
I/P7erhalten, 2010 restauriert
Orgel
1853GöllnitzDorfkircheI/P12erhalten[15]
1856ZeckerinDorfkircheerhalten

Carl Wilhelm und Carl August Schröther

Spätestens seit 1859 setzten die Söhne Carl Wilhelm und Carl August Schröther die Tätigkeiten der Werkstatt fort mit einigen Neubauten, Umbauten und Reparaturen in der Niederlausitz bis etwa 1880. Sie bauten weiter mechanische Orgeln mit Schleifladen ohne Einbeziehung neuerer Entwicklungen ihrer Zeit.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1859GrunowDorfkircheI/P6erhalten[16]
1860NiewitzDorfkircheI/P6erhalten
1866SeeseKircheI/P5nicht erhalten
1868WaldowDorfkircheI/P6erhalten
1870OgrosenDorfkircheI/P8restauriert durch Sauer
1877DubenDorfkircheI/P6nicht erhalten?
1880BabbenDorfkircheI/p5letzter Orgelneubau, erhalten

Literatur

  • Christhard Kirchner, Albrecht Bönisch: Schröther. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebu g. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 513f.

Einzelnachweise

  1. Stiftung Orgelklang. Orgel des Monats (Memento desOriginals vom 11. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekd.de
  2. Alle geförderten Orgeln – Massen. Webseite Stiftung Orgelklang, abgerufen am 19. August 2018.
  3. Orgel in Jetsch Orgeldatabase (niederländisch)
  4. Orgel in Sornow Orgeldatabase
  5. Sorno Eintrag in Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege
  6. Orgel in Münchehofe Orgeldatabase
  7. Orgel in Berlin Bekenntniskirche Orgeldatabase, mit Foto und Disposition
  8. Orgel in Papitz Orgeldatabase
  9. Über geplante Sanierung der Orgel Stiftung Orgelklang 2019
  10. Dorfkirche Grunow Gruhno
  11. Orgel in Kreblitz Orgeldatabase, mit Disposition
  12. Orgel in Warthe Orgeldatabase, mit Disposition
  13. Orgel in Hermsdorf Orgeldatabase
  14. Orgel in Pretschen Orgeldatabase, mit Disposition
  15. Die Orgel der Dorfkirche Göllnitz (Memento desOriginals vom 23. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orgel-information.de;
  16. Orgel in Grunow Orgeldatabase

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Denkmalgeschützte Fachwerkkirche Waldow Schönwald Orgelempore.JPG
Autor/Urheber: Siegfried von Brilon, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Denkmalgeschützte Fachwerkkirche Waldow Schönwald Orgelempore; Organ built by Johann Christoph Schröther der Jüngere (1774-1859)
Prießen, Dorfkirche (02).jpg
Autor/Urheber: Subbass1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Schröther-Orgel (I/P/7, 1850) der evangelischen Dorfkirche Prießen