Johann Christian Pfennig

Orgelprospekt in Stolpen

Johann Christian Pfennig (* 25. August 1706 in Kröbeln, Kurfürstentum Sachsen; † 16. März 1787 ebenda) war ein deutscher Orgelbauer in Kröbeln.

Leben

Er war wahrscheinlich ein Bruder oder Sohn von Johann Christoph Pfennig († nach 1743/1761), der Orgelbauer und Organist in Wahrenbrück, Sonnewalde und Calau war. Johann Christian Pfennig arbeitete wohl eine Zeit lang bei Johann Ernst Hähnel in Meißen, da die Orgel in Skassa große Ähnlichkeit mit dessen Bauten zeigt. Ab etwa 1741 war er als Orgelbauer in Kröbeln tätig, wo er auch Cembali und Klaviere baute.[1]

Über den Sohn Christian Gottlieb Pfennig (* 12. März 1736) gibt es keine weiteren Nachrichten. Dieser ist wahrscheinlich zu unterscheiden von Johann Gottlieb Pfennig (1722–1788), dem Sohn von Johann Christoph Pfennig, der Orgelbauer und Organist in Calau und Spremberg war.

Werke (Auswahl)

Von Johann Christian Pfennig sind sechs Orgelneubauten im damaligen nördlichen Sachsen bekannt, dazu drei Reparaturen und ein Reparaturangebot. Erhalten sind die Orgel in Skassa und der Prospekt in Stolpen. Es ist möglich, dass Neubauten oder Reparaturen, die heute Johann Christoph Pfennig oder Johann Gottlieb Pfennig zugeordnet werden, von Johann Christian Pfennig durchgeführt wurden.

Orgelneubauten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1756StolpenStadtkirche
II/P20Prospekt erhalten, darin 1898 neues Werk von Hermann Eule
1758SkassaDorfkircheI/P9erhalten[2]
1768 (oder um 1735?)KröbelnDorfkirchenicht erhalten
1770Sorno bei FinsterwaldeDorfkircheI/P11nicht erhalten
um 1780WürdenhainDorfkirchenicht erhalten
?DreskaDorfkircheI/P7nicht erhalten

Weitere Arbeiten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1743ZabeltitzSt.-Georgen-KircheReparaturen
1762Forst, LausitzSt. NikolaiII/P20Reparaturen, oder möglicherweise von Johann Gottlieb Pfennig ?
1762Guben, NiederlausitzStadtkircheReparaturen
vor 1775FriedersdorfDorfkircheReparatur-Angebot

Literatur

  • Christhard Kirchner, Wolfram Hackel: Johann Christian Pfennig. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017, S. 414f., auch in Band 2.

Einzelnachweise

  1. Leipziger Intelligenz-Blatt auf das Jahr 1765. S. 199 erwähnt Orgeln, Positive, Cembali (Clavecins) und Clavire in Stolpen und der Umgebung von Liebenwerda und Elsterwerda
  2. Orgel in Skassa. In: Evangelische Landeskirche Sachsen (PDF). Abgerufen am 15. Oktober 2019.

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Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
22.09.2018 01833 Stolpen: Ev.-Luth. Stadtkirche (GMP: 51.048311,14.082305), ursprünglich spätgotisch um 1490, im 18. und 19. Jahrhundert stark verändert. Orgel von Hermann Eule, Bautzen (1898) im barocken Gehäuse der Vorgängerorgel von Johann Christian Pfennig (1766) aus Kröbeln. [SAM7772.JPG]20180922495DR.JPG(c)Blobelt