Johann Christoph Schröther der Ältere

Johann Christoph Schröther (der Ältere) (* 18. Dezember 1747 in Sonnewalde, Niederlausitz, Königreich Sachsen; † 22. Juli 1822 in Sonnewalde, Königreich Preußen) war ein deutscher Orgelbauer in Sonnewalde.

Leben

Der Urgroßvater Matthäus Schröther war bereits Tischler in Sonnewalde, ebenso der Großvater und der Vater, beide mit Namen Johann Christoph Schröther, letzterer auch Musikant.

Johann Christoph Schröther wurde Tischler und Orgelbauer in Sonnewalde und war später auch Kirchenvorstand und Amtsgerichtsschöffe. Von etwa 1774 sind die ersten Arbeiten als Orgelbauer bekannt, von 1795 der Bau eines Piano-Forte . Für 1800 wurde eine Zusammenarbeit mit dem Sohn Johann Christoph Schröther dem Jüngeren erwähnt. Um 1804 könnte bereits die Übergabe der Werkstatt an diesen erfolgt sein, da er 1806 im Niederlausitzischen Adressbuch erstmals separat als jun. aufgeführt wurde (1801 noch nicht) und weitere Zusammenarbeiten der beiden nicht bekannt sind. Spätestens um 1820 erfolgte die Übergabe.

Johann Christoph Schröther der Ältere war mit Maria Sophia Liebe verheiratet.

Werke (Auswahl)

Von Johann Christoph Schröther dem Älteren sind einige Orgelneubauten in der Niederlausitz bekannt, dazu Zuschreibungen von Neubauten, sowie Erweiterungen und Reparaturen. Arbeiten ab etwa 1804 könnten bereits in der Verantwortung des Sohnes Johann Christoph Schröther des Jüngeren durchgeführt worden sein, was durch die Namensgleichheit nicht eindeutig erkennbar ist.

Orgelneubauten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
um 1775GoßmarDorfkircheI6Zuschreibung; zuerst für einen nichtkirchlichen Ort gebaut, um 1790 Umsetzung nach Goßmar und Einbau eines Pedals auf I/P, 7 durch Schröther, erhalten[1]
1789GolßenStadtkircheII/P18Prospekt erhalten
1791NehesdorfSt. KatharinaI/P9Prospekt erhalten
1792TrebbusDorfkircheI/P9Prospekt erhalten
1797ArenzhainDorfkircheI/P11Zuschreibung, erhalten?
1800SchadewitzDorfkircheI/P8mit Johann Christoph Schröther dem Jüngeren, nicht erhalten
1804OppelshainDorfkircheZuschreibung, Prospekt erhalten
1807/08DahmeStadtkirche St. MarienII/P20Prospekt erhalten
1811AltgolssenDorfkircheI/P7Prospekt erhalten
1812FrankenaDorfkircheI/P10erhalten
nach 1817KosilenzienDorfkircheZuschreibung, Prospekt erhalten
um 1820MöglenzDorfkircheZuschreibung, Prospekt erhalten

Weitere Arbeiten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1774–1775BomsdorfDorfkircheEinbau eines Pedals
um 1790GoßmarDorfkircheI/P7Umsetzung und Einbau eines Pedals in möglicherweise eigenen Orgelneubau
nach 1795CottbusSchlosskircheI/P10Reparaturen
1801, 1802LuckauSt. NikolaiIII/P37Reparaturen

Literatur

  • Christhard Kirchner, Albrecht Bönisch: Johann Christoph I Schröther. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017, S. 513.

Einzelnachweise

  1. Orgel in Goßmar Orgel-Information, mit Geschichte und Disposition, nach Albrecht Bönisch